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Musiktheater
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Die schöne Helena Neuss: Die schöne Helena-Programmheft
Operette für Schauspieler von Peter Hacks
nach dem Libretto von Meilhac und Halévy
Gesangstexte nach der Musik von Jacques Offenbach
Musikalische Fassung von Herbert Kawan

Premiere am 13. November 1999
im Rheinischen Landestheater Neuss

Aufführungsdauer: ca. 2 Std. (eine Pause)


Logo: Rheinisches Landestheater Neuss

Rheinisches Landestheater Neuss
(Homepage)

Genau das richtige für kalte und trostlose Herbsttage - DIE SCHÖNE HELENA, mal anders!

Von Susanne Klein / Fotos von Andreas Woitschützke



Am 14.11 konnte man im Rheinischen Landestheater in Neuss die Premiere der SCHÖNEN HELENA erleben, eine Operette für Schauspieler von Petter Hacks (nach einem Libretto von Meilhac und Halévy) und Musik von Jacques Offenbach. Schon die Premiere ließ einiges erwarten, trotz der Terminverschiebung war das Theater bis auf den letzten Platz gefüllt, und alle Zuschauer schienen auf die "alten" Helden zu warten.

Doch wer bei dieser Aufführung eine antike Helena erwartete, der wurde enttäuscht, aber nur in dieser Hinschicht! Denn wie schon das "Musikalische A B C" zur Zeit Offenbachs über diese Operette sagt: "Man vergesse jede Haltung. Man schaukele hin und her und wiege sich nach Belieben. Übrigens setze man eine verlegene Miene auf und hänge den Daumen, der es gar nicht mehr aushält, in den Achselauschnitt der Weste; den rechten in die Hosentasche. Man sage: Verrückt! und lächele dabei mit verständnis-innigem Behagen. Und das trifft auch auf diese moderne Helena-Inszenierung zu!



Neuss: Die schöne Helena Foto links:
Die "Ratsversammlung":
Remy Pfirter (Agamemnon), Klaus von Mirbach (Philokemus), Martin Herrmann (Kalchas), Manfred Müller-Kuhl (Ajax I), Andreas Furcht (Ajax II), Stefan Filipiak (Achilles) und Werner Klockow (Menelaos)

Regisseur, die modern arrangierte Band - die sich wohl auf dem Dach des Jupitertempels sichtlich wohl zu fühlen schien - und nicht zuletzt die Schauspieler, versetzten die Zuschauer nicht zurück in die Antike, sondern ließen ihre Charaktäre in der heutigen Zeit aggieren:
so betrat z.B. Paris (Mark Weigel), oder auch der Apfelmann, wie ihn Helena später zärtlich nennen wird, in Jeans und Turnschuhen die Bühne, allerdings nicht ohne eine Schafsfelljacke, die den Schäfer noch erahnen ließ und der schon kurze Zeit später mit Venus, einer der sehr "spacigen" Göttinen (Juschka Spitzer-Venus, Mareile Metzner-Minerva, Patricia Carolin Beck-Juno) hinter einer Wolke verschwand, um sich selbst genaustens von ihrer Schönheit zu überzeugen.

Oder was ist mit Helena selbst, gespielt von Illi Oehlmann, die schon bei ihrem ersten Auftritt, scheinbar gerade vom Einkaufen kommend, wollüstig hinter den Männern herschaut. Aber wer kann es ihr verdenken, eine so junge Frau, verheiratet mit Menelaos (Werner Klockow) - dem stets Betrunkenen - der sogar seine Reden auf Bierkisten stehend hält, sehnt sich nun einmal nach etwas anderem als Biergeruch!

Wenn dabei nun auch noch Kalchas (Martin Herrmann), der Priester des Jupitertempels dabei hilft - dem die roten Strapsen übrigens ausgezeichnet standen - kann es ja nur mit der Liebe klappen. Kalchas Heiligtum, das übrigens dirket neben dem Venus-Bordell, Verzeihung, Venus-Tempel, lag, eignete sich auch besonders gut für die Aufzeichnung des Jupiter-Index, für den sich Agamemnon (Remy Pfirter) besonders interessierte.



Neuss: Die schöne Helena Foto rechts:
Das Liebespaar:
Illi Oehlmann (Helena) und Mark Weigel (Paris)

Dass Paris Helena spätestens nach der Badeszene, in der Helenas Nacktheit sehr geschickt durch den Einsatz technischer Hilfsmittel kaschiert wurde, für sich gewinnen konnte, muss wohl nicht gesagt werden. An dieser Stelle sollte jedoch nicht versäumt werden, die drei Sklavinnen zu erwähnen (Katharina Benn, Birgit Meyer, Christiane Sieveking), die mal aus der Saune oder vom Bade kommend, die Griechen nicht nur mit ihrem Gesang tatkräftig unterstützten.

Aber hier soll nur ein kleiner Ausblick in eine sehr gelungene moderne Inszenierung eines alten Stoffes gegeben werden - sehen sie am besten selbst!


FAZIT
Eine hervorragende Leistung von allen Mitwirkenden!


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Produktionsteam

Inszenierung
Ulrich Mokrusch

Musikalische Leitung
Georg Corman

Choreographie
Birgit Lang

Ausstattung
Sabine Helmbrecht

Dramaturgie
Ulrike Schanko



Musiker

Georg Corman (Klavier)
Klaus Dapper (Flöte, Saxophon)
Rainer Müller-Irion (Klarinette, Saxophon)
Thomas Kukulies (Schlagzeug)
Günther Rink (Bass)
Peter Schwadloh (Posaune, Percussion)



Solisten

Merkur, Agamemnon
Remy Pfirter

Venus, Bacchis
Juschka Spitzer

Minerva, Leaena
Mareile Metzner

Juno, Parthenis
Patricia Caroline Beck

Paris
Mark Weigel

Helena
Illi Oehlmann

Kalchas
Martin Herrmann

Achilles
Stefan Filipiak

Ajax I, Reicher Bauer
Manfred Müller-Kuhl

Ajax II
Andreas Furcht

Menelaos
Werner Klockow

Orest
Wolfgang Schmitz

Homer, Philokemus
Klaus von Mirbach

Obersklave, Euthykles
Kai Wolters

Sklavinnen, Volk
Katharina Benn
Birgit Meyer
Christiane Sieveking


Weitere Informationen
erhalten Sie vom
Rheinischen Landestheater Neuss
(Homepage)




Da capo al Fine

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