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CDs Jazz etc. |
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david becker tribune
where´s henning? Mischung mit Gütesiegel
Von Frank Becker
Seit rund zehn Jahren lebt der in Cincinatti/Ohio geborene Gitarrist David Becker, Jahrgang 1961, in Deutschland. Als gefragter Studio-Musiker und Kopf des US-Trios „david becker tribune“ (mit Bruder Bruce Becker/Schlagzeug und Percussion und Tom Lilly/Bass) pendelt er seither zwischen Los Angeles und seiner Wahlheimat. Bei seiner aktuellen Produktion hat ihn hier der Gitarrist und Inhaber von „Acoustic Music Records“ Peter Finger unter seine Label-Fittiche genommen. Frisch aus den Steakhouse Studios in North Hollywood liegt das Album „where´s henning?“ vor, eine Scheibe, die etwas mehr als eine Stunde feinen Jazz der ruhigeren Art ins Haus bringt. Mit der Mischung aus eigenen Stücken und Klassikern liegt David Becker richtig, denn die fünf bekannten Standards helfen den sieben Eigenkompositionen perfekt in die Startlöcher. In „All Blues“ von Miles Davis spielt sich das Trio nahezu philosophisch hinein, sophisticated öffnet Bronislav Kaspers hundertfach interpretiertes „On Green Dolphin Street“ dennoch wieder neu das Ohr, intim und ruhig. Das träumerische „I Could Write A Book“ von Rogers & Hart ist Musik zur Blue Hour, während Thelonius Monks „Well You Needn´t“ als ein richtiger Muntermacher daher kommt. Wayne Shorters „Footprints“ schafft am ehesten den Brückenschlag zu Beckers eigenen Titeln, die noch kräftig Fusion atmen. „Kurds and Waves“, „As We Speak“ und Titelstück „Where´s Henning?“ sind von einer Güte, die sich neben den Großen durchaus halten kann, gradlinig und voller Energie – wenn auch ein wenig anstrengender zu konsumieren. „The Bridge Out of Town“, „Here and There“ (hier lässt Tom Lilly meisterlich seinen Bass singen) und der Schlusstitel „That Man is a Legend“ sind ihrerseits eine Verneigung vor dem Swing, in dem sich Becker ebenso kultiviert bewegt, wie er sein Schiff sicher und hoch dekoriert seit 15 Jahren durch die Abteilung „Contemporary“ steuert. Es ist eine Platte zum Zurücklehnen, ohne durch zu leichte Kost ihr Gütesiegel „Jazz“ zu gefährden. Ihre Meinung Schreiben Sie uns einen Leserbrief (Veröffentlichung vorbehalten) |
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