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Musikfestspiele
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Göttinger Händel Festspiele 2007 Orpheus Britannicus
Händel in England


2. Mai bis 13. Mai 2008

Internationale Händel-Festspiele Göttingen 2008

Die 88. Internationalen Händel-Festspiele Göttingen standen in diesem Jahr unter dem Motto „Orpheus Britannicus“, bei denen die Werke Händels in Beziehung zur englischen Musiktradition und -kultur im Zentrum standen. Die Bezeichnung „Orpheus Britannicus“ wurde Händel ehrenhalber verliehen, da dieser Titel bis dahin Henry Purcell als dem bedeutendsten englischen Komponisten im 17. Jahrhundert vorbehalten war.

Von Michael Schäfer und Gerhard Menzel

Göttingen feiert Händel seit einigen Jahren immer pünktlich zu  Pfingsten – und gibt in der Woche vor diesen Feiertagen etlichen Ensembles und Solisten Gelegenheit zu Kammerkonzerten in der Festspielstadt selbst, aber auch in Orten in der Umgebung Göttingens. Außerdem sind in dieser Vorwoche meist auch ortsansässige Göttinger Chöre und Orchester aktiv, die bisweilen mit ungewöhnlichen Programmen aufwarten.

"Orpheus Britannicus" war der Abend in der Aula der Göttinger Universität überschrieben, zu dem Nicholas McGegan die Solisten Sophie Daneman (Sopran) und William Berger (Bass) verpflichtet hatte. Neben Stücken von Purcell standen Lieder und Arien von John Blow, Matthew Lock, Henry Carey und anderen Barockkomponisten auf dem Programm. Dazu gab es Instrumentalstücke, in denen das Festspiel-Ensemble Göttingen - neben Nicholas McGegan am Cembalo die Violinistinnen Elizabeth Blumenstock und Lisa Weiss, die Flötistin Hanneke van Proosdij, die Cellistin Phoebe Carrai und der Lautenist David Tayler - seine Kunst allein präsentieren konnte. Beileibe nicht nur um die hehre Liebe ging es in den Liedern und Arien. Da sucht ein Mädchen beispielsweise "einen Mann, der auch gut pieksen kann", die 15-jährige Sylvia "fühlte eine unschuldige Erregung, als sie auf grünem Rasen lag", Männer beschweren sich über Frauen, die ihrem Schoßhündchen mehr Liebe schenken als ihnen. Immer wieder ist der Doppelsinn dieser Verse ziemlich eindeutig. Viel Atmosphäre vermittelten die listig ausgesuchten zeitgenössischen Texte (Pepys, Moritz, Lichtenberg und andere), die McGegan und Proosdij rezitierten. Die musikalische Qualität dieses ungewöhnlich unterhaltsamen Konzerts war über jeden Zweifel erhaben - dank der musikalisch spritzig-lebendigen, technisch perfekten vokalen Kunst der Sänger ebenso wie die hochprofessionellen Leistungen der Instrumentalisten. Ein Abend wie Sekt.

Am selben Ort ließ sich Matthew Halls mit einem Soloprogramm hören. Wie er das Cembalo behandelt, geht weit über den Bereich des Konventionellen hinaus. Seine Musik atmet, redet, hat hohe rhetorische Qualitäten. Die Kunst, mit der er Melodien ausziert, sie mit Trillern, kleinen Läufen und eleganten Schnörkeln schmückt, ist hochvirtuos, ohne dass sie sich eitel vordrängt.
Vollends atemberaubend waren die "Rinaldo"-Arrangements des Händel-Zeitgenossen und -Rivalen William Babell: rasende Läufe und Akkordbrechungen, aberwitzige Repetitionen, weite Sprünge, die Bässe in Oktaven, dazu ein geradezu wuchernder Zierrat. Babells Arrangements machen aus Händels Orchesterstücken und Arien geradezu artistische Trapeznummern. Hätte Franz Liszt gut hundert Jahre früher gelebt und seine Etüden dementsprechend für Cembalo geschrieben, müssten sie wohl ähnlich geklungen haben. Virtuosität ist zum Glück nicht die einzige Facette der Kunst von Matthew Halls, der künstlerischer Leiter des "King's Consort" ist. Das zeigte er in den langsamen Stücken Händels mit tiefem Ausdruck und edler Sanftheit.

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Marktplatz am Alten Rathaus
OPEN AIR 
Classic Buskers
Foto: Gerhard Menzel


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Große Auffahrt vor der
Aula der Universität
Foto: Gerhard Menzel


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Nicholas McGegan
Foto: Michael Schäfer

www.nicholasmcgegan.com/

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Aula der Universität
PREISTRÄGERKONZERT
Forum Junger Künstler

