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Hille Perl - The Sirius Viols

"In Darkness let me Dwell"



26. November 2008
Konzerthaus Dortmund
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Konzerthaus Dortmund (Homepage)

Eine bewegende Hommage
an John Dowland

Von Gerhard Menzel

Hille Perl ist schon seit langem als Spezialistin für historische Aufführungspraxis und Gambenmusik eine feste Größe im Bereich der Alten Musik. Zusammen mit ihrem Mann, dem Lautenisten Lee Santana, bereichert sie das Repertoire und das Konzertleben immer wieder durch ausgefallene, spannende und mitreißende Programme und Interpretationen mit Musik aus Renaissance und Frühbarock.

Außerdem unterrichtet Hille Perl seit 2002 als Professorin an der 'Hochschule für Künste Bremen' die Instrumente der Gambenfamilie und bindet ihre Schützlinge immer wieder mit in ihre Programme ein. Zu der aktuellen Besetzung ihres Ensembles "The Sirius Viols" gehören die Gambistinnen Frauke Hess, Juliane Laake, Sarah Perl und Marthe Perl. Mit ihnen, Lee Santana und der Sopranistin Dorothee Mields präsentierte Hille Perl im Konzerthaus Dortmund ein Programm mit Liedern von John Dowland, die sie auch auf ihrem erst kürzlich veröffentlichten Album mit dem Titel "In Darkness let me Dwell" eingespielt haben.

"In Dunkelheit verweilen" dabei nicht nur die von Melancholie gezeichneten Texte und die stimmungsvollen Kompositionen von John Dowland, sondern im Idealfall auch das Publikum. In sofern war der Raum des Konzerthauses - trotz der bei Kammermusiken angewandten Verkleinerung - nicht gerade ideal für diese intime und "leise" Musik. Umso mehr musste man die Fähigkeit der Ausführenden bewundern, die von Dowland geschaffenen Stimmungen so plastisch und unmittelbar ergreifend auf das Publikum übertragen zu können.

Dass der heute hauptsächlich als bedeutender Lautenist bekannte John Dowland auch wunderschöne Lieder - und vierstimmige Madrigale - komponiert hatte, ist trotz der umfangreichen Aufführungstätigkeit von Anthony Rooley und seinem Ensemble "The Consort of Musicke" eigentlich erst seit dem Album "Songs From The Labyrinth" des Rock-Musikers Sting wieder von einem größeren Publikum wahrgenommen worden. So sehr diesem das als Verdienst angerechnet werden kann, waren es doch - für ihn zwar aufrichtige - aber eher "laienhafte" Interpretationen. Was Hille Perl, Lee Santana, "The Sirius Viols" und die Sopranistin Dorothee Mields nun im Konzerthaus Dortmund präsentierten, ließ - mit dem ganzen Hintergrundwissen und dem langjährigem Umgang mit dieser Musik - eine ganze Periode der englischen Musikgeschichte wieder auferstehen und im Hier und Jetzt lebendig werden.

Der 1563 geborene John Dowland traf mit seinen Songs damals genau das melancholische Lebensgefühl, das im elisabethanischen Zeitalter in Mode war und stieg zu einem der bedeutendsten Komponisten seiner Zeit auf. Trotzdem verschwanden im Barock sowohl seine Werke, als auch sein Hauptinstrument, die Laute, aus dem musikalischen Leben. Heute wird beiden erneut große Aufmerksamkeit zu Teil, wozu Hille Perl und Lee Santana einen wesentlichen Anteil beigetragen haben.

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Zusammen mit dem Gamben-Ensemble "The Sirius Viols", deren farbenreicher und facettenreichen Klang sich ideal mit der klaren, strahlend leuchtenden Stimme von Dorothee Mields zusammenfand, ließ sie diese in sieben Sets gegliederte Auswahl seiner schönsten Songs von Trauer, Verzweiflung und Schmerz in all seiner berührenden und klangfarblichen Schönheit erblühen. Durch Blickkontakte und ein wie blindes Verständnis aller Ausführenden untereinander wurde so die Melancholie in vollendeter Schönheit und mit sinnlicher Ausstrahlungskraft zelebriert.


FAZIT

Ein melancholischer Abend (in einer dafür etwas sterilen Atmosphäre), der Dank der ausdrucksstarken und stimmungsvollen Interpretationen berührte und nachhaltige Eindrücke hinterließ.




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Dorothee Mields
Gesang *


"The Sirius Viols"

Lee Santana
Laute

Hille Perl
Viola da Gamba

Frauke Hess
Viola da Gamba

Juliane Laake
Viola da Gamba

Sarah Perl
Viola da Gamba

Marthe Perl
Viola da Gamba



John Dowland (1563-1626)
"In Darknass let me Dwell"
- Sieben Sets

Forlorn Hope Fancy
Flow my Teares *

EarI of Essex his Gailard
From Silent Night *

Lachrimae Antiquae Novae
Time Stands Still *

Lachrimae Amantis
Clear or Cloudy *
Captain Digoris Piper hie Gailard

Sorrow, Sorrow Stay *
Semper Dowiand Semper Dolens

Come Heavy Sleepe *
Lachrimae Verae

In Darkness let me Dwell *
Farewell Fancy



Weitere Informationen
erhalten Sie vom
Konzerthaus Dortmund
(Homepage)


Hille Perl
www.hillenet.net/




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