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Musikfestspiele
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36. Händel-Festspiele

15.02.2013 - 03.03.2013


Von Thomas Molke

 

Auch wenn Georg Friedrich Händel niemals in seinem Leben in Karlsruhe war, haben sich mittlerweile seit 36 Jahren auch hier Händel-Festspiele etabliert, die sich musikalisch und in der Bandbreite durchaus mit den Festspielen in Göttingen und Halle messen können und ebenfalls internationale Bedeutung erlangt haben. Im Zentrum steht wie bei den anderen Festspielen jeweils eine szenische Premiere. In diesem Jahr hat man Händels letztes Oratorium Der Sieg von Zeit und Wahrheit ausgewählt, das Händel unter dem Titel Il trionfo del tempo e del disinganno bereits im zarten Alter von 22 Jahren in Rom auf den Text eines Kardinals komponierte und später in London umarbeitete, bis er es als sein letztes Oratorium 1757 auf Englisch als Moralspiel über die Vergänglichkeit der Schönheit präsentierte. Konfrontiert wird das Werk mit einer Fortsetzung unter dem Titel Der Sieg von Schönheit und Täuschung, das der irische Komponist Gerald Barry 1992 komponierte und in dem den Allegorien "Zeit" und "Wahrheit" aus Händels Stück Menschen von heute begegnen, die als "Schönheit" und "Täuschung" den Sieg über die moralischen Werte davontragen. Inszenieren wird diese spannende Kombination Sam Brown zusammen mit der Bühnen- und Kostümbildnerin Annemarie Woods, die beide mit dem Ring Award 2011 ausgezeichnet wurden. In den Hauptpartien werden der australische Bass-Bariton Joshua Bloom als Zeit, der Countertenor William Purefoy als Wahrheit, die Sopranistin Anna Patalong und der Tenor Peter Tantsit als Schönheit, die Ensemble-Mitglieder Stefanie Schäfer und Gabriel Urrutia Benet als Täuschung, sowie Sebastian Kohlhepp und Iestyn Morris als Vergnügen zu erleben sein. Begleitet wird die Produktion von der Badischen Staatskapelle unter der Leitung von Richard Baker. (Termine: 16., 19., 21. und 23. Februar 2013 jeweils um 19.00 Uhr)

Als Wiederaufnahme steht ab dem 20. Februar 2013 die Rarität Alessandro in einer Inszenierung von Alexander Fahima in der Ausstattung von Claudia Doderer auf dem Spielplan (siehe auch unsere Rezension aus dem letzten Jahr). Wie bereits im vergangenen Jahr wird der Countertenor Lawrence Zazzo die recht anspruchsvolle Titelpartie mit allein acht großen Arien interpretieren. Auch Yetzabel Arias Fernandez und Raffaella Milanesi konnten erneut für die anspruchsvollen Partien der Rossane und Lisaura verpflichtet werden. Die Deutschen Händel-Solisten begleiten die Produktion unter der Leitung von Michael Form (Weitere Termine: 22. und 24. Februar 2013 jeweils um 19.00 Uhr)

Einen weiteren Höhepunkt dürfte die konzertante Aufführung des Oratoriums Esther am 25. Februar 2013 in der Stadtkirche am Marktplatz sein. Die Deutschen Händel-Solisten präsentieren unter der Leitung von Michael Hofstetter die erste Fassung des Oratoriums, die vor kurzem in der Hallischen Händel-Ausgabe erschienen ist. Die Titelpartie übernimmt Karlsruhes Publikumsliebling Kirsten Blaise, die als ehemaliges Ensemble-Mitglied regelmäßiger Gast bei den Händel-Festspielen ist.

Auch der Nachwuchs wird bei den diesjährigen Festspielen wieder bedacht. So gibt es eine Wiederaufnahme der im Vorjahr in Kooperation mit der Hochschule für Musik Karlsruhe uraufgeführten darwinistischen Kinder-Oper Dino und die Arche von Thomas Leininger (siehe auch unsere Rezension aus dem Vorjahr).

Das diesjährige Symposium der 28. Internationalen Händel-Akademie Karlsruhe widmet sich am 17.02.2013 unter dem Titel "Vom "Trionfo" zum "Triumph" - Metamorphosen eines Händel-Oratoriums" mit dem geistesgeschichtlichen Kontext und den verschiedenen Fassungen des allegorischen Oratoriums Il trionfo del tempo e del disinganno, mit dem Händel seinen ersten Beitrag zu dieser Gattung leistete und auf das er für sein letztes Oratorium The Triumph of Time and Truth zurückgriff. Eingeladen sind Dr. Christina Martin aus Tübingen, Prof. Dr. Dieter Martin aus Freiburg, Dr. Peter Stephan aus Freiburg und Dr. Bernd Feuchtner aus Karlsruhe.

Abgerundet werden die Festspiele durch zahlreiche weitere Konzerte, so dass bei einem so umfang- und abwechslungsreichen Programm gewiss keine Langeweile aufkommen wird. Das komplette Programm ist hier abrufbar.

 

 

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Rezensionen:

 

 

Der Sieg von Zeit und Wahrheit

Alessandro



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