Abraxas
Foto: Michael Schäfer

www.abraxas-online.de/

Als Preisträger des Nachwuchswettbewerbs „Göttinger Reihe Historischer Musik“ stellte sich das seit 2004 bestehende Ensemble "Abraxas" vor. Die Flötistin Anette-Susanne Bethge widmet sich zusammen mit dem Geiger Johannes Heim und der Cembalistin Naoka Akutagawa in erster Linie dem Repertoire des 16. und 17. Jahrhunderts. Besonders die frühbarocken Stücke - etwa von Dario Castello, Francesco Turini und Marco Uccelini - waren erstaunlich in ihrer Ausdrucksvielfalt und ihrer dramatischen Expressivität. Zwei Triosonaten von Telemann machten dann deutlich, in welche empfindsam-galante Richtung sich dieser Stil 150 Jahre später entwickelt. Die drei Musiker bringen eine perfekte Technik und ausgereiftes Können mit. Sie sprechen eine Sprache, sind sich stets einig auch in kleinsten Nuancen des Ausdrucks und der Tempi. Das zeigt, wie gründlich sie sich vorbereitet haben. Vielleicht kommt im Laufe der Entwicklung ein klein wenig mehr Lockerheit hinzu - das könnte die Freude der Zuhörer noch steigern. 

Diesen Reiz des Zusammenklangs von Blas- und Zupfinstrumenten kostet das Ensemble "L'Art du Bois" (Die Kunst des Holzes: nämlich hölzerner Instrumente) in seinen Programmen stilistisch vielseitig aus. Die erste Hälfte des Abends im stimmungsvollen Muthaussaal der Burg Hardegsen war der Musik der englischen Renaissance gewidmet, also den komponierenden Zeitgenossen Shakespeares. Sanfte, klagende Töne herrschten vor, dazu gab es anmutige, auch sehr diesseitig-fröhliche Tanzstücke. Barockes Instrumentarium war in der zweiten Hälfte des Abends gefordert - in Stücken Händels, Purcells und deren Zeitgenossen. Hier gesellte sich der sanfte Ton der Traversflöte zum süß-leisen Klang der Blockflöte. Vor allem von festlich-fröhlicher Musik war die Auswahl der Werke bestimmt - mit so populären Nummern wie der Ankunft der Königin von Saba aus "Solomon" und der "Rodrigo"-Suite von Händel. Ob der entspannt-heitere Geist, den die Ensemblemitglieder verbreiteten, von der weiblichen Dominanz - fünf Musikerinnen, ein Musiker - herrührt, sei dahingestellt. Jedenfalls machen die drei Flötistinnen zusammen mit der Gambistin und den beiden Lautenspielern eine wunderschön aufeinander abgestimmte Musik, hier und da mit dezentem Schlagwerkeinsatz rhythmisch fein akzentuiert.
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Muthaussaal der Burg Hardegsen
BURGKONZERT 1
L'Art du Bois
Foto: Michael Schäfer

www.artdubois.de/


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Aula der Universität
SOLISTENKONZERT 1
Music for a while

Fretwork und Michael Chance
Foto: Michael Schäfer

www.fretwork.co.uk/

www.michaelchance.co.uk/

Das Gambenensemble "Fretwork" musizierte zusammen mit dem Altus Michael Chance, der schon seit vielen Jahren zum Stamm der Göttinger Händel-Festspiele gehört. Bereits 1983 sang er hier unter John Eliot Gardiner die Altpartie in "Israel in Egypt". In seinem Solo-Programm unter dem bei Purcell entlehnten Titel "Music for a while" stellte er neben zwei Händel-Arien auch etliche altenglische Lieder vor, Stücke von Thomas Morley, William Lawes und Henry Purcell sowie eine Motette von William Byrd. Auf dieses eher entlegene Repertoire hatte sich der Sänger mit großer Sorgfalt vorbereitet. Das Programm zeigte die ganze Spannweite der hochkultivierten musikalischen Kunst dieser Epoche auf, in der die Liebe in allen Facetten eine tragende Rolle spielt. Das zeichnete Chance mit seiner ungebrochen geschmeidigen, unangestrengt geführten Stimme nach - mit einer Leichtigkeit in den hohen Lagen und mit einer Weichheit, die in diesem Stimmfach ihresgleichen sucht.

Dabei war ihm das Ensemble "Fretwork" (ein doppeldeutiger Name: "fret" ist das englische Wort für die Bünde der Gambe, außerdem heißt Fretwork auch Laubsägearbeit) ein kongenialer Partner. Mit dem sanft wohllautenden Gambenklang gaben die Instrumentalisten der Gesangsstimme einen samtweichen, golden schimmernden Untergrund. "Fretwork" komplettierte das Programm mit wunderschönen Instrumentalstücken. Zwei außergewöhnliche Zugaben mit Gambenbegleitung schenkte Michael Chance dem begeisterten Publikum: Weills "Mackie Messer"-Song aus der Dreigroschenoper und den von Benjamin Britten arrangierten Folksong aus Somerset "O Waly, Waly".



