Zur OMM-Homepage Zur OMM-Homepage Veranstaltungen & Kritiken
Konzerte
Zur Homepage Zur Konzert-Startseite E-mail Impressum



Konzerthaus-Nacht
im Rahmen der
7. Dortmunder Museumsnacht



Samstag, 15. September 2007
18.00 Uhr (bis ca. 1.00 Uhr)
Homepage

Konzerthaus Dortmund (Homepage)
Kontraste in Holz und Blech

Von Gerhard Menzel

Vergrößerung in neuem Fenster

Bühnendekoration
Foto: Gerhard Menzel

"So klingt nur Dortmund". Mit diesem Slogan präsentierte das Konzerthaus Dortmund seinen Beitrag zur 7. Dortmunder Museumsnacht. Dieses Mal bestand das Programm aus jeweils halbstündig wechselnden Blöcken unter dem Motto "Kontraste", für die vor allem die Music & Comedy Company "Igudesman & Joo" und die Holz- und Blechbläser-Formation "Talking Horns" sorgten.

Vergrößerung in neuem Fenster Drehorgelspieler mit ihren Drehorgeln
Foto: Gerhard Menzel

Trotzdem dominierte auch dieses Jahr wieder die Orgel diesen Abend. Den Auftakt machten zunächst fünf Drehorgelspieler mit ihren eindrucksvollen Drehorgeln, die weit entfernt von der meist abfälligen Bezeichnung "Leierkasten", ein üppiges Orchesterkonzert mit Musik von Händel, Mozart, Rossini, Bizet bis zum abschließenden "Radetzki-Marsch" lautstark zu Gehör brachten. Es war schon erstaunlich, wie synchron diese fünf "Kleinorchester" miteinander musizierten.

Vergrößerung in neuem Fenster

Ansgar Wallenhorst
Foto: Gerhard Menzel

Als Initiator und künstlerischer Leiter der Offenen Orgelklasse für Interpretation, Improvisation und Analyse im Auditorium maximum der Ruhr-Universität Bochum, führte Ansgar Wallenhorst nicht nur moderierend durch den Abend, sondern präsentierte seine hohe Kunst auch auf der Konzerthausorgel mit einigen Improvisationen über Filmmusikthemen (u.a. "Harry Potter", "Star Wars" und "Herr der Ringe"). Ansonsten gehörte die Orgel Iveta Apkalna, die in Dortmund schon lange keine unbekannte mehr ist. Für ihre zwei Blöcke hatte sie sich hauptsächlich Bearbeitungen für die Orgel ausgewählt.

Vergrößerung in neuem Fenster Iveta Apkalna
Foto: Gerhard Menzel

Beginnend mit dem letzten Satz (Toccata) aus Charles-Marie Widors Orgelsymphonie Nr. 5 (op. 42 Nr. 1), folgte die von Edwin Lemare stammende Transkription des "Danse macabre" von Camille Saint-Saëns, die "L´Arlesienne". Suite Nr. 1 von Georges Bizet (Transkription von Jörg Abbing), die Bearbeitung der Passacaglia aus Dmitri Schostakowitschs Oper "Lady Macbeth von Mzensk", das "Gebet" des lettischen Komponisten Aivars Kalejs und zum Abschluss die Sinfonia aus Johann Sebastian Bachs Kantate "Wir danken dir, Gott" (BWV 29) in der Transkription von Marcel Dupré. Durch ihre stupende Technik, das sensible Gespür für Formen und Farben sowie ihre große Musikalität, zieht sie das Publikum immer wieder in ihren Bann und hin zur Orgel als Konzertinstrument.

Vergrößerung in neuem Fenster

Igudesman & Joo
Foto: Gerhard Menzel

Als Meister der Klassik und des Blödsinns erwies sich die Music & Comedy Company "Igudesman & Joo" mit ihrer "kleinen Alptraummusik". Die beiden an der renommierten Yehudi Menuhin Schule vollkommen "klassisch" ausgebildeten Musiker Aleksey Igudesman und Richard Hyung-ki Joo entfachten ein wahres Feuerwerk an Witz und Ironie (z.B. über die unterschiedlichen Interpretationsweisen bei der Platteneinspielung von Bachs Violinsonaten). Auf einmal läutet ein Handy - der Alptraum eines jeden Konzertes - dessen Gedudel gleich der Ausgangspunkt diverser Variationen wird. Dann verliert der Pianist seine rechte Hand oder spielt rücklings unter dem Flügel liegend. Eine andere Horrorvision ist das sprechende "Kartenklavier", das nur noch mit Kreditkarte gespielt werden kann. Ein Wahnsinn jagt den anderen. Diese beiden Künstler beherrschen alle Spielarten ihrer Instrumente und des Witzes.

Vergrößerung in neuem Fenster Talking Horns
Foto: Gerhard Menzel

Richtig "ernsthaft" ging es dagegen bei der Holz- und Blechbläser-Formation "Talking Horns" zu, die sich bei ihrer Besetzung (Saxofon, Posaune, Tuba, Susafon etc.) naturgemäß ihr eigenes Repertoire schaffen muss. Auch wenn sich das Quartett manchmal von "klassischen" Melodien inspirieren lässt, liegt der musikalische Schwerpunkt bei jazzigen Eigenkompositionen, die vom Free Jazz bis zum Swing oder BeBop reichen. Nach Bedarf reichern die vier Männer mit viel Blech und einem bisschen Holz (z.B. Bassklarinette) ihre Stücke mit einem ganzen Arsenal verschiedenster Percussionsinstrumente (bis hin zum Kinderspielzeug) aus ihrem mitgeführten Metallkoffer an. Unterhaltsam und exquisit für Neugierige und Kenner.

Irgendwann gegen Mitternacht stand dann noch die Gruppe "Room Eleven" auf dem Programm der Konzertnacht, die wieder zahlreiche Besucher in das Konzerthaus gelockt hatte. Eben: "So klingt nur Dortmund".




Ihre Meinung
Schreiben Sie uns einen Leserbrief
(Veröffentlichung vorbehalten)
Drehorgelspieler mit fünf Drehorgeln

Talking Horns

Igudesman & Joo

Iveta Apkalna
(Orgel)

Ansgar Wallenhorst
(Orgel)

Room Eleven



Weitere Informationen
erhalten Sie vom
Konzerthaus Dortmund
(Homepage)


Iveta Apkalna
www.editionhera.de/02114txt.htm
www.omm.de/artists/apkalna/

Ansgar Wallenhorst
www.ansgar-wallenhorst.de/

Igudesman & Joo
www.igudesmanandjoo.com

Talking Horns
www.talkinghorns.de

Room Eleven
www.roomeleven.nl/




Da capo al Fine

Zur OMM-Homepage Zur Konzert-Startseite E-Mail Impressum
© 2007 - Online Musik Magazin
http://www.omm.de
E-Mail: konzerte@omm.de

- Fine -