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Felsen und Sänger formieren sich
Von Meike Nordmeyer
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Fotos von Andrea Kemper So viel Tragik und Schicksal es in dem dafür berühmt berüchtigten Troubadour-Libretto gibt, so viel Nebel und rot gefärbtes Licht - Unglück und Blut prompt voraussagend - gibt es auch in der Dortmunder Inszenierung zu sehen. Das italienische Regieteam, das diese Inszenierung als Koproduktion mit dem Festival Valle d'Itria und den Opéras de Montpellier entwickelte, scheute nicht die romantischen Bilder: echte Burgfäulein mit Schleier treten da auf und auch an Zigeuner-Folklore wurde nicht gespart. Das Bühnenbild besteht aus mehreren Felselementen, die meist kräftig eingenebelt für die nächste Szene zu einer neuen Formation verschoben werden. Lange Umbauzeiten sind dazu verblüffenderweise nötig. Der Bühnenaufbau zeigt dabei stets Liebe zur Symmetrie, entsprechend wurde auch die Personage drapiert, ein paar Ritter links, genauso viele Ritter rechts. Die Hauptfiguren bleiben bei den schicksalsreichen Vorgängen erstaunlich regungslos. Prekär wird das zum Beispiel im zweiten Teil, bei der Szene, in der Manrico die Entführung Leonoras verhindert. In den deutschen Übertiteln sind Ausrufe wie "Weh mir", "He da", "Weiche zurück", "Halt ein" oder Ähnliches zu lesen, äußerlich ist aber nicht zu ermitteln, wer denn nun welche Worte singe. Dafür muss man schon sehr genau das Libretto kennen. Eine glatte Ausstattungs- und Solistenoper wurde hier in Szene gesetzt. Dabei waren die Solisten nicht ganz den enormen Anforderungen ihrer Partien gewachsen, auch Anstrengung war herauszuhören. Beeindruckende Leistung bot da allein Therese Renick als Azucena mit packenden Gesang, wenngleich doch mit stimmtechnisch manchmal zu sehr nach innen gewendeter Stimme. Hannu Niemelä brachte die Partie des Grafen Lunas auch zur beachtlichen Ausführung. Das Dortmunder Orchester unter der Leitung von Anton Marik erklang in glänzender Form. Konzentriert wurde Spannung aufgebaut, manchmal dabei die Sänger in den schwierigen Partien etwas zu sehr getrieben. Die zahlreichen Übergänge der verschieden gestimmten Kleinstszenen im Orchesterpart, die diese Oper im besonderen Maße bestimmen, waren allerdings nicht immer überzeugend ausgelotet. Das Dortmunder Publikum war insgesamt sehr unruhig, Flüsterunterhaltungen wurden an mehreren Stellen ohne Bedenken ausgeführt. Dennoch zeigte es sich schließlich von Sängerleistung und Inszenierung begeistert, nur einige Buhrufe für das Regieteam kamen von den oberen Rängen. |
Produktionsteam
Musikalische Leitung
Regie
Bühnenbild
Kostüme
Choreinstudierung
Licht
SolistenLeonoraFelicia Filip
Inez
Graf Luna
Ferrando
Azucena
Manrico
Ruiz, Bote
Ein alter Zigeuner
Weitere Informationen erhalten Sie vom Theater Dortmund (Homepage) |
- Fine -