y Hagen: Le nozze di Figaro / Online Musik Magazin

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Le nozze di Figaro
Opera buffa in 4 Akten
Commedia per musica
von Lorenzo Da Ponte
Musik von Wolfgang Amadeus Mozart


In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Aufführungsdauer: ca. 3h 15' (eine Pause)

Premiere im Theater Hagen
am 16. Oktober 2004


Logo: Theater Hagen

Theater Hagen
(Homepage)
"Se vuol ballare...."

Von Anne-Kathrin Wortmann / Fotos von Stefan Kühle

Die Noten von Figaros Leitmotiv umrahmen - einem Guckkasten gleich - ein treffend gestaltetes Bühnenbild: Erst Figaros Zimmer schlicht, aber effektvoll wie die symbolträchtig rote Tür zum Zimmer des Grafen, später wesentlich aufwendiger. So z.B. das Zimmer der Gräfin - ein üppiges Bad mit riesigem Gemälde, das mit Überraschungstürchen aufwartet - oder auch der Garten prächtig mit Skulpturen und Gittern bestückt.

Bühnenbild und Kostüme sind - gerne auch etwas überzogen - standesgemäß den Rollen angepasst: Figaro extrem schlicht, das Grafenehepaar nobel, aber zurückhaltend und Marcellina nebst Bartolo üppig, in den schillerndsten Farben.

Vergrößerung in neuem Fenster Frostige Ehestimmung: Graf Almaviva (Frank Dolphin Wong) glaubt,
die Gräfin (Dagmar Hesse) mit einem Liebhaber ertappt zu haben.

Schillernd war auch die Bandbreite der Stimme "Marcellinas": Keck und etwas derb, harmonierend mit der ironischen Darstellung ihrer Rolle. Marilyn Bennett war mit die passendste Besetzung des Abends. Neben ihr können aber auch die anderen Sänger mit herausragenden gesanglichen Leistungen bestehen, so z.B. Frank Dolphin Wong alias Almaviva mit seiner leidenschaftlich gesungenen Arie im 3. Akt.
Panajotis Iconomou in der Rolle des Figaro hatte leichte Startschwierigkeiten. Seine Bewegungen wirkten leicht hölzern, doch er steigerte sich mit jedem Akt und konnte zum Schluss als Publikumsheld glänzen. Seine pfiffige Verlobte Susanna - gespielt von Tanja Schun - hat nicht nur inhaltlich die Regie in der Hand. Mit Witz und Würde bestimmt sie die Aufführung, was ihr dank traumhafter Stimme und einer Leichtigkeit im Spiel bestens gelingt.

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Verliebt, verlobt - und bald verheiratet?
Wenn sich Susanna (Tanja Schun)
und Figaro (Panajotis Iconomou) da mal nicht irren...

Einen mutigen bzw. sehr erotischen Auftritt hat Dagmar Hesse als Gräfin, lasziv in der Badewanne liegend, fast unbekleidet. Doch für Dagmar Hesse ist das kein Problem: Souverän spielt sie die entsagungsvolle Dulderin, die über den Dingen steht, mit einer zauberhaften Innigkeit bietet sie uns ihre zwei Soloauftritte dar.
Besonders erwähnenswert ist zum Schluss die von Carola Günther überzeugende Darstellung des pubertierenden Pagen Cherubino, zuerst von erotischem Verlangen getrieben und verwirrt, später gereift zu einem Kavalier mit höfischem Benehmen.

Vergrößerung in neuem Fenster Sie verschwören sich gegen den Grafen:
die Intriganten Marcellina (Marilyn Bennett)
und Doktor Bartolo (Andrey Valiguras) und
das Brautpaar Susanna (Tanja Schun)
und Figaro (Panajotis Iconomou).

Gleich zu Beginn fesselt uns das Philharmonische Orchester Hagen unter der Leitung von Antony Hermus mit der schwungvoll gespielten Ouvertüre, die durch besondere dynamische Effekte auffällt. Meisterhaft ist auch die weitere musikalische Untermalung des Stückes und bis auf wenige Unstimmigkeiten in den Bläsern kann man von einer perfekten Einstudierung sprechen.

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Susanna (Tanja Schun) wartet im nächtlichen Park
auf ihren Liebhaber und singt die berühmte Rosen-Arie.

Die lustigen Überraschungen, witzigen Details und viele kleine "Tänzchen" sorgten im nicht ganz ausverkauften Haus immer wieder für Gelächter. Zwischendurch belohnte das Publikum die SängerInnen mit Bravo-Rufen und zeigte zum Schluss seine Begeisterung in einem langanhaltendem, enthusiastischem Applaus, gespickt mit viel Bravo und wenigen stehenden Ovationen.


FAZIT

Eine Aufführung, die dank hervorragender Besetzung, meisterhaften musikalischen Darbietungen und überzeugender Ausstattung den Übertitel fast überflüssig macht, zudem uns mit gekonnten Effekten einen kurzweiligen, aber nicht oberflächlichen Abend beschert.




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Produktionsteam

Musikalische Leitung
Antony Hermus

Regie
Anette Leistenschneider

Ausstattung
Karel Spanhak

Dramaturgie
Christian Wildhagen

Choreinstudierung
Uwe Münch

Musikalische Einstudierung
Reinhard Kießling
Steffen Müller-Gabriel
Andres Reukauf
Alexander Stessin



Philharmonisches
Orchester Hagen

Opernchor des
Theaters Hagen

Statisterie des
Theaters Hagen


Solisten


Graf Almaviva
Frank Dolphin Wong

Gräfin Almaviva
Dagmar Hesse

Susanna,
Figaros Verlobte
Tanja Schun

Figaro,
Kammerdiener des Grafen
Panajotis Iconomou

Cherubino,
Page des Grafen
Carola Günther

Marcellina
Marilyn Bennett

Doktor Bartolo
Andrey Valiguras

Basilio
Richard van Gemert

Don Curzio,
Richter
Libor Maly

Antonio,
Gärtner
und Onkel Susannas
Paul Friess

Barbarina,
Antonios Tochter
und Cousine Susannas
Jee-Young Lucie Kim

Zwei Frauen aus dem Volk
Niwako Shimbo
Anja Frank-Engelhaupt


Weitere Informationen
erhalten Sie vom
Theater Hagen (Homepage)




Da capo al Fine

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