Einen sehr respektablen Beitrag zum Festspielprogramm haben Göttinger Musiker im Konzert in der Johanniskirche geboten: das Göttinger Symphonie Orchester und die Göttinger Stadtkantorei unter der Leitung von Christoph-Mathias Mueller. Großbritannien stand im Blickpunkt des Abends.
Ganz englisch war nur das Finale, das Oratorium "We are the Music Makers" von Edward Elgar. Aber auch die übrigen Werke hatten viel mit dieser Insel zu tun: Händels Concerto a due cori HWV 334 ist dort entstanden, und Beethoven preist in seinem Orchesterstück "Wellingtons Sieg bei Vittoria" den Sieg der Briten und Spanier gegen Napoleon im Jahre 1814. Beide Orchesterwerke, Händels bläserstarkes Concerto wie Beethovens kriegerische Schlachtmusik, warten mit orchestralem Pomp auf. Den lockerte Mueller mit feinen Nuancierungen auf, mit Passagen, in denen luftige Leichtigkeit der blechgepanzerten Heldenpose Widerpart bietet. Das tat dem Genuss dieser Musik gut und steigerte den Effekt.

Doch den Glanzpunkt bot Elgars Oratorium: ein wahrer Klangrausch, der den Hörer mitnimmt in geradezu ekstatische Zustände. Das erreicht Elgar mit einer Musik, die in der Harmonik viel Wagnersches Parfüm mitbringt, in der Dynamik eine riesige Bandbreite zwischen zartestem Pianissimo und machtvoll auftrumpfendem Fortissimo. Daran arbeiteten die Instrumentalisten des Orchesters und die Choristen der von Bernd Eberhardt vorbereiteten Göttinger Stadtkantorei mit Inbrunst und fast durchweg großer Präzision. Solistische Glanzlichter setzte Cécile van de Sant mit ihrem bis in tiefste Tiefen vollen und warmen Alt, der auch über großen Klangentfaltungen des Tutti noch hell zu leuchten vermochte.
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St. Johanniskirche
The Music Makers
Göttinger Symphonie Orchester
 Göttinger Stadtkantorei
Leitung: Christoph-Mathias Mueller
Foto: Michael Schäfer

www.gso-online.de/

www.stadtkantorei.de/


Großen Glanz und Strahlpracht entfalteten auch die beiden dieses Jahr aufgeführten Oratorien Händels, deren Libretti auf Texten des vor 400 Jahren geborenen englischen Dichters John Milton basieren, „Samson“ und „L’Allegro, il Penseroso ed il Moderato“.

Der Text von John Milton wurde für das von Händel 1740 komponierte Oratorium L’Allegro, il Penseroso ed il Moderato“ zunächst von James Harris bearbeitet und ergänzt, dann von Charles Jennens zum endgültigen, dreiteiligen Libretto fertig gestellt. Das versöhnende Duett von L'Allegro (Frohsinn) und Il Penseroso (Schwermut) am Ende des dritten Teiles bildet dabei den inhaltlichen und musikalischen Höhepunkt des ganzen Stückes. Joanne Lunn (Sopran) und Andrew Staples (Tenor) blieben diesem wunderbaren Duett mit ihren herrlich  harmonierenden Stimmen dabei nichts schuldig. Den vokalen Teil der Aufführung komplettierten Anna Devin (Sopran), George Humphreys (Bass) und der Norddeutsche Figuralchor. Unter der Leitung von Jörg Straube wartete das aufmerksam und klangschön musizierende Orchester Musica Alta Ripa zudem mit herrlichen Horn- und Flötensoli auf.

Ebenfalls auf einer literarischen Vorlage von John Milton basierend, komponierte Händel 1741 das Oratorium „Samson. Bisweilen als „Händels Parsifal“ bezeichnet, hat es gewaltige zeitliche Ausmaße, wodurch es so gut wie nie zu einer vollständigen Aufführung kommt. Dabei verzichtete Händel gerade im „Samson“ meist auf Da capo-Arien, was allerdings keine Maßnahme zur Zeiteinsparung war, sondern dem dramatischen Fluss des Geschehens diente. In Göttingen kam zumindest eine von Händel autorisierte Version zur Aufführung, die dieser, auf der Fassung der Uraufführung beruhend, für die Wiederaufnahme 1743 mit Kürzungen versehen hatte. 

Nicholas McGegan konnte bei dieser Produktion – die der neuen Festspiel-Philosophie nach nicht nur in Göttingen, sondern als Gastspiel auch in Kassel, Hannover, Dresden sowie bei den Händel-Festspielen in Halle zu hören war – so richtig aus dem vollen schöpfen. Neben dem stimmgewaltigen und zudem sehr differenziert singenden NDR Chor und dem sich musikalisch immer weiter entwickelnden FestspielOrchester Göttingen hatte er ein ganz hervorragendes Solistenensemble zusammengestellt

Die für Händels Startenor John Beard  komponierte Hauptpartie des Samson gestaltete Thomas Cooley mit stimmlicher Substanz und großer Ausdruckskraft. Dass ihn Dalila schließlich doch in sein Verderben führte, konnte die betörend singende und gestaltende Sophie Daneman (Sopran) – die auch die Partie der Philisterin und der Israelitin sang – eindrucksvoll glaubhaft machen. Die weiteren Protagonisten dieses gewaltigen Dramas waren Franziska Gottwald (Alt/Micah), William Berger (Bass/Manoah), Wolf Matthias Friedrich (Bass/Harapha) und Michael Slattery (Tenor/Philister, Israelit). 

