Die Internationalen Händel-Festspiele Göttingen haben ihr
neues Leitungsteam vorgestellt.
Neuer Geschäftsführender
Intendant ist Hermann Baumann als Nachfolger von Benedikt Poensgen, der
Göttingen mit Ziel Hannover verlassen hat. Im Juli 2011
übernimmt der britische Cembalist und Dirigent Laurence Cummings
als Nachfolger von Nicholas McGegan die künstlerische Leitung.
Cummings wie Baumann sind für fünf Jahre mit der Option einer
Vertragsverlängerung verpflichtet. Poensgen wird Bereichsleiter
des Kulturbüros der Stadt Hannover, das sich der Förderung
der Freien Kultur widmet. Zu seinem Aufgabenbereich gehören die
städtische Kunst, Theater-, Musik- und Literaturförderung,
das Kommunale Kino, das Künstlerhaus und der Kubus sowie die
Betreuung der Städtepartnerschaften. In diesem Bereich sind 31
Mitarbeiter beschäftigt.
Der 1968 in Birmingham geborene Laurence Cummings wurde nach einem mit
Auszeichnung absolvierten Orgelstudium in Christ Church Oxford 1996 zum
Leiter der Ausbildungsklasse für Historische
Aufführungspraxis an der Royal Academy of Music in London ernannt.
Er leitet seit elf Jahren das London Handel Festival, wirkt
regelmäßig als Dirigent bei Ensembles wie English Concert
und Orchestra of the Age of Enlightenment und ist Kurator des Londoner
Händel-Hauses. Darüber hinaus ist er musikalischer Leiter der
Tilford Bach Society. Neben zahlreichen Produktionen an anderen Orten
ist er beim Glyndebourne Festival mit den Opern „The Fairy Queen“ von
Purcell und „Giulio Cesare“ von Händel hervorgetreten. Auch in
zahlreichen CD-Einspielungen hat er sich als Cembalist und Dirigent
einen Namen gemacht.
Hermann Baumann, 1963 geboren, ist seit 1993 in verschiedenen
Positionen im Orchestermanagement tätig. Nachdem er von 1980 bis
1982
als Jungstudent an der Folkwang Hochschule für Musik in Essen
Hornunterricht genommen hatte, nahm er ein Studium der
Wirtschaftswissenschaften und der Betriebswirtschaftlehre auf, das er
mit dem Diplom abschloss. Dazu hat er Theater-, Film- und
Fernsehwissenschaft sowie Anglistik studiert. Nach Stationen in
Mannheim und Hagen war Baumann – Sohn des Hornisten Hermann Baumann –
von 2000 bis 2005 Orchesterdirektor des Gürzenich-Orchesters
Köln, anschließend bei den Hamburger Philharmonikern. Er
betreute die CD-Gesamtaufnahme der 15 Symphonien von Dmitri
Schostakowitsch, die mit dem Echo Klassik ausgezeichnet wurde.
In ersten Stellungnahmen betonten Cummings wie Baumann, auf der
Tradition der Göttinger Händel-Festspiele aufbauen zu wollen.
Baumann hob hervor, dass sein Vorgänger Poensgen „die Latte sehr
hoch gelegt“ habe. Doch sei er selbst auch „ein wenig Sportler“.
Deshalb wolle er „drüberspringen.“ Cummings, der mehrfach –
zuletzt 2008 mit den London Handel Players – bei den Göttinger
Händel-Festspielen gastierte, möchte „new and fresh ways“,
neue und frische Wege, beschreiten. Cummings wie Baumann
bestätigten, dass sie auch künftig die Oper als Schwerpunkt
der Göttinger Händel-Festspiele sähen. Cummings: „Opera
is a real juwel in Göttingen’s crown“, die Oper ist ein Juwel in
der Krone Göttingens.
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Händel-Festspielen
in
Göttingen
2010
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Hermann Baumann
Foto: Händel-Festspiele Göttingen
Foto: Händel-Festspiele Göttingen
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