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Don Carlo

Oper in 4 Akten (Fassung von 1886)
Libretto von François-Joseph-Pierre Méry und Camille Du Locle nach Friedrich Schillers Drama Don Carlos. Übersetzung ins Italienische von Achille de Lauzières-Themines und Angelo Zanardini
Musik von Giuseppe Verdi

In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Dauer: 3 ¼ Stunden – eine Pause

Besuchte Aufführung im Rahmen des Verdi-Schwerpunktes 2013 am 24. November 2013
(Premiere am 23. Oktober 2011)


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Deutsche Oper Berlin
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Festspielreif

Von Christoph Wurzel / Foto: Bettina Stöß

Ein festspielreifer Don Carlo veredelte schließlich die Berliner Verdi-Tage. Ein Jammer, dass nur die vieraktige Fassung gezeigt wurde, besonders angesichts dieser Besetzung mit Anja Harteros als Elisabeth und Russell Thomas als Carlo. Zu Recht ist Anja Harteros ja mittlerweile an die Spitze der jugendlich-dramatischen Verdisoprane vorgerückt, in ihrer sängerischen wie darstellerischen Präsenz braucht sie keinerlei Konkurrenz mehr zu fürchten. Bei ihr summieren sich die perfekte Kontrolle über die Stimme und eine unverstellte Natürlichkeit zu einem außerordentlichen Charisma. Und der afroamerikanische Tenor Russell Thomas stand ihr ebenbürtig zur Seite, eine junge Stimme mit viel Strahlkraft und perfekter Technik. Beide Stimmen verschmolzen in der Abschiedsszene im letzten Akt zu wundervoller Einheit. Nicht genug dieser Stimmenpracht: Violetta Urmana als souveräne Eboli, Hans-Peter König als wahrhaft majestätischer Philipp und mit pechschwarzem Fürchtebass Albert Pesendorfer als Großinquisitor komplettierten noch diese Spitzenbesetzung. Dalibor Jenis sang den Posa mit kernigem Bariton, mitunter rutschte die Stimme allerdings leicht ins Kehlige. Unter Donald Runnicles zeigten sich auch Chor und Orchester an diesem Abend von ihrer besten Seite.

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Klare Bilder im Don Carlo

Die Regie von Marco Arturo Marelli (auch Bühnenbild, Kostüme und Licht) will nicht mit angestrengten Effekten punkten, sondern lässt den Sängerdarstellern viel Raum für eine subtile und durchweg glaubwürdige Entwicklung ihrer Rollen, was sich bei dieser Besetzung als genau der richtige Weg erweist. Dabei wird eine Aussage unmissverständlich herausgearbeitet: Kritik an der erdrückenden Macht von Staat und vor allem der Kirche über das persönliche Glück. Die mobilen geometrischen Bühnenelemente ergeben für jede Szene den passenden Raum, formen sich aber immer so, dass in der Mitte ein großes, bedrohlich wirkendes Kreuz entsteht. Die Kostüme sind dezent historisch gehalten, alles konzentriert sich auf die Psychologie der Figuren. Eine perfekt ausgeklügelte Lichtregie schafft die eindrucksvolle Atmosphäre und verleiht als Höhepunkt dem Autodafé großartige Wirkung. Dass Regie auch ohne spektakuläre Effekthuberei schlüssige, faszinierende Bilder auf die Opernbühne bannen kann, wird in dieser Produktion geradezu exemplarisch belegt.

Weitere Rezensionen zum Verdi-Schwerpunkt 2013


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Produktionsteam

Musikalische Leitung
Donald Runnicles

Inszenierung, Bühne und Licht
Marco Arturo Marelli

Kostüme
Dagmar Niefind

Spielleitung
Gerlinde Pelkowski


Chöre
William Spaulding

 

Orchester der
Deutschen Oper Berlin

Chor der
Deutschen Oper Berlin

Statisterie der
Deutschen Oper Berlin

 

Solisten

Filippo II
Hans-Peter König

Don Carlo
Russell Thomas

Rodrigo
Dalibor  Jenis

Elisabeth von Valois
Barbara Frittoli

Prinzessin Eboli
Violeta Urmana

Der Großinquisitor
Albert Pesendorfer

Graf Lerma / Herold
Alvaro Zamrano

Ein Mönch
Tobias Kehrer

Tebaldo
Alexandra Hutton

Stimme von oben
Siobhan Stagg

Flandrische Deputierte
Ben Wagner
Seth Carico
Michael Rapke
Andrew Harris
Tobias Kehrer
Stephen Barchi


Weitere
Informationen

erhalten Sie von der
Deutschen Oper Berlin
(Homepage)



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