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Auftakt zur JubiläumssaisonDie Camerata Köln zu Gast im Frankfurter Kaisersaal
Von Dr. Ingo Negwer (Text und Fotos)
Michael Schneider
Vor zehn Jahren wurde das Forum Alte Musik Frankfurt am Main gegründet. Seine Kaisersaalkonzerte bilden seither einen festen Bestandteil der Frankfurter Musikszene. Stets, wenn der Vorsitzende Dr. Daniel Detambel das Publikum charmant und mit Witz zu einem weiteren Konzert begrüßt, ist der traditionsreiche Saal im Römer gut besucht, häufig sogar ausverkauft. Hier liegt ein wesentlicher Grund für den Erfolg der Konzertreihe, in der sowohl renommierten Künstler als auch Nachwuchsmusiker (beiderlei Geschlechts) Musik vergangener Epochen auf hohem Niveau präsentieren. Ein wichtiger Baustein der Konzeption ist die unterhaltsam-informative Moderation zwischen den musikalischen Beiträgen. Während manches Kammerkonzert von seinem bildungsbürgerlichen Eigengewicht erdrückt zu werden droht, gelingt es den Initiatoren vom Forum Alte Musik ebenso wie den Akteuren auf der Bühne eine stets lockere, quasi familiäre Bande zum Publikum zu knüpfen.
Aufmerksame Zuhörer: Karl Kaiser, Sabine Bauer, Christine Busch
Die Konzertsaison im Jubiläumsjahr wurde von der Camerata Köln eröffnet. Das renommierte, 1978 gegründete Ensemble spielte Triosonaten und Quartette von "Johann Sebastian und seinen Freunden". Zum Auftakt erklang Georg Philipp Telemanns Quartett a-Moll mit Michael Schneider (Blockflöte), Hans-Peter Westermann (Oboe), Christine Busch (Violine) und Sabine Bauer (Cembalo). An späterer Stelle folgte, in der gleichen Tonart Telemanns Trio für Blockflöte, Oboe und Basso continuo. Von Johann Sebastian Bach selbst war die Sonate A-Dur für Violine und obligates Cembalo BWV 1015 zu hören, fein nuanciert vorgetragen von Christine Busch und Sabine Bauer. Für die Triosonate G-Dur BWV 1038 ist Bachs Autorschaft fraglich. Möglicherweise hat er lediglich den Basso continuo vorgegeben, der auch in zwei weiteren Kammermusikwerken (BWV 1021 und 1022) Verwendung fand. Die beiden Oberstimmen, im Kaisersaal gespielt von Karl Kaiser (Traversflöte) und Christine Busch stammen wahrscheinlich aus der Feder von Bachs zweitältestem Sohn - und Telemanns Patensohn - Carl Philipp Emanuel.
Christine Busch, Sabine Bauer, Michael Schneider, Karl Kaiser
Das Konzert mit Camerata Köln stellte den Thomaskantor als einen geselligen Menschen vor, in dessen Haus berühmte Kollegen ein- und ausgingen. So pflegte er nicht nur mit Telemann eine lebenslange Freundschaft, auch mit Musikern der berühmten Dresdener Hofkapelle, wie dem Flötisten Johann Joachim Quantz, war er gut bekannt. Mit dessen ebenso ungewöhnlicher wie wunderschöner Triosonate für Blockflöte, Traversflöte und Basso continuo setzte das Ensemble einen besonderen Akzent. Von Johann Friedrich Fasch erklang das Quartett B-Dur für Blockflöte, Oboe, Violine und Basso continuo. Die Camerata Köln nahm sich der hochbarocken Kammermusik mit großer Kompetenz, routiniert und doch sehr vital an. Zu Aufmerksamkeit heischenden Extravaganzen ließ man sich nicht hinreißen. Tempi, Dynamik und Phrasierung waren wohl differenziert und überzeugend, als könne es nur so sein. Für einen angenehm transparenten Klang sorgte zudem die Besetzung des Basso continuo nur mit einem Cembalo. Als das Konzert mit Sebastian Bodinus Quartett D-Dur zu Ende ging, bedankte sich das Publikum für einen unterhaltsamen Abend. Eine Zugabe wäre zu schön gewesen!
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Kaisersaalkonzert im Römer Frankfurt am Main, 18. Februar 2018 AusführendeCamerata KölnMichael Schneider - Blockflöte Karl Kaiser - Traversflöte Hans-Peter Westermann - Oboe Christine Busch - Violine Sabine Bauer - Cembalo ProgrammGeorg Philipp Telemann:Quartett a-moll TWV 43: a3 für Blockflöte, Oboe, Violine und Bc Johann Sebastian Bach: Triosonate G-Dur BWV 1038 für Flöte, Violine und Bc Johann Joachim Quantz: Triosonate C-Dur QV 2: Anh. 3 für Blockflöte, Traversflöte und Bc Johann Friedrich Fasch: Quartett B-Dur für Blockflöte, Oboe, Violine und Bc Johann Sebastian Bach: Sonate A-Dur BWV 1015 für Violine und obligates Cembalo G. Ph. Telemann: Trio a-moll TWV 42: a6 für Blockflöte, Oboe und Bc Sebastian Bodinus: Quartett D-Dur für Violine, 2 Flöten und Bc
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