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Konzerte
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Veranstalter-Homepage 4.2.2002
Musikhalle Hamburg


Joseph Haydn
Sinfonie G-Dur Hob. I:94
"Mit dem Paukenschlag"

Samuel Barber
Knoxville: Summer of 1915

Antonín Dvorák
Sinfonie e-moll op. 95
"Aus der neuen Welt"


Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Nancy Gustafson, Sopran
Leitung: Richard Hickox

Alte Bekannte im Konzertsaal
Ein Abend mit dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg zum Wieder hören und Neu entdecken

Von Iris Hennig



Das 6. Philharmonische Konzert präsentierte am Montag Abend in der gut besuchten Musikhalle neben Samuel Barbers "Knoxville Summer" zwei Standardwerke des Konzertrepertoires: Haydns "Sinfonie mit dem Paukenschlag" und Dvoràks Sinfonie "Aus der Neuen Welt".

Die Sinfonie G-Dur mit dem Spitznamen "Mit dem Paukenschlag" verfehlt immer noch nicht seine Wirkung: zeigte sich der Beginn der langsamen Einleitung noch ein wenig undeutlich intoniert, war der Effekt des überraschenden Paukeneinsatzes im schnellen Teil wohl derselbe, wie vor 200 Jahren: Ein hörbares Schmunzeln ging durch das Publikum. Mit Gerard Hoffnungs Verballhornung des singenden 2. Geigenthemas tritt das humoristische Element, das schon Haydn im 2. Satz fest gelegt hat, so deutlich zu tage, dass man fast loskichern wollte. Insbesondere die beiden letzten Sätze dirigierte Richard Hickox, seit 2000 Chefdirigent des BBC National Orchestra of Wales, Gastdirigent in Wien, Sydney und Los Angeles, der seit 1998 in Hamburg gastiert, sehr exakt, fast brav. Es fehlte hier ein wenig von der Impulsivität, die vom 2. Satz ausgeht.

In "Knoxville Summer", einem Orchesterlied des amerikanischen Komponisten Samuel Barber nach einem Text von James Agee, untermalt die Musik den Prosatext und hält ihn musikalisch durch Wiederkehr der Motive zusammen. Sehr überzeugend gelang es der Sopranistin Nancy Gustafson die verschiedenen Stimmungen im Wechselspiel mit den einzelnen Instrumentengruppen - von ruhiger, lyrischer Landschaftsschilderung bis zu gehetzter Dramatik - auszudrücken. Die gebürtige Amerikanerin gastierte u.a. an der Met und in San Francisco und war in Hamburg u.a. in Don Giovanni und in La Bohème zu hören.

"Ist es nicht wunderschön?", kommentierte eine Konzertbesucherin den Höhepunkt nach der Pause: Dvoràks Sinfonie "Aus der Neuen Welt": Hickox bewies hier, dass ihm die Musik des Tschechen sehr liegt: Bis ins Extreme ausgelotete Tempi und Generalpausen, insbesondere im Largo-Satz, wo das Englischhorn solistisch überzeugte, guter Spannungsaufbau und ein hervorragendes Zusammenspiel des Orchesters bis zum immer rasanter werdenden Schlusssatz. Nur manchmal hätte man sich an den leisen Stellen etwas mehr Reduktion bei den Blechbläsern zugunsten der anderen Instrumentengruppen gewünscht.

Ein gelungener Abend für Kenner, bekannte Werke wieder zu hören, aber auch für Konzertbesucher-Neulinge, die sie entdecken wollten. Begrüßenswert ist die Einlage ins Programmheft: "Ohrenspitzer" für junge Konzertbesucher. Eine gute Idee, in verständlichen Zusammenfassungen den Zugang zu den Werken mit Sicherheit zu erleichtern.




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