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Veranstaltungen & Kritiken Musikfestspiele |
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Bayreuther Festspiele 2010![]() Ein Bühnenweihfestspiel von Richard Wagner Premiere im Festspielhaus am 25. Juli 2008 Rezensierte Aufführung am 10. August 2010
Premiere
im
Festspielhaus am 25. Juli 2007 Wiederholung von TraditionsbrüchenVon Christoph Wurzel / Fotos vonZwei
unterschiedlich
überzeugende
Wiederaufnahmen gab es in dieser
Festspielzeit auf dem Grünen Hügel: zum dritten Mal den bild-
und
assoziationsreichen „Parsifal“ von Stefan Herheim und im vierten Jahr
die etwas zu konzeptlastigen „Meistersinger“ von Katharina Wagner. Neben
diesen
„Neulingen“
zeigten sich die letztjährigen Besetzungen auch in
diesem Jahr als durchwachsene Ensembles. In den „Meistersingern“ nur
wenig überzeugend war Carola Guber als recht blasse Magdalene und
Michaela Kaune konnte dem Evchen ebenfalls wenig Strahlkraft verleihen,
zumal sie stimmlich wenig Ebenmaß und lyrisches Potential aufbot.
Als
Stolzing wartete Klaus Florian Vogt recht lässig bis zum
Preissingen im
3. Akt, bevor er sein schönes, helles Organ zu vollem Glanz
entfaltete.
Ausgefeilt und meisterlich gesungen wuchs Norbert Ernst als David weit
über Lehrbubenniveau hinaus. Auch Adrian Eröd gab seiner
Rolle als
Beckmesser stimmlich wie darstellerisch besonderes Profil. Im Verein
der zumeist soliden Meistersinger ließ besonders Markus Eiche als
stattlicher Fritz Kothner aufhorchen. Friedemann Röhlig als
Nachtwächter setzte nach der deftigen Prügelei im 2. Akt mit
lautem
Organ einen energischen Schlusspunkt. Einheitlicher und durchweg
überzeugend war der Eindruck der
sängerischen Leistungen im „Parsifal“. Hier wurde insgesamt
einfach
besser gesungen. Christopher Ventris war für diese Inszenierung
ein
idealer Parsifal, mit hoher Sensibilität der Stimmfärbung und
wohldosiertem Krafteinsatz. Als anrührender Amfortas
beeindruckte
Detlef Roth und zwischen jovial und diabolisch pofilierte Thomas
Jesatkos die Rolle des Klingsor. Perfekt schließlich Kwanchul
Youn als
abgeklärt ruhiger Gurnemanz – makellos in der Diktion und stets
verständlich.
Kritik an beiden Dirigenten,
Sebastian Weigle in den „Meistersingern“ und Daniele Gatti im
„Parsifal“, wurde vielfach publiziert, kann allerdings für die
beiden
gesehenen Aufführungen nicht ganz geteilt werden. Vor allem Gatti
gelangen großartig sensible Passagen, die klangsinnlich
strömten
(Karfreitagszauber). Seine Tempi (gegenüber der Premiere erheblich
zügiger) sind gefühlt flüssiger und sicherlich
sängerfreundlicher
geworden. Der Mischklang aus dem verdeckten Graben, wie Wagner ihn
eigens für dieses Haus komponiert hat, entfaltete sich suggestiv
und
berückend. Unter Sebastian Weigles Stabführung polterte es
mitunter bei
dem Brocken „Meistersinger“, dennoch war der Gesamteindruck nicht
schlecht. Stringent hielt Weigle den Apparat zusammen, mitunter zu laut
für die Sänger, doch auf Ausgewogenheit des Klangs bedacht.
Unterschiedlicher
in
der
Wirkung könnten zwei Inszenierungen kaum sein. Beide brechen
mit
der Tradition, provozieren neue Blicke auf das Werk, schlagen für
die
Rezeption jeweils neue Seiten auf. Der kecke Tabubruch von Katharina
Wagner, den spießigen Kern der Meistersinger-Ideologie
freizulegen und
den Sieg der „deutschen Kunst“ als eine kleinbürgerliche
Kitsch-Idylle
mit Ritter Stolzing als Song-Contest-Sieger zu zeigen, wogegen der
wahre Erneuerer der Aktionskünstler Beckmesser ist, hat sich nun
im
vierten Jahr schon etwas abgenutzt. Die zahlreichen Anspielungen auf
den Kunstbetrieb (auch den in Bayreuth: Marthaler-Gestik!) wirken, wenn
auch witzig so doch eher aufgesetzt. Das Konzept, die
Meistersänger
plötzlich Maler sein zu lassen, geht -außer im Dienste einer
Kontrastierung von Traditionsmalerei und Actionpainting- nicht recht
auf. Zum Beweis, dass Walther von der Vogelweide sein Meister gewesen
sei, rollt Stolzing eine Leinwand aus: Ironie – oder was? Auch sonst:
manche Aktion, die peinlich wirkt (wie Stolzing Eva bemalt) oder
einfach nur spannungslos (Dialog Sachs / Stolzing im 3. Akt). Weitere Rezensionen von den Bayreuther Festspielen 2010 Ihre Meinung ? Schreiben Sie uns einen Leserbrief |
ProduktionsteamsParsifalMusikalische
Leitung
Inszenierung
Bühnenbild
Kostüme
Licht
Video Chor SolistenAmfortas Titurel Gurnemanz Klingsor Kundry 1.
Gralsritter 2. Gralsritter 1. Knappe 2.
Knappe 3. Knappe 4. Knappe Klingsors
Zaubermädchen Die
Meistersinger von Nürnberg Musikalische
Leitung
Inszenierung
Bühnenbild
Kostüme
Licht
Chor SolistenHans Sachs Veit Pogner Kunz
Vogelgesang Konrad
Nachtigall Sixtus
Beckmesser Balthasar Zorn Ulrich
Eisslinger Hermann Ortel Hans Schwarz
Hans
Foltz Walther von
Stolzing
Eva Magdalene
Das FestspielorchesterDer Festspielchor |
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