 
Mit der zweifelsohne spektakulärsten Überraschung warten die Händel-Festspiele Göttingen in diesem Jahr jedoch zum Abschluss auf: In einer „Welt-Erstaufführung“ wurde in der Stadthalle Göttingen am 13. Mai 2008 Felix Mendelssohn Bartholdys Bearbeitung von Händels „Acis und Galatea“ zur Aufführung gebracht. 

Mendelssohn Bartholdy bearbeitete das Werk um 1828/29 im Auftrag seines Lehrers Carl Friedrich Zelter als eine Art Vorbedingung zu der von Mendelssohn beabsichtigen – und später verwirklichten – Bearbeitung von Bachs „Matthäus-Passion“. Für den Text griff er auf eine damals unbekannte deutsche Übersetzung des englischen Textes zurück, den er zusammen mit seiner Schwester Fanny bearbeitete. Das Ergebnis ist eine ganz und gar eigene Interpretation dieses Werkes, das er auch besonders farbenreich instrumentierte.

Im Gegensatz zu der Bearbeitung Mozarts aus dem Jahre 1788 verzichtete Mendelssohn auf die grundsätzliche Ergänzung der Bratschenstimmen, fügte den von Mozart ergänzten zwei Klarinetten, zwei Fagotten und zwei Hörnern allerdings noch zwei Flöten, zwei Trompeten und Pauken hinzu. Außerdem ließ er die Rezitative nun von Streichern begleiten, strich neben einer ganzen Arie vielfach das ‚da capo’ und notierte attacca-Übergänge. Diese Dramatisierung des Stückes findet seinen Höhepunkt beim Tod des Acis durch einen effektvollen Paukenwirbel.

Die erste und wahrscheinlich einzige Aufführung dieser Bearbeitung von Felix Mendelssohn Bartholdy fand aber erst nach dem Tod Mendelssohns am 8. Dezember 1869 in der St. James Hall in London statt und zwar in einer englischen Übersetzung. Eine vom englischen Verlag Novello, Ewer & Co für diese Aufführung erstellte Kopie wurde im Oktober 2005 in einem englischen Antiquariat angeboten, von Prof. Dr. Wolfgang Sandberger entdeckt und in Absprache mit dem Intendanten der Göttinger Händel-Festspiele Dr. Benedikt Poensgen von der Händel-Gesellschaft käuflich erworben und aufwendig restauriert. Am 13. März 2008 wurde das Notenmaterial dieser Bearbeitung auf der Musikmesse Frankfurt vom Carus-Verlags Stuttgart präsentiert und steht nun auch als Leihmaterial zur Verfügung. Nach der Uraufführung im Rahmen der diesjährigen Internationalen Händel-Festspiele Göttingen wird zudem eine CD in Kooperation mit NDR Kultur produziert, die als ein Höhepunkt des Händel-Mendelssohn-Jahres 2009 veröffentlicht werden soll.

Nicholas McGegan, für den diese Mendelssohn-Bearbeitung wie „Händel mit zwei Löffel Zucker“ klingt, standen in Göttingen neben seinem FestspielOrchester Göttingen und dem NDR Chor mit Christoph Prégardien (Acis), Julia Kleiter (Galatea), Michael Slattery (Damon) und Wolf Matthias Friedrich (Polyphem) vier ausdrucksstarke und präsente Sängerpersönlichkeiten zur Verfügung, die diese Aufführung zu einem sowohl kompositorischen, als auch interpretatorischen Höhepunkt der Festspiele werden ließen.

 
Die große Präsenz des NDR Chores bei den Festspielen ging über die Oratorienaufführungen allerdings noch weit hinaus, denn ihr wirklich großes und stimmlich vielseitiges Potential konnte das von Ralf Popken vorzüglich präparierte und geleitete Ensemble noch in einem großen CHORKONZERT in der  St. Jacobi-Kirche unter Beweis stellen. Zu den englischen geistlichen Werken aus fünf Jahrhunderten, die zumeist für die bis heute existierende Chapel Royal  komponiert worden sind, gehörten sowohl a cappella-Kompositionen von Thomas Tallis, William Byrd, Henry Purcell, Charles Villiers Stanford und Benjamin Britten, als auch Händels Anthem “As pants the hart“ (HWV 251d) für Soli, Chor und Basso continuo. Mit diesen stilistisch sehr unterschiedlichen, hohe chorische wie solistische Anforderungen stellenden Stücken, in unterschiedlichsten Besetzungen und Aufstellungen, gab der NDR Chor eine eindrucksvolle Visitenkarte in Göttingen ab.

