Musik von Antonin Dvorak
Premiere im Aalto-Theater am 21. Dezember 1996
Rusalka Vlatka Orsanic Der Wassermann Vidar Gunnarsson Die Hexe Hana Minutillo Der Prinz Jan Vacik Die fremde Fürstin Teresa Erbe Der Heger Martin Finke Der Küchenjunge Marina Ivanova Drei Waldgeister und Nebelfeen Susanne Blattert Suzanne Pye Rachel Robins u. a.
Vermutlich wollte er im wahrsten Sinne der Worte "schlicht und ergreifend" die Geschichte von Rusalka erzählen, die sich in einen naturverbundenen Prinzen verliebt hat und deshalb Mensch werden möchte.
Der Wassermann rät ihr ab, schickt sie aber dann doch zur Hexe. Die Bedingungen für die Menschwerdung sind hart: Rusalka wird verstummen und sollte der Prinz ihre Liebe nicht erwidern und sie verstoßen, wird sie nicht zurückkehren können, sondern als unerlöstes Irrlicht durch die Wälder wandeln. Rusalka ist sich ihrer und des Prinzen Liebe jedoch sicher und die Hexe verleiht ihr menschliche Gestalt. Für den Prinzen ist es Liebe auf den ersten Blick, obwohl Rusalka nicht zu ihm spricht. Glücklich wird zum Hochzeitsfest aufs Schloß geladen, doch eine fremde Fürstin stiftet aus purer Bosheit (was könnte es anderes sein) Unfriede zwischen den beiden. Der Prinz verstößt die verzweifelte Rusalka, aber nicht ohne vom Wassermann verflucht zu werden. Rusalka lebt allein im Wald. Die Hexe rät ihr, den Prinzen zu töten, um so zu ihren Nixen-Schwestern zurückkehren zu können. Doch sie lehnt ab. Auch der Prinz durchstreift verwirrt den Wald, er sucht Rusalka. Diese erschient ihm als Irrlicht und kann plötzlich zu ihm reden. Der Prinz bittet sie um Vergebung, doch ein Kuß von Rusalka würde ihn töten. Er bittet um den Kuß und stirbt in ihren Armen. Es lebe die Liebe! Dies Märchen setzen Herz und Sykora in ein ungereimtes Bühnenbild: der Wald im 1. und 3. Akt ist unheimlich, doch scheint er eher zerstört, abgestorben und verwest zu sein. Die Natur als negativ besetzes Bild, in das die Natur-Geschöpfe in ihrer reinen und ehrbaren Art nicht so recht passen mögen. Die Menschenwelt des 2. Akts ist erst recht negativ besetzt: die Menschen sind böse und ihr Schloß kalt. Der Ausstatter hat geradewegs den Sprung vom Märchen ins Science-Fiction-Ambiente gewagt. Und wenn dann der Wassermann mit seinem Fischnetz voller aufgeklebter Schalentierimitate dazutritt, ist die optisch-ästhetische Verwirrung gänzlich gelungen.
Glücklich wird zum Hochzeitsfest aufs Schloß geladen, doch eine fremde Fürstin stiftet aus purer Bosheit (was könnte es anderes sein) Unfriede zwischen den beiden. Der Prinz verstößt die verzweifelte Rusalka, aber nicht ohne vom Wassermann verflucht zu werden.
Rusalka lebt allein im Wald. Die Hexe rät ihr, den Prinzen zu töten, um so zu ihren Nixen-Schwestern zurückkehren zu können. Doch sie lehnt ab. Auch der Prinz durchstreift verwirrt den Wald, er sucht Rusalka. Diese erschient ihm als Irrlicht und kann plötzlich zu ihm reden. Der Prinz bittet sie um Vergebung, doch ein Kuß von Rusalka würde ihn töten. Er bittet um den Kuß und stirbt in ihren Armen. Es lebe die Liebe!
Bei der Zeichnung der Figuren hat man teilweise tief in die Mottenkiste der Märchenoper gegriffen: die junge Hexe hat natürlich einen langen Lumpenrock an und die Bluse gut gefüllt, der Küchenjunge in bayerischen Lederhosen (Marina Ivanova) singt zwar gut, kann aber das Fußaufstampfen und große-erstaunte-Augen-machen trotzdem nicht lassen. Vidar Gunnarsson macht in seinem monströsen Wassermann-Kostüm eine eher unglückliche Figur, was seinen Gesang aber nicht beeinträchtigte.
An den üblichen Klischees kommt der Zuschauer dann auch nicht vorbei: das Menschenkind Rusalka im unschuldig-weißen Kleidchen ist bestimmt für die reine selbstlose Liebe. Die bösartige fremde Fürstin ist natürlich rothaarig und teuflisch-rot gekleidet. Unfreiwillig komisch gerät der Auftritt der Nebelfeen, die weiß verschleiert durch den Wald tanzen und huschen. Das mutete an wie Ausdrucktanz zu Zeiten von Rusalkas Uraufführung 1901 in Prag.
Während man manchmal gern wegschauen würde, ist das Hinhören dagegen lohnend. Musikalisch überzeugen die Philharmoniker unter Aeschbacher, da sie die verschiedenen Stimmungen schön differenzieren (kleine Unsicherheiten der Blechbläser fallen da nicht ins Gewicht).
Der Höhepunkt der Inszenierung aber ist Vlatka Orsanic als Rusalka. Sie überzeugt sowohl schauspielerisch als auch stimmlich. Sicher, mit guter Textverständlichkeit und ausdrucksstark gelingen ihr besonders die ariosen und lyrischen Partien. Ihr Prinz (Jan Vacik) ist ihr sängerisch durchaus ebenbürtig, doch sein Spiel bleibt im Ganzen ein wenig zu steif.
Dem Regieteam kann man vielleicht zugute halten, daß sie in der heutigen aufgeklärten Zeit wirklich eine romantische Geschichte erzählen wollten. Das ist ein ehrenhaftes Anliegen, rechtfertigt aber noch nicht, daß ein Waldgeist als 'echter' Geist die Bühne betreten muß und sich beim letzten Liebesbeweis der Himmel orange-rot färbt.