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Veranstaltungen & Kritiken Musiktheater |
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Phantastische Oper in fünf Akten Dichtung von Jules Barbier /Deutsch von Josef Heinzelmann Musik von Jacques Offenbach Ausgabe von Michael Kaye
Premiere im Theater Mönchengladbach
Zwischen vielen bunten Kostümen geht Offenbach verlorenMummenschanz, venezianisch, am NiederrheinWie bei kaum einer anderen Oper stellt sich bei "Hoffmanns Erzählungen" die Frage nach der "richtigen" Fassung. Der Komponist, der während der Vorbereitungen der Uraufführung seiner Oper starb, hat keine gültige Fassung hinterlassen, ja sogar gleichzeitig an zwei verschiedenen Fassungen gearbeitet: Einer mit gesprochenen Dialogen für Paris, eine mit Rezitativen für den Rest der Musikwelt, also Wien. Michael Kaye hat vor einigen Jahren eine kritische Ausgabe des Werkes vorgelegt, die jedoch keineswegs eindeutig ist. In Mönchengladbach beruft man sich auf diese Ausgabe und greift auf gesprochene Dialoge zurück.
Das letzte Akt mit der Apotheose des Dichters präsentiert sich wie das große Finale einer Samstag-Abend-Fernsehshow: Jeder darf noch einmal an die Rampe treten, und alle lächeln blendender Laune ins Publikum. Münstermann mißtraut der Apotheose und will sie ironisch brechen, aber dazu wäre Kitsch dieser Größenordnung nicht nötig gewesen. Problematisch ist die Besetzung der Titelrolle mit Jeffrey Springer. Die nötige Höhe und Kraft für die Rolle besitzt er, aber an französischer Geschmeidigkeit fehlt ihm so ziemlich alles, was ein Hoffmann nötig hätte. Überzeugender sind die Frauenrollen besetzt: Neben der schon erwähnten Debra Hays sind da Janet Bartolova (Antonia), Andrea Hanson (Giulietta) und Michaela Mehring (Muse/Niklaus) zu nennen. Den stärksten Eindruck aber hinterläßt Lado Ataneli als Hoffmanns vielgesichtiger Gegenspieler Lindorf.. Kenneth Duryea, umsichtiger Dirigent des sehr aufmerksamen Chores und Orchesters, war in der Premiere sehr auf Sicherheit bedacht. So erklang die Partitur präzise und unpathetisch, aber es fehlte ein wenig der spezifische Klang Offenbachs - vielleicht gibt sich das, wenn das Ensemble in den nächsten Aufführungen an Sicherheit gewinnt.
Allzu bunt ist das Treiben um den nicht immer schön singenden Dichter Hoffmann, als daß mehr als Effekthascherei dabei herauskäme: Nur Freunde aufwendiger Kostüme kommen hier auf ihre Kosten.
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![]() Musikalische Leitung Kenneth Duryea
Inszenierung
Ausstattung
SolistenHoffmannJeffrey Springer
Olympia
Antonia
Giulietta
Lindorf /Coppelius/
Andreas/Cochenille/
Niklaus/Muse
Stimme der Mutter
Spalanzani
Crespel/Luther
Chor der Vereinigten Statisterie des Theaters Die Niederrheinischen Sinfoniker
Weitere Aufführungen
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März '98: | 31. |
April '98: | 2., 7., 18., 25. |
Mai '98: | 1., 5., 13., 29., 31. |
Juni '98: | 12., 14., 27. |