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Stadthalle Göttingen
L’ALLEGRO, IL PENSEROSO
ED IL MODERATO
Oratorium in drei Teilen
von Georg  Friedrich Händel

Joanne Lunn, Sopran
Anna Devin, Sopran
Andrew Staples, Tenor
George Humphreys, Bass
Norddeutscher Figuralchor
Musica Alta Ripa
Leitung: Jörg Straube
Foto: Michael Schäfer
:
www.norddeutscher-figuralchor.de/

www.musica-alta-ripa.de/


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Stadthalle Göttingen
SAMSON
Oratorium in drei Akten
von Georg Friedrich Händel

Samson: Thomas Cooley, Tenor
Dalila: Sophie Daneman, Sopran
Micah: Franziska Gottwald, Alt
Manoah: William Berger, Bass
Harapha: Wolf Matthias Friedrich, Bass
Philistine/Israelite: Michael Slattery, Tenor
NDR Chor
FestspielOrchester Göttingen
Leitung: Nicholas McGegan

Foto: Michael Schäfer

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Stadthalle Göttingen
ACIS UND GALATEA
Masque von Georg Friedrich Händel
in der Bearbeitung von Felix  Mendelssohn Bartholdy

Galatea: Julia Kleiter, Sopran
Acis: Christoph Prégardien, Tenor
Damon: Michael Slattery, Tenor
Polyphem: Wolf Matthias Friedrich, Bass
    NDR Chor
FestspielOrchester Göttingen
Leitung: Nicholas McGegan

Foto: Michael Schäfer

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St. Albani-Kirche  
NACHTKONZERT 2
If music be the food of Love

Robin Blaze, Altus
David Tayler, Laute und Theorbe
Foto: Michael Schäfer

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Aula der Universität  
SOLISTENKONZERT 1
Music for a while
Michael Chance, Altus   
Fretwork, Gambenconsort
Foto: Michael Schäfer

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Aula der Universität  
KAMMERKONZERT 3
Venus and Adonis   

Susanne Rydén, Sopran
Mark Tatlow, Cembalo
Foto: Michael Schäfer

www.susanneryden.com/

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Aula der Universität 

SOLISTENKONZERT 2
Gloria in excelsis Deo
Emma Kirkby, Sopran
London Baroque   
- Ingrid Seifert, Violine
- Richard Gwilt, Violine
- Charles Medlam, Viola da Gamba
- Steven Devine, Cembalo
Foto: Michael Schäfer

www.emmakirkby.com/
www.londonbaroque.com/

Musikalische Sensation:
Unbekannte frühe Komposition
Händels entdeckt

Die Kantate „Gloria in excelsis Deo“
(HWV deest)

Auffallend bei den diesjährigen Festspielen war, dass es viele herausragende vokale Sternstunden gab, die sich vor allem (solistisch) in den kammermusikalischen Konzerten konzentrierten.


Ein immer wieder gern gesehener und gehörter Gast in Göttingen ist der Altus Robin Blaze, der im NACHTKONZERT 2 in der St. Albani-Kirche zusammen mit David Tayler (Laute und Theorbe) zu hören war. Ihr Programm unter dem Motto “If music be the food of Love” bestand aus Kompositionen, in denen die Melancholie als die wohl intensivste Gefühlsregung des elisabethanischen Zeitalters äußerst umfassend thematisiert war. Eindrucksvolle Beispiele solcher Lieder stammten von John Dowland und Thomas Campion. Henry Purcell, der für viele verschiedene musikalische Gattungen komponierte, schuf mit seinen Einlagegesängen für Schauspiele (in Szenen, wo es um Liebe und Übernatürliches geht) immer wieder emotionale und musikalische Höhepunkte. In diesem Konzert waren es vor allem “T’was within a furlong of”, ein Liebeslied im Stil der schottischen Folksongs und das harmonisch kühne “O Solitude”, die Robin Blaze und David Tayler mit inniger Hingabe intonierten.

 

Im SOLISTENKONZERT 1 präsentierten der immer noch in Bestform singende „Altmeister“ der Countertenöre, Michael Chance, und das Gambenconsort Fretwork in der Aula der Universität noch einmal das schon zuvor im Muthaus der Burg Hardegsen aufgeführte Programm “Music for a while” (s.o.). Der harmonische und warme Consortklang der Gamben und die makellose Stimmführung von Michael Chance, die keinerlei Registerwechsel hören lässt sowie seine dezente und geschmackvolle Textgestaltung, waren ein wirklicher Ohrenschmaus.

 

Ein besonderes „Geschenk“ für die schwedische Sopranistin Susanne Rydén bedeutete es, im KAMMERKONZERT 3 in der Aula der Universität ein Programm mit dem Schwerpunkt Schweden präsentieren zu können. Es war betitelt mit “Roman and Handel“ und stellte einige Lieder des als “schwedischer Händel” bezeichneten Komponisten Johan Helmich Roman (1694-1758) vor. Für Roman, der auch in Händels Londoner Orchester spielte, bevor er später Hofkapellmeister in seiner Heimatstadt Stockholm wurde, war dieser immer ein großes Vorbild. Im Gegensatz zu Georg Friedrich Händels englischen Liedern, die er als Einlagen zu Komödien schrieb,  dienten die Lieder von Johan Helmich Roman mit ihrer betont schlichten Generalbassbegleitung in erster Linie der Erbauung. Ein interessanter Vergleich ergab sich auch durch die Gegenüberstellung von Romans Kantate “Tu parti, Amato bene” (HRV 932) mit Händels Kantaten „E partirai, mia vita?“ (HWV 111b), „Ah! che pur troppo è vero“ (HWV 77) und „Venus and Adonis“ (HWV 85). Susanne Rydén, die seit vielen Jahren zum festen Stamm des Festspielensembles gehört, und dem Cembalisten und künstlerischen Leiter der Schlossfestspiele Drottningholm, Mark Tatlow, konnte man die Freude an ihrem gemeinsamen Musizieren regelrecht ansehen und anhören. Durch ihren freien Vortrag und ihre wunderbare, leuchtend warme Stimme, die sie ausdrucksvoll und fein differenziert einzusetzen weiß, konnte Susanne Rydén die Begeisterung für „ihre“ Musik unmittelbar an das Publikum weitergeben.

