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Porgy and Bess
American Folk Opera in 9 Bildern
Libretto von DuBose & Dorothy Heyward
und Ira Gerhwin
Musik von George Gershwin


in englischer Sprache

Aufführungsdauer: ca. 3 Std. (eine Pause)

Gastspiel des "New York Harlem Theatre"
im Theater Coesfeld
am 20. November 2007


Logo: Konzert Theater Coesfeld

Konzert Theater Coesfeld
(Homepage)
Gastspiel des "New York Harlem Theatre"

Von Ursula Decker-Bönniger / Fotos von Promo Gnani


Ein Sahneteilchen für Opernliebhaber in Coesfeld. Am Dienstagabend gastierte im KonzertTheater das "New York Harlem Theatre" mit "Porgy and Bess", einem der berühmtesten Werke amerikanischer Operngeschichte, einer durchkomponierten Oper, die auch heute noch - laut Vermächtnis von Ira und George Gershwin - nur in farbiger Besetzung aufgeführt werden darf. Kann das, was von Gershwin, dem "Abraham Lincoln" afroamerikanischer Musik in den 1930er Jahren als Schritt soziokultureller Gleichberechtigung der Farbigen gedacht war, auch für die in Coesfeld zu sehende, naturalistische Inszenierung von Baayork Lee gelten?

Vergrößerung in neuem Fenster "A woman is a sometime thing",
1.Bild

"Porgy and Bess" handelt von Liebe, Macht, Drogen und Mord. Sie beschreibt das Leben der Afroamerikaner in der Catfish Row, einer zum Hafen führenden, engen Gasse der in den Südstaaten beheimateten Stadt Charleston. Auf der Bühne sieht man an Slums erinnernde Behausungen und einen angedeuteten Fischerhafen im Hintergrund. Die Bewohner sind arbeitslos, arbeiten als Fischer, Straßenverkäufer, Drogendealer und Bettler und neigen dazu, Probleme mit der Faust zu lösen. Gershwin betrieb eigens soziokulturelle, musikethnologische Studien vor Ort, um - wie er selbst schrieb - "dem Drama den Humor, den Aberglauben, den religiösen Eifer, den Tanz und den unbezähmbaren Lebenswillen der Rasse nutzbar zu machen." (zit. nach Schwinger, Gershwin, Mainz 1983).

Was damals, in Zeiten von Diskriminierung und Apartheid als erste "American Folk Opera" in ihrer Mischung aus Oper-, Spiritual-, Jazz- und Blueselementen eine kulturelle Provokation (Erstaufführung an der Met erst 1985) bedeutete, ist heute ein Welterfolg, dessen Musiknummern "Summertime","It Ain't Necessarily So" oder "I got Plenty O'Nuttin'" bekannte Kassenschlager sind.

Vergrößerung in neuem Fenster

Chorszene "Clara,
Clara", 7.Bild

Die Baayork Lee-Inszenierung vermeidet allzu überschwänglichen Kitsch, wirkt eher wie ein salonfähiges, dezentes Abbild, wie ein historischer Rückblick in die afroamerikanische Kulturgeschichte und lässt Raum für den musikalischen Zauber dieser Oper, für die Lebensfreude, Sorgen, Nöte und Träume, die sich im Shouting der Straßenverkäufer, in Call und Response der Spirituals und Worksongs niederschlagen. Ein präzise auf das Bühnengeschehen abgestimmtes Orchester, perfekt einstudierte Mimik, Gestik und Choreographie von Solisten und Chor, vor allem der dynamisch differenzierte, homogene Chorklang machten diese Aufführung zu einem eindrucksvollen Erlebnis. Unter den Solisten überzeugte neben dem kraftvollen Bassbariton von Kevin Short als Porgy, einer verführerischen, manchmal etwas sehr stimmgewaltigen Morenike Fadayomi als Bess vor allem die schillernde Darbietung von Jermaine Smith als mit Drogen handelnder Verführer Sportin' Life.


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Produktionsteam

Musikalische Leitung
William Barkhymer

Inszenierung
und Bühnenbild
Baayork Lee

Scenic Design
Michael Scott

Lighting Designer
Reinhard Traub

Kostüme
Christina Giannini

Chorus Master
Richard Cordova
Louis Menendez


Chor und Orchester
des New York Harlem Theatre


Solisten

* Alternativbesetzung

Porgy
Kevin Short
* Terry Cook
* Kevin Deas

Bess
Morenike Fadayomi
* Janinah Burnett
* Indira Mahajan
* Donita Volkwijn

Sportin' Life
Jermaine Smith
* Chauncey Packer

Crown
Cedric Cannon

Serena
Alison Buchanan
* Monique McDonald

Maria
Marjorie Wharton

Jake
John Fulton
* Michael Redding

Clara
Heather Hill
* Janinah Burnett



Weitere Informationen
erhalten Sie von den
Städtische Bühnen Münster
(Homepage)



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