Online Veranstaltungen & Kritiken
Musiktheater
Homepage zur&uumlck e-mail Impressum



Xerxes


Dramma per musica in drei Akten
Musik von Georg Friedrich Händel
Libretto nach Niccolo Minato und Silvio Stampiglia

In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Premiere im Opernhaus der Stadt Köln am 11. Mai 1996

Besetzung
Musik
Inszenierung
Fotos
Publikumsreaktionen
Fazit
weitere Aufführungen
Kartenbestellung


Von Gerhard Menzel




Besetzung

Musikalische Leitung: Graeme Jenkins
Choreinstudierung: Horst Meinardus
Inszenierung:  Michael Hampe
Bühnenbild und Kostüme: Carlo Tommasi
Licht: Hartmut Litzinger
Dramaturgie: Kerstin Schüssler

Xerxes , König von Persien Paula Rasmussen
Arsamene , sein Bruder Brian Asawa (B)
Amastre, Verlobte des Xerxes Kathleen Kuhlmann
Ariodate, Heerführer des Xerxes Harry Peeters
Romilda , seine Tochter Iride Martinez
Atalanta, ihre Schwester Juanita Lascarro *
Elviro, Diener Arsamenes Michael Vier

* Mitglied des Opernstudios

Chor der Bühnen der Stadt Köln
Gürzenich-Orchester Kölner Philharmoniker




Musik

Im Mittelpunkt der Produktion steht zweifellos Paula Rasmussen als Xerxes. Die Souveränität, mit der sie die Rolle verkörpert ist beachtenswert. Ob beherrschend, verliebt oder zornig, sie weiß alle Zwischentöne sowohl musikalisch, als auch darstellerisch, voll auszuspielen, was der Rolle die Dominanz gibt, die ihr auch gebührt.

Die von Xerxes heiß begehrte Romilda war mit Iride Martinez ebenfalls treffend besetzt. Ihr wunderbar strömender Sopran ist allen technischen Anforderungen gewachsen und verliert klanglich auch bei den leisesten Piani nichts an Schönheit.

Die Rolle des Arsamene übernahm der Countertenor Brian Asawa. Auch er konnte den hohen stimmlichen Ansprüchen seiner Partie problemlos gerecht werden und komplettierte damit das überragende Dreiergestirn dieser Xerxes-Produktion.

Die weiteren Rollen waren mit Harry Peeters (Ariodate), Janita Lascarro (Atalanta) und Michael Vier (Elviro) durchaus adäquat besetzt. Einzig die von Xerxes betrogene Amastre war mit Kathleen Kuhlmann - zumindest in in musikalischer Hinsicht - nicht glücklich besetzt. Die Partie fordert zu oft den Wechsel zwischen den verschiedenen Stimmregistern der Sängerin, was zu diversen klanglichen Brüchen führt.

Der Chor der Bühnen der Stadt Köln (Choreinstudierung: Horst Meinardus) stellte seine Zuverlässigkeit in den wenigen kurzen Einwüfen unter Beweis.

Graeme Jenkins - als musikalischer Leiter der Produktion - hatte mit dem aufmerksam spielenden Gürzenich-Orchester Kölner Philharmoniker interpretatorisch eine Version einstudiert, die ausschließlich im Einsatzt der Continuo-Gruppe an barocke Klangvorstellungen anknüpfte. Ansonsten fielen lediglich die - wenn auch sehr differenziert eingesetzten - dynamischen Abstufungen positiv positiv ins Gewicht. Trotzdem war es eine durchaus passable Lösung, die man sich so dann und wann schon einmal bei einer anderen Einstudierung gewünscht hätte. Von einer gelungenen Kombination aus klassisch-romantischer Tradition und barocker Aufführungspraxis - wie sie Howard Arman mit den Essener Philharmonikern im Giulio Cesare in Essen kongenial praktizierten - kann hier allerdings keine Rede sein.




Inszenierung

Die optische Realisierung dieser Produktion fiel vor allem durch seine - wenn auch in der Farbgebung äußerst zurückhaltende - opulente und detailverliebte Ausstattung von Carlo Tommasi (Bühnenbild und Kostüme) auf. Die sehr fein abgestufte Farbpalette reichte von Schwarz, über dominierendes Grau und Silber, bis zum Weiß, deren Wirkung noch von den großen gläsernen Flächen des inneren Spielraumes eindrucksvoll gesteigert wurde. So wie dieser innere Spielraum - der zumeist für die persönlichen, gefühlsmäßigen Angelegenheiten reserviert war (dieses Bild wurde noch durch die ebenfalls eingeglaste, silbererstarrte "Platane" erhöht, die allerdings eher wie ein überdimensionales Stück eines Blumenkohls aussah) - immer wieder seitlich geöffnet und geschlossen wurde, wurde auch der aus bühnenhohen löchrigen Quaderwänden bestehende äußere Spielraum - in dem sich vorwiegend die "äußeren", politischen Angelegenheiten ereigneten - ständig durch verschieben derselben variiert. Einige Versatzstücke - z.B. eine große Elefantenplastik oder ein langes Sofa - ergänzten die Szenen.

Die sich in erster Linie auf die "wahrhaftigen" Gefühle der Figuren konzentrierende Personenführung von Michael Hampe wurde den im Stück zum Teil durchaus komisch angelegten Verhaltensweisen der Figuren nicht immer - oder bewußt nicht - gerecht.




Fotos (von Klaus Lefebvre)


Publikumsreaktion

Großer Beifall für den Dirigenten, das Orchester, das Inszenierungsteam und die Solisten - mit stürmischen Bravos für Paula Rasmussen (Xerxes), Iride Martinez (Romilda) und Brian Asawa (Arsamene).




Fazit

Musikalisch durchaus eine respektable Produktion - vor allem mit drei herausragenden Sängerpersönlichkeiten -; optisch auf Hochglanz getrimmte Schwarz-Grau-Silber-Weiß Ausstattung; von der Inszenierung her mit - für das Stück - zum Teil zu ernsten Ansprüchen.




weitere Aufführungen

Mai: 14., 18., 22., 27., 31.
Juni: 5., 9., 15., 20., 25., 29.





Homepage zur&uumlck e-mail Impressum

Copyright © 1996 - Online Musik Magazin
*****"