 

Einen etwas blassen Eindruck hinterließ dagegen das SOLISTENKONZERT 2 mit Emma Kirkby und London Baroque, das der großen Nachfrage wegen von der Aula der Universität in die Stadthalle Göttingen verlegt worden war. Sicherlich war es eine gute Entscheidung für alle, die Emma Kirkby einmal live erleben wollten, musikalisch und akustisch waren die Einbußen allerdings nicht überhörbar. Nicht nur die rein instrumentalen Stücke von John Jenkins und Händel (die Sonate C-Dur für Viola da Gamba und obligates Cembalo entpuppte sich als der eigentliche musikalische Höhepunkt dieses Konzertes) konnten den großen Raum kaum füllen, sondern auch die zwar immer noch perfekt geführte, aber eher intime Stimme von Emma Kirkby kam bei weitem nicht so zur Geltung, wie sie es wahrscheinlich in der Aula, der für solche Konzerte ideale Raum in Göttingen, getan hätte. Trotzdem bildeten die Lieder von Henry Purcell und die Shakespeare Songs von Thomas Arne mit ihrer schlichten und einprägsamen Melodik ein wertvoller Beitrag zum Festivalprogramm. Neben der groß angelegten, für Pfingsten 1707 in Rom komponierten Motette „O qualis de coelo sonus“ (HWV 239) präsentierte Emma Kirkby und London Baroque auch Händels erst 2001 in Göttingen erstaufgeführte Kantate „Gloria in excelsis Deo“ (HWV deest). Diese klang allerdings bei weitem nicht so lebendig und energiegeladen wie bei ihrer Uraufführung mit Dominique Labelle, eher kontrolliert und mit der ganzen Souveränität einer der am längsten in diesem Bereich wirkenden Sängerin.



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Aula der Universität  
KAMMERKONZERT 1
Awake sweet Love 

Julla Schmidt, Sopran
Christian Wirmer, Rezitation
United Continuo Ensemble
Foto: Gerhard Menzel

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Julla Schmidt
www.jullaschmidt.de/

www.theaterjobs.de/christianwirmer

www.united-continuo-service.de/

Ganz frisch, unverbraucht und mit viel Potential präsentierte sich dagegen die junge Sopranistin Julla Schmidt in der Aula der Universität im KAMMERKONZERT 1. Unter dem Motto “Awake sweet Love” präsentierte die vielseitig begabte Sängerin Lieder und Arien der englischen Komponisten Henry Purcell, John Dowland, Tobias Hume sowie vier "English Songs“ des seit 1711 in London lebenden Händel. Julla Schmidt gefiel besonders durch ihre leicht ansprechende, farbenreiche und tragfähige Stimme, die sie aus einer gesunden Mittellage heraus in strahlende Höhen zu führen weiß. Die das Programm beendende Arie „Flammende Rose, Zierde der Erden“ (HWV 210) aus Händels „Neun deutschen Arien“ wirkte dabei wie ein ganz persönlicher Schlusskommentar.  Begleitet wurde Julla Schmidt vom auf Generalbasspartien spezialisierten United Continuo Ensemble, das neben der aufmerksamen Begleitung der Vokalstücke das Programm mit einigen Instrumentalkompositionen bereicherte. Diese stammten von Christopher Simpson, William Lawes und dem neapolitanischen Violinvirtuosen Nicola Matteis, der bereits lange vor Händel (um 1670) nach England übergesiedelt war.

Seinen ganz besonderen Charakter erhielt dieses Konzert durch die von Christian Wirmer rezitierten Sonette von William Shakespeare, der mit seinen Bühnenwerken und anderen Dichtungen die Elisabethanische Epoche nachhaltig geprägt hatte. Da es immer wieder vorkommt, dass Programmhefttexte auch gelesen werden, kam es im ersten Teil der Veranstaltung zu einiger Verwirrung, da die Übersetzungen von Max Josef Wolff angekündigt waren, Christian Wirmer aber in pathetischer und sehr theatralischer Weise moderne deutsche Fassungen von Dorothea Tieck, Karl Simrock, Karl Kraus, Paul Celan, Hans Magnus Enzensberger, Wolf Biermann und Christa Schuenke vortrug. Erst nach der Pause wies Wirmer auf diese kurzfristig vorgenommene Änderung hin. Generell ist diese Konzeption von musikalischer und literarischer Verquickung aber sehr interessant, wobei es – gerade bei diesen Internationalen Festspielen mit dem Schwerpunkt England – sicherlich noch spannender gewesen wäre, wenn die Originaltexte von Shakespeare den jeweiligen Übersetzungen vorangestellt worden wären (dann allerdings nur einige Sonette).



