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Veranstaltungen & Kritiken Musiktheater |
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Die Königin von Saba
Oper in vier Akten
Premiere am 14. März 1998
Von Meike Nordmeyer / Fotos von Andrea Kremper Die Königin von Saba - verführerische Macht im Blau der Nacht
Inzwischen ist die Oper und sein Schöpfer nahezu vergessen. Man findet das Werk nicht in den gängigen Opernführern, kaum wird der Name des Komponisten erwähnt. Anders aber in Dortmund, hier erinnerte man sich nun wieder an den großen Erfolg von einst: Erstmals seit 1911 gibt es am Theater Dortmund nun die Gelegenheit die "Königin von Saba" zu erleben und damit im Jahre 1998 kennenzulernen, was unsere Großeltern einst so begeisterte. John Dew inszeniert die Geschichte der Königin anspruchsvollerweise nicht in üppiger Exotikausstattung, sondern im abstrakten von großen Formen und Flächen bestimmten Bühnenbild. Zunächst zeigt sich eine Anlehnung an bekannte Bayreuther Bühnensprache, schließlich überwiegt ein mystischer Schleier, der das Geschehen einhüllt.
Der Personencharakterisierung liegt die eindeutige Farbgebung von rot und weiß zugrunde.
Wolfgang Millgramm ist der Partie des Assad leider nicht ganz gewachsen; zu deutlich bleibt die Mühe, die er aufbringen muß, auch William Killmeier als Salomon überzeugt nicht recht. Ganz anders verhält es sich aber mit den Frauenstimmen: klar und rein erklingt Marisol Montalvo als Sulamith und sehr intensiv Sonja Borowski-Tudor als Königin. Die Sänger zeigen insgesamt nicht viel schauspielerischen Ausdruck, darauf lag aber offenbar auch nicht das Augenmerk bei der Regie. Das Orchester erklingt füllig, mitunter aber mit gebremsten Temperament. Die überwältigende Wirkung, die Goldmarks Oper damals ausübte, will an diesem Abend nicht so recht aufkommen. Vielleicht kann sich aber auch der exotische Touch heutzutage bei dem Thema des Werkes nicht mehr so leicht einstellen, ferne Welten sind nicht mehr fern, gleichwohl noch fremd, aber nicht mehr faszinierend. Sie sind viel zu erreichbar geworden. Der Klang der europäischen Oper, die auf einmal mit konventionellen Mitteln so geheimnisvolle fremde Klänge zu produzieren wußte, überrascht und bezaubert nicht mehr. Heute kennt das Publikum soviel fremde Musik, daß die in der Opernpartitur stark aufbereiteten und behutsam eingeflochtenen Formeln ferner Länder nicht mehr besonders aufregend sein können - ein wenig liegt es eben auch daran, daß die "Königin von Saba" an diesem Abend nicht in den Bann zieht....
Mit der Aufführung der Königin von Saba wird in Dortmund die besondere Gelegenheit geboten, ein fast vergessenes Stück der Operngeschichte wieder live erleben zu können. Die Ausführung des Werkes kann allerdings trotz großen Engagements die mitreißende Wirkung von einst nicht ganz vermitteln. |
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Musikalische Leitung
Regie
Bühne
Kostüme
Choreographische Mitarbeit
Solisten
König Salomon
Hoheprieser
Sulamith, seine Tochter
Assad
Baal-Hanan, Palastaufseher
Königin von Saba
Astaroth, ihre Sklavin
Stimme des Tempelwächters
Weitere Aufführungen
![]() Marisol Montalvo als Sulamith und Mitglieder des Chors ![]() Wolfgang Millgramm als Assad und Marisol Montalvo als Sulamith |