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Händel-Festspiele 2016 in Halle (Saale)

27.05.2016 - 12.06.2016

Didone abbandonata

Oper in drei Akten
Libretto von Pietro Metastasio
Musik von Leonardo Vinci und Georg Friedrich Händel


In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Aufführungsdauer: ca. 2 h 40' (eine Pause)

Koproduktion mit dem Winter in Schwetzingen

Premiere im Goethe-Theater Bad Lauchstädt am 28. Mai 2016

 

 

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Willkommen und Abschied

Von Joachim Lange / Fotos: Annemone Taake  (© Händel-Festspiele Halle)

Nach der Eröffnungspremiere im Opernhaus Halle mit Sosarme, Re di Media folgte im Goethe-Theater Bad Lauchstädt Didone abbandonata von Georg Friedrich Händel und Leonardo Vinci. Eine Produktion, die bereits im Schwetzinger Rokokotheater sozusagen ihren Probelauf hatte (siehe auch unsere Rezension).

Bild zum VergrößernMan hätte es bei der Premiere von Cosi fan tutte, die wenige Wochen vor Festspielbeginn im bezaubernden Theater vor den Toren Halles stattfand, angesichts des damaligen Baufortschrittes bei der Straßensanierung zwischen Theater und Kurpark nicht für möglich gehalten: aber die Baufirma, die gerade die besagte Straße in ein urbanes Schmuckstück verwandelt, hat es wirklich hinbekommen, just zur ersten Händelfestspiel-Premiere vor Ort die Installation „Wir haben hier immer zu tun, egal wer uns als Gast dabei zuschaut“ beizusteuern. Und damit es jeder mitbekommt, blieben auch die Bauzäune so stehen, dass man sich nur daran vorbei in den Kurpark schlängeln konnte. Mal für ein paar Stunden das Zeug wegräumen und Platten über den Schotter legen, damit die Besucher der herrlichen Park auf einfache Weise erreichen können - das könnte jeder. Wir machen das so, dass man sich auch ein klein bisschen ärgernd darf, bei all der Freude darüber, dass das Theater selbst es mit geschickter vorausschauender Planung hinbekommt, trotz notwendiger Fassaden-Renovierung mit Unterbrechungen weiter zu spielen, dass das Wetter so schön ist und sich drinnen der musikalische Festspielluxus entfaltet.

Denn den gab es wie erwartet natürlich. Schon allein deshalb, weil Wolfgang Katschner und die 16 Virtuosen seiner famosen Lautten Compagney Berlin im Graben aufspielten. Im Schwetzinger Rokokotheater, hatte er bei dieser Gemeinschaftsproduktion mit dem Theater Heidelberg „nur“ dirigiert - diesmal war er mit seiner Truppe dabei und die ist für Goethes eigenes Theater maßgeschneidert. Oder umgekehrt. Jedenfalls ging bei dem Gemeinschaftswerk von Händel und Leonardo Vinci (1690-1730) musikalisch die barocke Post ab. Mit der Expresskutsche. Auf der Bühne war die barocke Version der Geschichte von Dido und Aeneas von Yoga Kim ja eher dezent als Kammerspiel zelebriert worden.

Bild zum VergrößernDa man sich aber von vornherein an den Bühnenmaßen von Bad Lauchstädt orientiert hatte, gab es keine Anpassungsprobleme bei der Übertragung von dem einen in das andere barocke Theaterschmuckstück. Die Geschichte vom Trojaner-Flüchtling Aeneas, der in Karthago bei Königin Dido fast vom Weg seiner historischen Mission (Italien gründen) abgekommen wäre, stammt von Librettistenstar Metastasio, funktioniert also. Mit einem abrupten Katastrophenende, zu dem Musik und Bilder ersterben. Nur aufgestellte Kerzen deuten an, dass die verlassene Dido sich und den Palast in Schutt und Asche legt. Das genügt aber auch. Ohne viel optisches Brimborium in einem farblich aparten Bühnenkasten steuern sie darauf hin: Rinnat Moriah ist die sopranschöne Diodne, Kangmin Justin Kim der von der Kette gelassene, grandios aufdrehende Sopranus Enea. Als aggressiven Eroberer Jarba, dessen Rolle nach dem Premieren-Altus Terry Wey, sein Stimmfachkollege Antonio Giovannini übernahm. Die beiden Mezzosopranistinnen Alexandra Paulmichl und Polina Artsis sowie der Tenor Namwon Huh ergänzen spielfreudig das stimmlich fabelhaft Ensemble, dem man auch Dank der Kostüme der Ausstatter Margit Flagner und Hugo Holger Schmidt nicht nur mit Vergnügen zuhört, sondern auch gerne zusieht.

FAZIT

Das Publikum bejubelte auch in Bad Lauchstädt einen echten Festspielgewinn, der Händel und zugleich einen Zeitgenossen präsentiert, dessen Wiederentdeckung gerade begonnen hat.

Weitere Rezensionen zu den Händel-Festspielen 2016 in Halle

 

Produktionsteam

Musikalische Leitung
Wolfgang Katschner

Regie
Yona Kim

Bühne und Kostüme
Hugo Holger Schneider
Margrit Flagner

Dramaturgie
Heribert Germeshausen
Julia Hochstenbach

 

Lautten Compagney Berlin

 

Solisten

Didone
Rinnat Moriah

Enea
Kangmin Justin Kim

Jarba
Terry Wey

Selene
Elisabeth Auerbach

Araspe
Namwon Huh

Osmida
Polina Artsis

 

Weitere
Informationen

erhalten Sie unter
Händel-Festspiele in Halle
(Homepage)



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