Standen Gesang und gesprochene Texte im Mittelpunkt des ersten Kammerkonzertes, war das KAMMERKONZERT 2 mit „Fantasies and Divisions“ ausschließlich der instrumentalen Musik gewidmet. Hille Perl (Viola da Gamba) und Lee Santana (Laute, Theorbe und Zister) spielten – wie schon im Ursulinenkloster Duderstadt (KLOSTERKONZERT) – englische Musik von Tobias Hume, Henry Butler, Gottfried Finger und Nicola Mattheis sowie von John Dowland, Anthony Holborne und Christopher Simpson. Das durch ihre Spontaneität und Improvisationskunst schon immer begeisternde Duo beeindruckte in der Aula der Universität auch dieses Mal wieder das Publikum. Ein besonderes Schmankerl ihres Programms war dabei die Bearbeitung von Händels Arie „C’ol parir la bella Clori“ aus der Kantate „Ah! Ché pur troppo eh vero“ für Sopran und Continuo (HWV 77).

 

Instrumentale Meisterschaft und wirkungsvolle Bearbeitungskunst konnte man auch im NACHTKONZERT 1 in der St. Marien-Kirche erleben. Die London Handel Players – die in der Ev.-ref. Kirche, Hann.Münden (KAMMERKONZERT 4) ein Programm mit „The English Violin Sonata“ präsentierten – stellten hier Werke vor, die unter das Motto „Handel at Home” gefasst wurden. Damit bezogen sie sich auf die historische Praxis, Originalkompositionen zu bearbeiten und für kleine Besetzungen für den Hausgebrauch herauszugeben. So hatten in England John Walsh sen. und jun. seit 1739 für 15 Jahre das alleinige Recht, Händels Werke zu drucken. Geschäftstüchtig wie sie waren, veröffentlichten sie zum Beispiel auch Sonaten, wie die in G-Dur op. 5 Nr. 4 (HWV 399) oder die Trio Sonate op. 2 Nr. 3 B-Dur (HWV 388), die durch eine Zusammenstellung einzelner Sätze aus verschiedenen Oratorien Händels entstanden. Dazu gehörten auch Opernarien wie die von John Walsh bearbeitete Arie “Un momento” aus “Alcina” (HWV 34).

Diese Praxis führte die Flötistin der London Handel Players, Rachel Brown, erfolgreich fort, indem sie ihrerseits Bearbeitungen erstellte. Neben Arrangements von schon existierenden Fassungen von John Walsh wie die Ouverture aus „Solomon“ (HWV 67) und den Arien “What though I trace” aus „Solomon” (HWV 67), “Myself I shall adore” sowie “No, no, I’ll take no less” aus „Semele“ (HWV 58), hatte sie das Konzert Nr. 3 g-Moll (HWV 287) für Flöte, 2 Violinen, Viola und Basso continuo für ihr Ensemble eingerichtet, das sich mit Adrian Butterfield und Oliver Webber (Violine), Peter Collyer (Viola), Katherine Sharman (Violoncello) sowie Laurence Cummings (Cembalo) als eingespieltes und sehr homogenes Ensemble präsentierte. Mit der Bearbeitung der Arie “Verdi prati” als Zugabe bedankten sie sich beim begeistert applaudierenden Publikum.












Aula der Universität
KAMMERKONZERT 2
Fantasies and Divisions –
Englische Musik im Wandel der Zeiten

Hille Perl und Lee Santana
Foto: Michael Schäfer

www.hillenet.net/


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St. Marien-Kirche
NACHTKONZERT 1
Handel at Home

  
Foto: Gerhard Menzel

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Deutsches Theater
Foto: Gerhard Menzel 

VergrößerungWie schon in der FESTSPIELEINFÜHRUNG mit Intendant Dr. Benedikt Poensgen betont, gehört Händels Oper „Orlando“, die eine seiner originellsten Londoner Opern  ist, zu den Lieblings-Händel-Opern des künstlerischen Leiters der Festspiele Nicholas McGegan. Sie eröffnete auch die diesjährigen Festspiele, die vom NDR live aus dem Deutschen Theater Göttingen im Radio übertragen wurde.

