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Dienstag, 09.11.1999, 20.00 Uhr, Großes Haus der Städtischen Bühnen Münster
3. Symphoniekonzert


Peter I. Tschaikowsky: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 b-Moll, op. 23 (1874/75)
Dmitrij Schostakowitsch: Symphonie Nr. 6 h-Moll, op. 54 (1939)

Symphonieorchester der Stadt Münster
Will Humburg, Leitung



Symphoniekonzert mit Höhen und Tiefen

Von Monika Jäger - Münster

Das Symphonieorchester Münster präsentierte in seinem 3. Symphoniekonzert Werke der russischen Komponisten P. Tschaikowsky und D. Schostakowitsch. Die 1939 entstandene Symphonie Nr. 6 h-Moll ist geprägt von Erfahrungen Schostakowitschs mit Repression und militärischer Aggression im stalinistischen Russland: Heitere und lebendig rhythmisierte Figuren werden durch ihre stereotype Wiederholung und schrille Klangfärbung entstellt. Sie scheinen zu bedrohlich verzerrten Grimassen zu erstarren, die keinen ungetrübten Hörgenuss zulassen.

Unter der Leitung von Generalmusikdirektor Will Humburg kam in Münster eine beeindruckende Interpretation der Symphonie zu Stande. Durch Ausschöpfen von Extrembereichen der Dynamik und pointierte Artikulation kam ein geradezu sarkastischer Humor zum Ausdruck.

Hingegen konnte das Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 b-Moll von Tschaikowsky an diesem Abend wenig überzeugen. Der Part des Solisten Michel Beroff war klanglich und technisch nicht ausgewogen, im Zusammenspiel von Orchester und Solist gab es ebenfalls Unstimmigkeiten. Zwischenzeitlich konnte man den Eindruck haben, sich in der Generalprobe für den nachfolgenden Abend zu befinden.

Offenbar wurden an diesem Konzertabend Prioritäten gesetzt - das wiederum überzeugend.



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