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Salzburger Pfingstfestspiele 2012

25.05.2012 - 28.05.2012


Von Thomas Molke

In diesem Jahr hat die Sängerin Cecilia Bartoli die künstlerische Leitung für die Salzburger Pfingstfestspiele übernommen. Während ihr Vorgänger Ricardo Muti in den fünf Jahren seiner Leitung die Neapolitanische Schule mit mehr oder weniger vergessenen Schätzen der Opernliteratur zum Motto der Pfingstfestspiele erhob, wählt Bartoli einen ganz anderen, recht femininen Ansatz. Ihre ersten Festspiele konzentrieren sich voll und ganz auf eine, wenn nicht sogar die berühmteste Frau der Antike: die ägyptische Königin Cleopatra. Unter dem Titel Im Labyrinth von Eros und Macht hat Bartoli ein Programm zusammengestellt, dass die verschiedenen Facetten dieser geheimnisvollen Frau durchleuchtet.

Den Anfang macht unter dem Oberbegriff Cleopatra raffinata Georg Friedrich Händels berühmte Oper Giulio Cesare in Egitto, in der die taktischen Verführungskünste Cleopatras im Mittelpunkt stehen, mit denen sie Cesare um den Finger wickelt und schlussendlich durchsetzen kann, dass ihr Bruder Tolomeo als König abgesetzt und ihr selbst die Herrschaft über Ägypten übertragen wird. Moshe Leiser und Patrice Caurier inszenieren dieses Werk im Haus für Mozart mit Il Giardino Armonico unter der Leitung von Giovanni Antonini. Zu der namhaften Sängerbesetzung gehören unter anderem Andreas Scholl als Cesare, Anne-Sofie von Otter als Cornelia, Philippe Jaroussky als Sesto Pompeo und Christophe Dumaux als Tolomeo. Natürlich lässt es sich Cecilia Bartoli nicht nehmen, selbst die Rolle der Cleopatra zu übernehmen. (Termine: 25. und 27. Mai 2012) Diese Produktion wird auch für die Festspiele im Sommer übernommen.

Die liebende Cleopatra (Cleopatra amorosa) wird in einer Lesung im Salzburger Landestheater am 26. Mai 2012 um 11.00 Uhr durchleuchtet. Sunnyi Melles und Sven-Eric Bechtolf präsentieren in einer von Wolfgang Wiens speziell eingerichteten Fassung William Shakespeares Tragödie Antony and Cleopatra, in der einem der bekanntesten Liebestode der Geschichte ein Denkmal gesetzt wurde, das bis in die heutige Zeit auf Kunst, Theater, Musik und Film Auswirkungen zeigt.

Mit Cleopatra virtuosa gibt es dann am 26. Mai 2012 um 19.30 Uhr im Mozarteum ein Barockkonzert, in dem Cecilia Bartoli mit Il Giardino Armonico unter der Leitung von Giovanni Antonini Arien und Instrumentalstücke rund um Cleopatra vorstellt. Neben Auszügen aus Händels auch szenisch präsentiertem Giulio Cesare in Egitto gibt es Johann Adolf Hasses Serenata Marc Antonio e Cleopatra, die auf Shakespeares Tragödie zurückgreift, und Carl Heinrich Grauns leider viel zu selten gespielte Cesare e Cleopatra in Auszügen zu erleben.

Ein weiterer Höhepunkt dürfte die konzertante Aufführung von Jules Massenets Opernrarität Cléopâtre am 27. Mai 2012 um 11.00 Uhr in der Felsenreitschule sein, in der sich Massenet der fatalen Liebe zwischen Cléopâtre und Marc-Antoine widmet und einen großen Schritt in Richtung Impressionismus und frühe Moderne macht. Das Mozarteumorchester Salzburg unter der Leitung von Vladimir Fedoseyev begleiten Sophie Koch in der Titelpartie, Ludovic Tézier als Marc-Antoine und Véronique Gens als Octavie.

Ein Konzert mit Vesselina Kasarova am 28. Mai 2012 um 11.00 Uhr in der Felsenreitschule durchleuchtet unter anderem mit Hector Berlioz' Kantate La mort de Cléopâtre die tragische Cleopatra. Sir John Eliot Gardiner leitet das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Ergänzt wird die Matinee durch Robert Schumanns Ouvertüre zu Julius Cäsar in f-Moll op. 128.

Den Abschluss macht Anna Netrebko mit dem Orchester des Mariinski-Theaters, St. Petersburg, unter der Leitung von Valery Gergiev am 28. Mai 2012 um 18.00 Uhr im Großen Festspielhaus, wobei sich das Konzert unter dem Titel Cleopatra orientale vorwiegend der russischen Cleopatra-Rezension widmet. Neben der selten aufgeführten Schauspielmusik zu Ägyptische Nächte von Sergej Prokofjew ist ein Auftragswerk der Salzburger Pfingstfestspiele von Rodion Shchedrin zum Thema Cleopatra zu erleben.

Des Weiteren bietet das Salzburger Filmkulturzentrum DAS KINO unter dem Motto Cleopatra hollywoodiana vom 19. bis zum 28. Mai 2012 einen Filmmarathon der von dem Stummfilm Cleopatra mit Theda Bara aus dem Jahr 1917 bis zur Comicverfilmung Asterix und Kleopatra die große Palette der Verfilmungen des Themas aufzeigt. Ein ägyptisches Dinner mit ägyptischer Musik im Karl-Böhm-Saal am 27. Mai 2012 um 21.30 Uhr rundet die Pfingstfestspiele kulinarisch ab.

Das komplette Programm ist unter Salzburger Pfingstfestspiele abrufbar.

 

 

 

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Giulio Cesare in Egitto

Cléopâtre



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