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Der Nussknacker
Ballett in zwei Akten von Ricardo Fernando
Musik von Peter Iljitsch Tschaikowsky


Aufführungsdauer: ca. 2h (eine Pause)

Premiere im Theater Hagen
am 6. November 2004


Logo: Theater Hagen

Theater Hagen
(Homepage)
(K)ein Weihnachtsmärchen

Von Anne-Kathrin Wortmann / Fotos von Stefan Kühle

Die Ansprache des Intendanten Rainer Friedemann kurz vor Beginn des Balletts versprach einen außergewöhnlichen und genussvollen Abend. Dieser ließ jedoch erst auf sich warten. Zwar versprach das erste Bild - Blick in Drosselmeyers Werkstatt, während eingemummte Passanten durch eine winterliche Stadt spazierten - eine märchenhafte Aufführung, doch schon im zweiten Bild rückte die Schlichtheit in den Vordergrund und hielt auch den ganzen Abend über an.

Vergrößerung in neuem Fenster Drosselmeyer beschenkt das "Noch-Kind" Claramarie.

Sowohl die Kostüme, einfache gerade Kleider in Uni-Farben und schwarze Anzüge für die Herren, als auch das Bühnenbild konnten nicht so recht überzeugen. Dafür blendeten uns grelle Neon-Lichter, mit denen Weihnachtsstimmung unterm Baum simuliert wurde, und nicht zuletzt schwebte auch eine Discokugel hinab.

Die Kulisse war insgesamt eher einfach und zeugte nicht gerade von Kreativität: Einzig der Baum im Saal bzw. aufgemalte Süßigkeiten im XXL-Format belebten das Bild. Man sah sich jedoch schnell daran satt. Da halfen auch nicht die Hintergrundfarben, die je nach Situation wechselten.

Vergrößerung in neuem Fenster

Verliebt in den "echten" Nussknacker, ein traumhaftes Paar!

Umso erfrischender und durch die Schlichtheit mehr abgehoben präsentierten sich die ersten choreographischen Einfälle Ricardo Fernandos: Nicht nur klassische Schrittweisen, sondern auch schwungvolle Step-Einlagen in wundervoller Synchronität konnten uns begeistern.

Sobald sich in der Handlung Realität und Traumwelt anfingen zu vermischen, änderte sich auch die Ausstattung. Auf einmal zeigte uns Petra Mollérus die Aufwändigkeit ihrer Arbeit: Spielzeuge, Mäuse und andere Traumfiguren traten in wunderschönen, detailgetreuen und außergewöhnlichen Kostümen auf, die uns endlich in Märchenstimmung brachten.

Nette Einfälle, wie JoJo-spielende Schneeflocken, Schneemänner auf Inline-Skates und "Hunger"-rufende Kinder, belebten das Bild. Besonders gelungen war Drosselmeyers Macht-zeigende Szene, in der er Rosen "regnen" ließ und die wachsenden Requisiten, die den Übergang zur Traumwelt deutlich machten.

Vergrößerung in neuem Fenster Atemberaubende Darbietung von der Zuckerpflaumenfee
und dem Mandelmilchprinz.

Die tänzerischen Darbietungen waren durchweg ansehbar, doch nicht spektakulär. Hervorzuheben wären allerdings Katharina Wessels und Juan Sanchez in ihren Rollen als Zuckerpflaumenfee und Mandelmilchprinz, die uns mit ihrem berauschenden Tänzen den Atem anhielten ließen. Schade, dass es fast allen TänzerInnen an Mimik und pantomimischen Fähigkeiten fehlte, so wirkte die komplette Aufführung des öfteren steif und gar nicht märchenhaft.

Vergrößerung in neuem Fenster

Drosselmeyer und Clara-Marie in einer ihrer
zauberhaften Choreographien.

