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Hello Dolly

Musical nach der Komödie "The Matchmaker" von Thornton Wilder
Buch von Michael Stewart
Deutsch von Robert Gilbert
Musik und Gesangstexte von Jerry Herman

Premiere am 29.09.96 im Theater Dortmund

Besetzung
Zum Stück
Rezension
Fazit
Weitere Aufführungen
Fotos

Von Jens Wolff



Besetzung

Musikalische Leitung: Lukas Höfling
Inszenierung: Anna Vaughan
Choreographie: Ralf Rossa
Bühne: Harald B. Thor
Kostüme: José Manuel Vazquez
	Dolly			-	Birke Bruck 
	Horace Vandergelder	-	Andreas Becker 
	Ermengarde		-	Kristin Josefiak
	Ambrose Kemper		-	Gerald Michel
	Cornelius Hackl		-	Norbert Schmittberg 
	Barnaby Tucker		-	Christoph Schlemmer 
	Irene Molloy		-	Susanna Panzner
	Minnie Fay		-	Astrid Kropp
	Ernestina		-	Rotraud Wallner
	Joe/Polizist		-	Klaus Feyerabend
	Rudolph			-	Lothar Becher
	Ein Page		-	Christian Schön
Damen und Herren des Chores
Ballett des Theater Dortmund
Statisterie des Theater Dortmund
Philharmonisches Orchester Dortmund



Zum Stück

Die Geschichte dieses 1964 uraufgeführten Musicals ist schnell erzählt:

Eines schönen Tages beschließt die verwitwete New Yorker Heiratsvermittlerin Dolly Meyer einen ihrer Kunden - den schwer cholerischen, aber wohlhabenden Futtermittelhändler Horace Vandergelder aus dem kleinen Städtchen Yonkers - für sich selbst in den Hafen der Ehe zu führen.

Daß dieses nicht auf direktem Wege funktioniert, ist selbstverständlich; schließlich gilt es noch, für die Hochzeit von Vandergelders Nichte Ermengarde ("Das schickt sich nicht!" und immer wieder nichts als "Das schickt sich nicht!") und ihren geliebten Musiker Ambrose Kemper das Einverständnis des Onkels einzuholen. Zu diesem Zwecke organisiert Dolly einen Ausflug nach New York. Da Vandergelders Gehilfen Cornelius Hackl und Barnaby Tucker auch einmal die große Stadt und ein "Abenteuer" erleben wollen, reisen diese ebenfalls heimlich in die Metropole.

Nach einigen Irrungen und Wirrungen gibt es ein Happy End und letztendlich stehen, wie zu erwarten war, vier glücklich verliebte Paare auf der prächtig anzusehenden Bühne.

Michael Stewart und Jerry Herman schafften dieses, im Jahre seiner Uraufführung als "Bestes Musical der Saison" ausgezeichnete Musical nach einer Vorlage, die mindestens auf den Wiener Johann Nestroy (1801 - 1862) zurückgeht. Unvergessen wird dieses Stück wohl schon aufgrund der Louis Amstrong-Interpretation seines Titelsongs "Hello Dolly" bleiben.




Rezension

Unter der musikalischen Leitung von Lukas Höfling und der Regie von Anna Vaughan entstand in Dortmund eine fröhliche und spritzige Aufführung dieses unterhaltsamen Stoffes. Dazu trug mit Sicherheit auch das ansprechende Tempo der Vorstellung bei, das niemals Langeweile aufkommen ließ.

So wie die Musik ist auch das Stück choreographisch solide (Ralf Rossa) und mit einigen netten und witzigen Einfällen versehen. Hier ist wohl auch in diesem Punkt immer ein unterhaltsamer Abend gesichert, wenn man davon absieht, daß in der Premiere selbst noch einige artistisch-technische Probleme auftraten. Diese werden wohl mit der zunehmender Zahl an Aufführungen beseitigt werden können.

Das Bühnenbild ist abwechslungsreich und liebevoll gestaltet und kann auf technisch überzogenen Schnickschnack gut und gerne verzichten. Genau so könnte das Bühnenbild auch bei der Uraufführung vor mehr als dreißig Jahren ausgesehen haben, was als besonders angenehm empfunden wurde.

Bei den Darstellern überzeugten die beiden Gehilfen Vandergelders - gespielt von Norbert Schmittberg und Christoph Schlemmer - am meisten. Sie sind mit ihrem Witz und Charme die heimlichen Hauptdarsteller, die sowohl gesangsmäßig als auch schauspielerisch den weitesten Bogen zu spannen haben. Herrlich anzusehen in ihrer Panik, für einige Cents zwei Damen durch New York zu kutschieren und in eines der vornehmsten Restaurants auszuführen.

Andreas Becker in der Rolle des selbstgefälligen Cholerikers Vandergelder leistete vor dem ausverkauften Haus seine Aufgabe ebenfalls mit Bravour, was mit zahlreichem Beifall prämiert wurde.

Einzig allein konnte Birke Bruck in der Titelrolle zwar das Publikum, aber nicht den Kritiker begeistern. Gesanglich besonders bei den tieferen Tönen etwas schwach gelang es ihr nicht, den Eindruck aus der Welt zu schaffen, eine Mischung aus Puffmutter und Ilse Werner darzustellen. Zum Glück wurde auf fröhliches Pfeifen verzichtet, von ersterem ganz zu schweigen. Vielleicht verlangt diese so leicht beschwingte Rolle doch etwas mehr Erarbeitung und persönliche Initiative, als es nach dem ersten Hinsehen den Anschein hat.

Dagegen erfüllten alle weiteren Darsteller - auch der kleineren und kleinen Rollen - ihre Aufgaben mit viel Hingabe zur vollsten Zufriedenheit des Zuschauers.




Fazit

Insgesamt ist diese Dortmunder Inszenierung mehr als sehens- und hörenswert. Den Besucher erwarten knapp 2 ½ Stunden ansprechende Unterhaltung mit Witz und Dynamik. Ein Besuch ist - trotz der wenigen Kritik - durchaus zu empfehlen.




Weitere Aufführungen

Oktober: 4., 5., 11., 17., 18., 19., 23. und 27. (jeweils um 19.30 Uhr bzw. 20.00 Uhr)


Fotos



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