 Die Festspiel-Oper des Jahres 2008
– „Orlando“                                                                          
(Foto von Dorothea Heise)

en der Festspieleinführung und den Einführungsvorträgen – die in der Stadthalle dieses Jahr der großen Nachfrage der letzten Jahre wegen dankenswerter Weise erstmals im großen Saal stattfanden – war auch den obligatorische FESTVORTRAG in der Aula der Universität ein wesentlicher Programmpunkt der Festspiele. Prof. Dr. Laurenz Lütteken sprach über das Thema „’Stolzer Britten Ruhm’ – Händels Weg nach England“, wobei die Frage im Mittelpunkt stand, was Händel, wie auch zahlreiche andere Komponisten veranlasste, in London ihr kompositorisches Glück zu suchen. Wie alle Festvorträge wird dieser Vortrag im neuen Band der »Göttinger Händel-Beiträge« erscheinen, deren 12. Band pünktlich zu den Festspielen im Verlag Vandenhoeck & Ruprecht erschienen ist. Dieser Band enthält neben den beiden Festvorträgen der Jahre 2006 und 2007 von Ulrich Konrad (über Mozart und Händel) und Udo Bermbach (über Händels Herschergestalten) die Rede von Andreas Holschneider zum 75-jährigen Bestehen der Göttinger Händel-Gesellschaft, den Bericht über das Symposium „Händel in der ‚Wiener Klassik’“ mit Beiträgen von Hans Joachim Marx, Andreas Holschneider, Nicholas McGegan und Annette Oppermann sowie Aufsätze von Terenc Best, Wilhelm Gloede, Hans Joachim Marx, Nathan Link, Michael Maul, Neil Jenkins, Werner Rackwitz und Christiane Wiesenfeldt.

Ebenfalls zu diesen Festspielen erschienen ist der beim Gastspiel in der Frauenkirche in Dresden entstandene Mitschnitt von Händels Oratorium "Solomon“, einem der Höhepunkte der letztjährigen Händel-Festspiele in Göttingen.


CD-Poro
Solomon

Tim Mead, Dominique Labelle, Claron McFadden,
Michael Slattery, Roderick Williams
 
Winchester Cathedral Choir
FestspielOrchester Göttingen
Leitung: Nicholas McGegan


Diese CD-Produktion ist im Shop der Göttinger Händel-Gesellschaft e.V. erhältlich (nur für Mitglieder).


Das Angebot im reichhaltigen Rahmenprogramm reichte wieder von Open-Air Konzerten, Ausstellungen, thematisch geprägten Stadtführungen bis zu Einführungsvorträgen, Musikfilmen und Veranstaltungen, die speziell für das jüngere Publikum konzipiert waren. Eine feste Einrichtung ist inzwischen auch das Projekt „Sing Along“, bei dem Nicholas McGegan mit Laiensängern und dem Jugend-Symphonie-Orchester Göttingen Werke von Georg Friedrich Händel einstudiert (dieses Jahr gab es einen Sing along-Gottesdienst einen Monat vor den Festspielen).


Und 2009:


Für das nächste Jahr planen die Internationalen Händel-Festspiele Göttingen (22. Mai - 3. Juni 2009) ein ausgiebiges Jubiläums-Programm, das Händel (250. Todestag), Felix Mendelssohn Bartholdy (200. Geburtstag) und Joseph Haydn (200 Todestag) gewidmet sein soll, nicht zu vergessen Henry Purcell, der vor 350 Jahren (1695) geboren wurde. Darauf abgestimmt lautet das  Festspiel-Motto „Händel im Spiegel des 19. Jahrhunderts". Für die erfolgreiche Planung und Durchführung der künftigen Internationalen Händel-Festspiele Göttingen wird dabei die neu gegründete Festspiel-GmbH mit ihrem geschäftsführenden Intendanten Dr. Benedikt Poensgen sorgen.

Als Opern-Produktion wird die Göttinger Erstaufführung von Händels Oper „Admeto" im Mittelpunkt des Interesses stehen. Die Inszenierung wird die deutsche Regisseurin und Schriftstellerin Doris Dörrie übernehmen, die erstmals eine Oper von Georg Friedrich Händel in Szene setzen will. Für die Choreographie wurde der bekannte japanische Butoh-Tänzer und -Choreograph Tadashi Endo sowie der Bühnenbildner Bernd Lepel engagiert, die beide schon zahlreiche Inszenierungen gemeinsam mit Doris Dörrie verwirklicht haben. Die Titelpartie soll der renommierte britische Countertenor Tim Mead verkörpern.

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Göttinger Händel-Beiträge
Band 12

Im Auftrag der
Göttinger Händel-Gesellschaft
herausgegeben von Hans Joachim Marx und Wolfgang Sandberger


Göttinger Händel-Beiträge, Band 12
1. Auflage 2008
VI, 264 Seiten, kartoniert
34,90 ¤ [D]
Bei Abnahme der Reihe: 32,10 ¤ [D]
ISBN 978-3-525-27823-9

Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG
www.v-r.de/de/



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Info-Stand der Internationalen
Händel-Festspiele Göttingen
Foto: Gerhard Menzel

Statt des "Händel-Treffs" im Holbornschen Haus, der die vergangenen Jahre tagüber ständiger Anlauf- und Treffpunkt für alle Besucher der Festspiele war, gab es dieses Jahr nur diesen behelfsmäßigen Infostand auf dem Marktplatz. So standen etliche Überraschte vor verschlossenen Türen und waren sichtlich enttäuscht.


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Intendant
Dr. Benedikt Poensgen



Da capo al Fine

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