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Abo Orchesterzyklus 1:

Münchner Philharmoniker
Christian Thielemann



30.04.2005

Konzerthaus Dortmund
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Konzerthaus Dortmund (Homepage)
Triumphales Gastspiel der Münchner Philharmoniker
mit ihrem neuen Chef Christian Thielemann

Von Gerhard Menzel

Zuletzt war Christian Thielemann mit den Wiener Philharmonikern im September 2002 im Konzerthaus Dortmund und begeisterte das Publikum mit Werken von Mendelssohn Bartholdy und Richard Strauss (siehe unsere OMM-Kritik).

Jetzt präsentierte er sich mit "seinem" neuen Orchester genau mit dem Werk, das er auch für sein Antrittskonzert als Generalmusikdirektor der Münchner Philharmoniker im Oktober 2004 gewählt hatte: der 5. Symphonie von Anton Bruckner.

Vergrößerung in neuem Fenster Münchner Philharmoniker

Anton Bruckner gehört zu Thielemanns Leib- und Magen-Komponisten, aber auch die 1893 gegründeten Münchner Philharmoniker haben eine bis heute andauernde Bruckner-Tradition. Es deutet also alles darauf hin, dass sich zwischen ihnen eine ideale, intensive und fruchtbare Partnerschaft entwickeln wird.

Bruckner komponierte seine "Fünfte" hauptsächlich in den Jahren 1875 und 1876. Nach ausgiebigen Umarbeitungen beendete Bruckner seine Arbeit daran am 4. November 1878. Da in Bruckners Autograph die erste Niederschrift mit den späteren Umarbeitungen parallel läuft, geht man in diesem Fall - im Gegensatz zu seinen anderen Sinfonien - von nur einer "autorisierten" Fassung aus.

Die Uraufführung einer von dem Dirigenten Franz Schalk bearbeiteten Fassung erfolgte am 8. April 1894 im Theater am Stadtpark in Graz. Er nahm ausgiebige Striche vor und passte die Instrumentation an diejenige Wagners an, immerhin einem großen Vorbild Bruckners. So schuf der erfahrene Praktiker - für den in Orchestrierungsangelegenheiten völlig unerfahrenen Komponisten - ein für die Ausführenden und das Publikum "verdaulichere" Version eines langen und spröden Werkes. Im Gegensatz zu Werken anderer Komponisten ist das bei den "Setzkastensinfonien" Bruckners auch nicht allzu schwierig. Dass dabei natürlich die ausgewogene Formstruktur zerstört wird ist natürlich etwas Anderes. Letzten Endes ist das - zusammen mit der charakteristischen Blockarchitektur der Werke und dem ständigen Wechsel von "Streicheridylle" und "Bläserattacke" - auch Geschmacks- bzw. Glaubenssache.

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Christian Thielemann

Die Uraufführung der "Originalfassung" erfolgte erst am 23. Oktober 1935 unter der Leitung von Siegmund von Hausegger in München. Es spielten die Münchner Philharmoniker !
(Fast) 70 Jahre später nahm sich nun Christian Thielemann dieses monumentalen Werkes an, dass in vier ausladenden Sätzen einen gewaltigen Bogen spannt, der von der langsamen Einleitung, über ein Adagio und Scherzo, bis hin zu einem großen Finale mit Apotheose und choralartigem Thema reicht. Christian Thielemann gestaltete diesen mit großem Einfühlungsvermögen und einem immerwährendem Überblick über Form und Ausdehnung der Komposition. Auch das besondere Charakteristikum dieser 5. Sinfonie, das kompositionstechnische Prinzip der permanenten Durchführung, die immerwährende Wiederkehr des "Hauptthemenmaterials" in allen vier Sätzen und die ausgetüftelte Kontrapunktik war deutlich herausgearbeitet und von den Münchner Philharmoniker wie selbstverständlich in tönende Form gegossen.

Die herausragende Akustik des Dortmunder Konzerthauses gestattete es ihnen auch den gesamten, möglichen Dynamikbereich eines Orchesters auszukosten. Nicht das leiseste Pianissimo blieb ungehört. Die Streicherpizzikati klangen - von den Violinen bis zu den Kontrabässen - klar, präzise und in jeder Schattierung differenziert. Die gesamte Streichersektion hatte einen homogenen, satten Klang und harmonierte auf das Feinste mit den ganz ausgezeichneten Holzbläsern (inklusive Soli) und den phantastisch klingenden Hörnern. Das Blech klang dagegen eher grob und laut, wenig glänzend und strahlend, was den ansonsten hervorragenden Gesamteindruck leider etwas trübte. Das Publikum war jedenfalls begeistert und zollte dem "neuen Gespann" stehende Ovationen. Mögen Christian Thielemann und den Münchner Philharmonikern eine künstlerisch und menschlich gute Zukunft ins Haus stehen. Auf Wiederhören !




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Münchner Philharmoniker

Dirigent
Christian Thielemann


Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 5 B-Dur



Weitere Informationen
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Konzerthaus Dortmund
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Christian Thielemann und die Münchner
Philharmoniker
unternahmen gerade
eine kleine Gastspielreise, die sie unter
anderem nach Frankfurt/M. (28.4., Alte Oper),
Hamburg (29.4., Musikhalle),
Dortmund (30.4., Konzerthaus)
und Baden-Baden (1.5., Festspielhaus) führte.
Außerdem sind in nächster Zeit Abstecher
nach Braunschweig (22.5., Stadthalle) und
Wien (23.-30.6., Staatsoper und Musikverein)
geplant.
Daneben wird er aber zwischen dem 7. Mai
und 6. Juni 13 Mal mit den Münchner
Philharmonikern in deren Stammsaal
im Münchner Gasteig zu hören sein.



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Münchner Philharmoniker
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Da capo al Fine

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