Veranstaltungen & Kritiken Musiktheater |
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Ein Fest der schönen Stimmen
Von Gerhard Menzel
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Fotos von Eduard Straub
Der grandiose Auftritt der Alcina bzw. der Jonathan Darlington, der schon Händels Tamerlano in Düsseldorf leitete, hatte diesmal mit den Duisburger Sinfonikern hörbar mehr Glück als damals mit den Düsseldorfer Sinfonikern. Auch wenn nicht alles perfekt gelang, was sich in den Folgeaufführungen allerdings einspielen dürfte, demonstrierten die Duisburger Sinfoniker, dass auch ein "normales" Opernorchester heutzutage auch "Barockopern" adäquat interpretieren kann, bzw. können sollte! Das liegt natürlich auch an der hervorragenden Arbeit von Bruno Weill, der als Chef der Duisburger Sinfoniker schon so manches Werk aus dieser Epoche mit seinem Orchester einstudiert und aufgeführt hat. Eine für manchen Orchestermusiker wohl gewöhnungsbedürftige, aber - wie man hören konnte - erfolgreich praktizierte Interpretationsart.
Der betörte Ruggiero (Annette Seiltgen) in den Armen von Alcina (Alexandra von der Weth) Von so viel Energie und spannungsvoll präsentierter Musik aus dem Orchestergraben getragen, schwangen sich die Protagonisten zu wahren Höhenflügen auf. Allen voran, Alexandra von der Weth als überwältigende Alcina. Ihre starke Ausdruckskraft und vokale Präsenz verzauberte nicht nur ihr Opfer Ruggiero, dem Annette Seiltgen mit ihrer wunderbar tönenden Stimme Format verlieh, sondern auch das Publikum. Leider war ihre Partie in dieser Inszenierung optisch zu sehr auf ihre unverwandelbare, wahrhaft "große Galarobe" zugeschnitten - in der es schon eine Kunst war, sich ohne Probleme "normal" fortzubewegen -, wodurch sie - im Gegensatz zu Produktionen wie der Manon oder Lucia di Lammermoor - darstellerisch zu sehr fixiert und eingeengt schien und daher etwas eindimensional wirkte. Zum Glück konnte sie diese "visuelle Zwangsjacke" durch den Einsatz ihrer musikalischen Gestaltungskraft abstreifen und die wahren Gefühle Alcinas zum Ausdruck bringen. Marlis Petersen (Morgana), Markus Müller (Oronte), Annette Seiltgen (Ruggiero), Tuomas Pursio (Melisso) und Laura Nykanen (Bradamante),
Auch die anderen beiden Damen, Marlis Petersen als Morgana und Laura Nykanen als Bradamante ließen aufhorchen und empfahlen sich für weitere Aufgaben an der - sich im Ensemble zunehmend verjüngenden - Rheinoper. Die in diesem Stück nur wenig beschäftigten Herren - Markus Müller (Oronte) und Tuomas Pursio (Melisso) - vervollständigten das ohne weiteres auch international bestehen könnende Ensemble. Die zweistündige, ohne Pause gespielte Fassung von Herbert Wernicke, die in Basel ihre Premiere erlebte und nun in Duisburg von Udo van Ooyen einstudiert wurde, versucht die Geschichte der Zauberin Alcina "zeitgemäß" zu präsentieren:
Bradamante (Laura Nykanen , unten rechts) versucht vergeblich, ihren Ruggiero (Annette Seiltgen, oben links) zurückzugewinnen
Der Kampf gegen Alcinas Zauberkugel
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Produktionsteam
Musikalische Leitung
Regie, Bühne und Kostüme
SolistenAlcinaAlexandra von der Weth
Ruggiero
Bradamante
Morgana
Oronte
Melisso
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- Fine -