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Musikfestspiele
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Innsbrucker Festwochen der Alten Musik

07.08.2013 - 25.08.2013


Von Thomas Molke

Die 37. Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, mit denen seit vielen Jahren aus nah und fern Zuschauer in die Tiroler Landeshauptstadt gelockt werden, um einen Streifzug durch die Musik des 17. und 18. Jahrhunderts zu machen und dabei auf völlig unbekannte Barockjuwelen zu stoßen, haben Alessandro De Marchi als Künstlerischer Leiter und Christa Redik als Geschäftsführerin unter das Motto Aufbruch gestellt. Damit spielen sie nicht nur auf die beiden Opernproduktionen an, die im Mittelpunkt der diesjährigen Festwochen stehen, sondern feiern auch das 50-jährige Jubiläum der Ambraser Schlosskonzerte, die nun seit einem halben Jahrhundert dem musikalischen Klang der Vergangenheit nachspüren. In insgesamt vier Konzerten gibt es bereits im Juli konzertante Barockjuwelen im Spanischen Saal im Schloss Ambras zu erleben (Einzelheiten zum Programm und die genauen Termine finden Sie unter www.altemusik.at). Bei den Operninszenierungen wird im Gegensatz zu den Vorjahren allerdings leider auf eine Produktion verzichtet, und dies ist nun gerade das halbszenische Intermezzo im Spanischen Saal, das sich in den letzten Jahren großer Beliebtheit erfreute (siehe auch unsere Rezensionen von 2012 und 2011).

Das Tiroler Landestheater in Innsbruck von außen

Den Anfang macht am 7. August 2013 um 19.00 Uhr im Tiroler Landestheater Mozarts La clemenza di Tito, ein Werk, das Alessandro De Marchi als "großartiges Finale der Opera seria und gleichzeitig Ouvertüre zur großen Oper des 19. Jahrhunderts" betrachtet und deshalb ganz im Zeichen des Festspielmottos steht. Präsentiert wird eine Version, wie sie im frühen 19. Jahrhundert zu erleben war, nämlich mit "modernisierenden" Einlagearien von bedeutenden Opernkapellmeistern. So dürfte diese Fassung auch für die Zuhörer Neues bieten, denen Mozarts Werk ansonsten recht vertraut ist. Die Inszenierung übernimmt Christoph von Bernuth. In der Titelpartie ist Carlo Allemano zu erleben. Die weiteren Partien sind mit Nina Bernsteiner als Vitellia, Kate Aldrich als Sesto und Ann-Beth Solvang als Annio ebenfalls hochkarätig besetzt. Die musikalische Leitung der Academia Montis Regalis liegt natürlich in den Händen des Künstlerischen Leiters Alessandro De Marchi (Weitere Termine: 9. August 2013 um 19.00 Uhr und 11. August 2013 um 16.00 Uhr).

Nach dem großen Erfolg des Akademie Projektes BAROCKOPER:JUNG in den letzten beiden Jahren, bei dem die Preisträger und Preisträgerinnen des Internationalen Gesangswettbewerbs für Barockoper Pietro Antonio Cesti zusammen mit dem erfahrenen Tenor Jeffrey Francis als Coach und Mitspieler Cavallis La Calisto und Monteverdis L'Incoronazione di Poppea in einer szenischen Aufführung präsentierten, werden in diesem Jahr im Innenhof der Theologischen Fakultät unter der Regie von Laurence Dale zwei Masques erarbeitet, die beide ihre Uraufführung in einem Mädchenpensionat im Londoner Vorort Chelsea erlebten. Den Anfang macht John Blows Venus and Adonis, gefolgt von Henry Purcells wesentlich bekannterem Werk Dido and Aeneas. Die Preisträger des 3. Internationalen Gesangswettbewerbs für Barockoper Pietro Antonio Cesti 2012 sind dabei als Dido (Natalia Kawalek-Plewniak), Belinda (Sophie Junker), Adonis und Aeneas (Edward Grint), Cupid, Spirit und Mercury (Jake Arditti) sowie als Shepherdess und Woman (Einat Aronstein) zu erleben. Die musikalische Leitung des Pavillion Ensemble übernimmt Piers Maxim. (Termine: 14., 17. und 19. August 2013 jeweils um 20.00 Uhr, bei schlechtem Wetter in den Kammerspielen)

Blick in den Zuschauersaal des Tiroler Landestheaters Innsbruck

Als letzte Opernproduktion ist dann im Tiroler Landestheater am 23. August 2013 um 20.00 Uhr Giulio Caccinis L'Euridice zu erleben, ein Werk, das zusammen mit Peris L'Euridice und Cavalieris Rappresentazione di anima e di corpo gewissermaßen die Stunde Null des Musiktheaters markiert und noch ganz weit von der sich später entwickelnden Operntradition entfernt ist. Dies beweist bereits ein Blick auf das Libretto, das in nahezu epischer Form die Geschehnisse von einzelnen Personen eines Schäferkreises berichten lässt. Einzig Orpheus' Abstieg in die Unterwelt und sein Versuch, mit seinem Gesang den Gott der Unterwelt, Pluto, zur Herausgabe der Geliebten Eurydike zu bewegen, wird in dem Libretto tatsächlich gespielt. Die szenische Umsetzung dürfte also für den Regisseur Hinrich Horstkotte eine große Herausforderung darstellen. In den Hauptpartien sind Silvia Frigato als Euridice, Furio Zanasi als Orfeo, Sara Mingardo als Dafne und Proserpina und Antonio Abete als Pluto zu erleben. Die musikalische Leitung des Instrumentalensembles Concerto Italiano übernimmt Rinaldo Alessandrini. (Weiterer Termin: 25. August 2013 um 16.00 Uhr)

Unter den zahlreichen weiteren Konzerten an unterschiedlichen Orten dürfte ein weiterer Höhepunkt das Finalkonzert des dritten Cesti-Gesangswettbewerbs am 16. August 2013 um 19.00 Uhr im Konzertsaal des Tiroler Landeskonservatoriums darstellen. Im Mittelpunkt des Programms stehen Arien und Szenen u. a. von Pietro Antonio Cesti. Das komplette Programm der diesjährigen Festwochen finden Sie unter www.altemusik.at).

 

 

Homepage

 

 

Rezensionen:

 

 

La clemenza di Tito
(Nur Pressefotos)

Venus and Adonis / Dido and Aeneas

L'Euridice

 

 

 

 



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