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25. Oktober 2001
München, Herkulessaal der Residenz
2. Abonnementkonzert Reihe C


Johannes Brahms
"Ein deutsches Requiem" op. 45

Britta Stallmeister, Sopran
Jan-Hendrik Rootering, Bass
Elmar Schloter, Orgel
Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Leitung: Lorin Maazel

Denn wir haben hier keine bleibende Statt ...
Maazel bannt das Publikum mit einer langatmigen Interpretation von Brahms Requiem

Von Ingo Schüttke



Als wollte Herr Maazel den über zehnjährigen Schaffensprozess des Werkes nach- und überzeichnen, ließ er in selten gehörter Langatmigkeit Brahms´ Deutsches Requiem in einer mehr als eineinhalb-stündigen Interpretation am schlechterdings gebannten Publikum vorüberziehen. Nur beim siebten Satz, dem ruhigen "Nachhall" des Stückes, beließ er es glücklicherweise bei einem einigermaßen gewohnten Tempo. Ansonsten fiel seine Interpretation nicht besonders auf: extreme Ritardandi, extreme Schlüsse - oft überzogen. Nie jedoch war der Geist des Stückes zu spüren, der doch bei aller Frömmigkeit so stark im Diesseits verhaftet sein will.

Keine Ausnahme bildete Jan-Hendrik Rooterings kalter, archaisch wirkender Bass, der aber immerhin inhaltlich konform ging mit den Textstellen. Hier war die klassische Kälte des Herkulessaals förmlich zu spüren. Lediglich die junge Sopranistin Britta Stallmeister, die für Marlis Petersen eingesprungen war, bildete einen menschlich warmen Kontrapunkt in dieser calvinistischen Strenge.

Maazel motivierte das BR-Orchester nicht eben zu Höchstleistungen, den Rundfunkchor hingegen schon eher. Dieser bestach durch seine schon gewohnte Klang- und Artikulatiuonskultur, die er aber - der Interpretation gemäß - allzu sehr im Zaum hielt - keine Ausbrüche, keine Euphorie! Dennoch war der Chorklang das Eindringlichste dieses Abenderlebnisses.

Fazit: Eine absolut stimmige, aber wenig berührende Musikinterpretation, die dem Impetus des Komponisten nur ansatzweise gerecht wird. Große Applausfeier für alle Aufführenden.


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