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Musiktheater
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Maria Stuarda

Tragedia lirica in zwei Akten
Libretto von Giuseppe Bardari
nach Friedrich Schiller
Musik von Gaetano Donizetti


In italienischer Sprache
mit deutschen Übertiteln

Aufführungsdauer: ca. 2h 30' (eine Pause)

Premiere im Theater Mönchengladbach
am 14. April 2002

Besuchte Aufführung: 3. Mai 2003
(letzte Vorstellung)


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Theater Krefeld-Mönchengladbach
(Homepage)
Abschiede

Von Thomas Tillmann



Abschied nehmen hieß es am 3. Mai von der auch an dieser Stelle hochgerühmten Produktion der zweiten Oper der sogenannten Tudor-Trilogie (vgl. unsere Premierenkritik), die in dieser Spielzeit von Krefeld nach Mönchengladbach transferiert wurde. Noch einmal freute man sich über Alexander Schulins profunde Beschäftigung mit dem Werk erkennen lassenden, die dramaturgischen Schwächen geschickt überspielenden, gleichermaßen sensiblen wie unterhaltsamen Blick auf das Schicksal der beiden königlichen Rivalinnen, über deren spektakulären "Kampf" am Ende des zweiten Aktes, über die unvergesslichen, imposanten Kostüme von Cornelia Brunn und Merle Hensel, das wunderbare Bühnenbild (Mohnblumenwiese!) von Christoph Sehl, über die gerade in Wiesbaden als Tatjana in Eugen Onegin gefeierte, insgesamt trotz einiger gefährdeter Pianissimi in der Höhe wirklich gute Janet Bartolova in der Titelpartie, über Vuokko Kekäläinen, die viel von der Kunst der expressiven Koloratur versteht, als Elisabeth dem Affen auch darstellerisch mächtig Zucker gab und damit noch mehr Eindruck machte als die damals in der Krefelder Premiere sehr überzeugende Carola Guber - leider verläßt die Finnin, die in Krefeld und Mönchengladbach etwa als Azucena, Federica in Luisa Miller, Venus und Iuno in Orpheus in der Unterwelt, Larina in Eugen Onegin, Gertrud in Hänsel und Gretel, Maddalena im Rigoletto oder als Prinz Orlofsky in der Fledermaus reüssierte, den Niederrhein in Richtung Augsburg (man hätte ihr eine weniger gestammelte, von platten Pointen durchsetzte Würdigung als die von Operndirektor Holtbernd verlesene gewünscht, der immerhin prächtige Blumen überreichte).

Kairschan Scholdybajews Tenor ist zwar schöner timbriert und glanzvoller als der seines damals besetzten, wahrlich nicht schlechten Fachkollegen Man-Taek Ha, aber es war auch nicht zu überhören, dass ihm die hohe Tessitura der Partie des Leicester keine geringen Probleme machte. Hayk Dèinyan wusste auch einige raue Töne geschickt in sein intensives Portrait des Talbot zu integrieren, und dass Philip Rock dem Ensemble in der nächsten Spielzeit auch nicht mehr angehören wird, ist jammerschade angesichts der herrlich strömenden Töne, die er seinem flexiblen Bariton als Cecil entlockte - er hätte etwa als Germont père sicher große Wirkung erzielt. Uta Christina Georg assistierte mit etwas unausgeglichenem Material als Anna.

Erwähnung verdient ein weiteres Mal der glänzend aufgelegte Chor, und unter Kenneth Duryeas kompetenter Leitung entwickelten auch die Niederrheinischen Sinfoniker noch einmal das nötige Temperament, um Donizettis unterschätzte Partitur ins rechte Licht zu rücken.


FAZIT

Einmal mehr kommt man nicht umhin festzuhalten, dass es die kleineren Opernhäuser sind, die spannendes, mutiges und hochkarätiges Musiktheater machen, die wirklich noch engagiert am Gedanken eines festen Ensembles festhalten und dieses pflegen, die auch die Randbereiche des Repertoires wie eben die Werke des Belcanto nicht vernachlässigen - das Musiktheater im Revier etwa kündigt für die nächste Spielzeit Donizettis Rosmonda d'Inghilterra an (die die Fans von der prächtigen Opera-Rara-Aufnahme mit Nelly Miricioiu und Renée Fleming kennen). In Mönchengladbach dagegen wird Alexander Schulin am 6. Dezember 2003 seine Sicht von Verdis Traviata präsentieren - ein Termin, den man sich merken sollte!


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Produktionsteam

Musikalische Leitung
Kenneth Duryea

Inszenierung
Alexander Schulin

Bühne
Christoph Sehl

Kostüme
Cornelia Brunn
Merle Hensel

Dramaturgie
Katharina Viebrock

Choreinstudierung
Heinz Klaus



Chor und Statisterie der
Vereinigten
Städtischen Bühnen


Die Niederrheinischen
Sinfoniker


Solisten

Elisabetta,
Königin von England
Vuokko Kekäläinen

Maria Stuarda,
Königin von Schottland,
in England gefangengehalten

Janet Bartolova

Anna Kennedy,
Marias Vertraute
Uta Christina Georg

Roberto,
Graf von Leicester
Kairschan Scholdybajew

Giorgio Talbot,
Graf von Shrewsbury
Hayk Dèinyan

Lord Guglielmo Cecil,
Großschatzmeister
Philip Rock





Weitere Informationen
erhalten Sie vom
Theater Krefeld-
Mönchengladbach

(Homepage)



Da capo al Fine

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