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La BohèmeSzenen aus Henri Murgers "Vie de Bohème"in vier Bildern Dichtung von Giuseppe Giacosa und Luigi Illica In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Musik von Giacomo Puccini
Premiere im Opernhaus der Stadt Köln Das Ende der KindheitDas Spiel des Lebens, Theater auf dem Theater, junge Leute erproben ihre Fähigkeiten und Verhältnisse zu ihren Mitmenschen. Spielort ist das Ambiente eines Theaters. Ein Bühnenportal mit Vorhang, Stühle, Sessel, diverse Requisiten und Kostüme, die von den Protagonisten nach Bedarf an- und ausgezogen werden, bilden die wesentlichen optischen Komponenten des Abends. Wolfgang Gussmann variirte diesen Einheitsraum, in dem ein Kinderkarussel zum symbolischen Ausrufezeichen avancierte, von Akt zu Akt nur minimal. So bricht z.B. der zweite Akt unvermittelt über das frisch verliebte Paar Rudolfo und Mimi herein. Willy Decker führte die Personen direkt und ohne grosses Pathos bis zur Katastrophe. Was die Protagonisten treiben ist ein Spiel mit sich und dem Leben, ein Überspielen von Problemen. Der Tod aber ist endgültig! In dem Moment, in dem Mimi gestorben ist, verlasen alle Beteilgten die Bühne, jeder in eine andere Richtung flüchtend. Die gemeinsam verbrachte sorgenvolle, aber immer wieder vergnügt gemeisterte Zeit - die Kindheit - ist endgültig zu Ende. Musikalisch ist die Produktion weniger geradlienig angelegt. Peter Erckens interpretiert Puccinis Partitur äusserst differenziert und flexibel. Ständig wechselnde Tempi und weniger Dramatik als changierende Farben dominieren das Klangbild. Ganz extrem fallen zahlreiche Generalpausen auf. Im zweiten Akt z.B. ergibt sich in einem solchen Moment, dass sich im bunten Treiben Mimi auf einmal in den Armen eines als Tod gekleideten Mannes wiederfindet und mit ihm tanzt. Alles in allem setzt die musikalische, eher gefühlsbetonte Interpretation der szenischen Symbolik einiges entgegen. Die Partien sind indes ideal besetzt. In der Darstellung vital und äusserst prägnant, im sängerischen tragfähig, wohltönend und hervorragend aufeinander abgestimmt: Nina Stemme als Mimi und Roland Wagenführer als Rodolfo sind ein Traumpaar, bessere Freunde als Andrew Collis (Schaunard), Bruno Caproni (Marcello) und Alexandre Vassiliev (Colline) kann man sich kaum wünschen und Juliane Banse als temperamentvolle Musetta ist ein Erlebnis für sich.
Konzeptionell interessante Produktion mit einem hervorragenden Ensemble. |
Musikalische Leitung Peter Erckens
Inszenierung
Bühne und Kostüme
Choreinstudierung
Licht
Dramaturgie
Choreographische Mitarbeit
SolistenRodolfoRoland Wagenführer
Schaunard
Marcello
Colline
Benoit
Mimi
Musetta
Parpignol
Alcindoro
Gürzenich-Orchester
Opernchor der Bühnen
Kölner Kinderchor
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