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Klassik - Konzerte
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Sonntag, 19.3.2000, 18.00 Uhr, Großes Haus der Städtischen Bühnen Münster
7. Symphoniekonzert


Wolfgang Amadeus Mozart: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 21 C-Dur, KV 467 (1785)
Sergej Prokofjew: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 Des-Dur, op.10 (1911)
Claude Debussy: "Images" pour Orchestre (1911)

Beatrice Berthold, Klavier
Symphonieorchester der Stadt Münster
Ivan Törzs, Leitung



Doppelkonzert mit einer besseren Hälfte

Von Monika Jäger - Münster


Das Symphonieorchester Münster unter der Leitung des Gastdirigenten Ivan Törzs präsentierte im siebten Symphoniekonzert wieder ein dichtes Programm, in dem vor allem die Solistin Beatrice Berthold einen abendfüllenden Part einnahm: Mit phänomenaler Konzentrationsfähigkeit spielte sie aufeinanderfolgend zwei Klavierkonzerte von W.A. Mozart und S. Prokofjew.

Mozarts Konzert für Klavier und Orchester Nr. 21 C-Dur, KV 467 schien noch der Kontaktaufnahme mit dem Orchester zu dienen. Gerade die für die Transparenz des Werkes erforderliche Leichtigkeit und Präzision fehlte streckenweise, so dass bei aller Virtuosität keine stimmige Interpretation zustande kam.

Ganz anders hingegen Prokofjew: Im Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 Des-Dur, op. 10 begeisterte die Solistin die Zuhörer mit ihrer temperamentvollen Interpretation.

Die Substanz beider Klavierkonzerte könnte kaum unterschiedlicher sein. Anstelle klarer Linienführung und verspielter Figuren ist das episodisch durchkomponierte Konzert Prokofjews geprägt von der Überlagerung vielschichtiger und vielstimmiger Motivik. Kraftvolle Gesten verfehlen nicht ihre Wirkung und wurden von Beatrice Berthold effektvoll plaziert. Besonders die percussiv angelegten und rhythmisch akzentuierten Klavierpassagen wurden durch eine beeindruckende Variationsfähigkeit des Anschlags konturiert.

Angesichts dieser glänzenden und spannungsgeladenen Interpretationsleistung war es gut, dass die Handys erst in der zweiten Konzerthälfte klingelten.

Dennoch konnte auch Debussys Orchesterwerk "Images" noch die Zuhörer fesseln. Die Tanzsuite bildete einen dezenten Kontrast zu den Werken der ersten Konzerthälfte. Ihre differenzierte und lebendige Ausgestaltung durch das Symphonieorchester ließen farbenreiche Impressionen einer exotisch-folkloristisch stilisierten Kultur entstehen.



Da capo al Fine

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