Das Philharmonische Orchester Hagen unter der Leitung von Günther Albers unterstützte die Tänze vor allem in den Forte-Stellen mit Schwung und Intensität. Die leiseren Passagen jedoch waren leider schon einmal unstimmig und schleppend. Herausragend jedoch die dynamischen Crescendi, die die Spannung auf der Bühne greifbar machten, und das exakte Zusammenspiel von Tanz und Musik.

Das ausverkaufte Haus war schlichtweg von der Aufführung begeistert. Langanhaltender Applaus - auch zwischen den Tänzen - , stehende Ovationen, begeisterte Bravos und Pfiffe dankten den erschöpften TänzerInnen und MusikerInnen.


FAZIT

Richtig interessant und schön anzuschauen war die Aufführung erst nach der Pause. Bis dahin mussten sich sowohl Musiker als auch Tänzer erst einmal "einstimmen". Trotz allem ein Ballett, das man sich allein wegen der bezaubernden Komposition Tschaikowskys anschauen sollte.




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Produktionsteam

Musikalische Leitung
Günther Albers

Choreographie und Inszenierung
Ricardo Fernando

Ausstattung
Petra Mollérus

Dramaturgie
Stefan Klawitter

Choreographische Assistenz
Carla Silva

Abendspielleitung
Jewgenij Zakharchenko

Ballettrepetitor
Michael Albert

Inspizienz
Svenja Wessing

Leitung der Statisterie
Johanna Goldstein



Statisterie des
Theaters Hagen

Philharmonisches
Orchester Hagen


Solisten


Drosselmeyer
Hilton Ellis

Claramarie
Carla Silva

Der Nussknacker
Daniel Jenks

Freundinnen
Andrea Bily
Daria Dergousova
Viola Crocetti
Sandra Hajzer-Ockaji
Wen-Ting Huang
Katharina Wessels
Maria Betania Antico
Rieke Steierl

Freunde
Joeri Burger
Jean Christoph Bot
Juan Sanchez
Daniel Jenks
Andrea Casati
Jeremy Green
Jozsef Csaba Hajzer
Hilton Ellis

1. Puppe
Maria Betania Antico

2. Puppe
Viola Crocetti

3. Puppe
Sandra Hajzer-Ockaji
und Andrea Casati

Mäusekönigin
Andrea Bily

Mäuse
Kinder

Soldaten
Jean Christoph Bot
Joeri Burger
Andrea Casati
Jeremy Green
Jozsef Csaba Hajzer
Juan Sanchez
Hilton Ellis
Daniel Jenks

Ritter
Kinder

Schneeflocken
Andrea Bily
Daria Dergousova
Viola Crocetti
Sandra Hajzer-Ockaji
Wen-Ting Huang
Katharina Wessels
Maria Betania Antico
Rieke Steierl
Joeri Burger
Jean Christoph Bot
Juan Sanchez
Daniel Jenks
Andrea Casati
Jeremy Green
Jozsef Csaba Hajzer
Hilton Ellis

Schneemann und Familie
Kinder und Statisterie

Spanischer Tanz
Maria Betania Antico
Viola Crocetti
Jean Christoph Bot
Joeri Burger

Arabischer Tanz
Andrea Bily

Chinesischer Tanz
Wen-Ting Huang
Sandra Hajzer-Ockaji

Russischer Tanz
Joeri Burger
Andrea Casati
Jozsef Csaba Hajzer

Mirliton
Jeremy Green

Mutter Gigogne und Clowns
Rike Steierl und Kinder

Blumenwalzer
Sandra Hajzer-Ockaji
Wen-Ting Huang
Viola Crocetti
Maria Betania Antico
Jozsef Csaba Hajzer
Andrea Casati
Jeremy Green
Joeri Burger

Zuckerpflaumenfee
Katharina Wessels

Mandelmilchprinz
Juan Sanchez


Weitere Informationen
erhalten Sie vom
Theater Hagen (Homepage)




Da capo al Fine

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