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L'elisir d'amore
(Der Liebestrank)


Melodramma in zwei Akten
von Felice Romani
Musik von Gaetano Donizetti

In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Aufführungsdauer: ca. 3h (eine Pause)

Wiederaufnahme im Opernhaus Zürich am 7. November 2010
(Premiere am 28. Mai 1995)


Homepage

Opernhaus Zürich
(Homepage)
Opernglück in Zürich

Von Thomas Tillmann / Fotos von Suzanne Schwiertz



Vergrößerung Nemorino (Juan Diego Flórez) ist unsterblich in Adina (Isabel Rey) verliebt.

Bereits im Mai 1995 hatte Grischa Asagaroffs werkdienlich-sensible, humor- wie gefühlvolle, dabei durchaus augenzwinkernde, aber die charmante Vorlage stets ernst nehmende Inszenierung von Donizettis L'elisir d'amore im Opernhaus Zürich Premiere und beglückte damals wie heute natürlich besonders auf Grund der herrlich altmodischen, detailverliebt-poesievollen Ausstattung des Zeichners Tullio Pericoli mit ihren verschiebbaren Pappbäumen (und nicht zuletzt der Wildschweinattrappe, die einige Male über die Bühne gezogen wird und für viel Schmunzeln sorgte). Dank des hervorragenden, stimmungsvollen Lichts von Jürgen Hoffmann träumte sich mancher Zuschauer, der den Schirm an der Garderobe abgegeben hatte, in jenes sonnige, nicht weiter genannte toskanische Dorf des Librettos, und ließ sich vom spielfreudigen Bühnenpersonal jenes "schwerelose, ungetrübte Vergnügen" präsentieren, von dem Richard Bletschacher zurecht im Programmheft schwärmt, und so gab es bereits nach dem ersten Teil drei Vorhänge.


Vergrößerung

Dulcamara (Alfonso Antoniozzi) ist der Verkäufer des legendären Liebestranks.

Das spanisch dominierte Ensemble führte erneut die erfahrene Isabel Rey an, die eine attraktive, auch darstellerisch sehr bemühte, angemessen zickige Adina mit großem Bemühen um Ausdruck und mit perlenden Koloraturen war. Kleiner allerdings dürfte die vor allem bei den Spitzentönen schmaler werdende Stimme für mein Empfinden nicht sein, ein bisschen mehr Dominanz in den Ensembleszenen hätte man sich da doch gewünscht, ein bisschen mehr Wärme vielleicht auch. Nicht allzu groß ist auch der expressive, kernige Bariton von Gabriel Bermúdez, der seit der Spielzeit 2002/2003 im Ensemble der Oper Zürich ist und einmal mehr als Belcore reüssierte. Ein wunderbarer komischer Bass ist Alfonso Antoniozzi, dazu mit einer Stimme, die in der Höhe glänzend anspricht und auch in der Tiefe nicht in Verlegenheit kommt, so dass sich der Künstler anders als manch in die Jahre gekommener Kollege nicht auf launiges Geplapper und darstellerische Mittel allein verlassen musste. Einen guten Eindruck hinterließ auch Rebeca Olvera bei ihrem Rollendebüt als Giannetta (in ihrer mexikanischen Heimat war sie auch bereits als Adina zu hören, an der Seite von Cecilia Bartoli in Dortmund zuletzt als Adalgisa).


Vergrößerung Auch Nemorino (Juan Diego Flórez) erhofft sich Hilfe von Dulcamaras Wunderelixir.

Der Nemorino ist eine der Glanzpartien von Juan Diego Flórez, der nach Gastspielen in La Cenerentola und Don Pasquale wieder einmal an der Limmat zu erleben war. Seine Verkörperung des naiven, verliebten Bauernjungen wirkt enorm authentisch, "Una furtiva lagrima" fehlt in kaum einem Konzert des Peruaners, der sich auch an diesem Nachmittag nicht allzu lange bitten ließ, die berühmte Arie zu wiederholen (dabei mit manchen Varianten, die seine vokale wie interpretatorische Meisterschaft noch zusätzlich unterstrichen). Neben der Schönheit seines schlanken Tons ist es vor allem die Eleganz seines Singens, die ihn für mich zu einem Ausnahmesänger unserer Tage macht.


Vergrößerung

Und siehe da: Es dauert nicht lange, bis Nemorino (Juan Diego Flórez) von Giannetta (Rebeca Olvera) und anderen Mädchen des Dorfes (Damen des Chores der Oper Zürich) umschwärmt wird.

Spiritus rector der Aufführung war natürlich Doyen Nello Santi (der bereits 1951 in Padua debütierte und dem Zürcher Opernhaus schon seit 1958 verbunden ist!), dem der Weg zum Dirigentenpult vielleicht schwer fällt, der aber nach wie vor das richtige leichte Händchen hat, um Donizettis Musik gemeinsam mit dem gut aufgelegten Orchester der Zürcher Oper auf höchstem Niveau zum Klingen zu bringen und die Solistinnen und Solisten meistergültig zu begleiten versteht.


FAZIT

Was für ein unbeschwerter Nachmittag - ein "Trank" eben, "der so bekömmlich gelungen ist, dass einem auch noch Tage danach die Ohren klingen, aber der Kopf nicht brummt", wie Richard Bletschacher es ganz passend formuliert hat.


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Produktionsteam

Musikalische Leitung
Nello Santi

Inszenierung
Grischa Asagaroff

Ausstattung
Tullio Pericoli

Mitarbeiter
des Ausstatters
Marouan Dib

Lichtgestaltung
Jürgen Hoffmann

Choreinstudierung
Jürg Hämmerli



Chor des
Opernhauses Zürich

Statistenverein am
Opernhaus Zürich

Orchester der
Oper Zürich


Solisten

Adina
Isabel Rey

Nemorino
Juan Diego Flórez

Belcore
Gabriel Bermúdez

Dulcamara
Alfonso Antoniozzi

Giannetta
Rebeca Olvera

Begleiter des
Dulcamara
Luigi Prezioso

Trompeter
Christian Bruder

Notaro
Armando Pina





Weitere
Informationen

erhalten Sie vom
Opernhaus Zürich
(Homepage)



Da capo al Fine

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