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Musikfestspiele
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Festspiele im Festspielhaus
Baden-Baden 2006

Lohengrin
Romantische Oper in drei Akten
von Richard Wagner
Herbert von Karajan Pfingstfestspiele 2006
Besuchte Vorstellung am 7. Juni 2006

Der Ring des Nibelungen
Ein Bühnenfestspiel für drei Tage und einen Vorabend
von Richard Wagner
Sommerfestspiele 2006
13. ,14.,16. und 18. Juli 2006
Produktion des Mariiinsky - Theaters St. Petersburg

Homepage

Festspielhaus Baden-Baden
(Homepage)
Wagner- Zugänge

Von Christoph Wurzel / Fotos: Andrea Kremper

Im Sommer 2004 ging in Baden-Baden eine Produktion des Parsifal über die Bühne des Festspielhauses, die sich der Neuinszenierung derselben Oper zur gleichen Zeit in Bayreuth als überlegen entpuppte (Parsifal in Bayreuth 2004). Gegenüber der Inszenierung des Operndebutanten Schlingensief erwies sich der Entwurf des erfahrenen Nikolaus Lehnhoff als überzeugendere Umsetzung von Wagners Werk. Auch die anderen Beteiligten, Kent Nagano als Dirigent und die Sänger-Besetzung u.a. Waltraud Meier, Thomas Hampson und Matti Salminen erwies sich damals als erstklassig. Baden-Baden empfahl sich als echte Alternative zu Bayreuth.

In diesem Sommer scheint dem Grünen Hügel im Tal der Oos wiederum eine Konkurrenz als Wagner-Kultstätte erwachsen zu sein - und zwar gleich zu zwei Festspielterminen im Juni und Juli. Die vier Teile des Ring des Nibelungen wurden anlässlich der Sommerfestspiele gegen Bayreuth aufgeboten, während allerdings Lohengrin (in Baden-Baden zu Pfingsten) heuer in Bayreuth gar nicht gegeben wird. Bei Lohengrin garantierte wiederum das bewährte Team Nagano/Lehnhoff einen großen künstlerischen Erfolg, zudem unter nicht unbeträchtlicher Mitwirkung des Architekten Stephan Braunfels, dessen geniales Bühnenbild zu einem konstitutiven Element dieser Inszenierung wurde.

Wogegen das Gastspiel des "russischen Rings" (bereits zum zweiten Mal in Baden-Baden) erneut einen künstlerisch nicht ganz befriedigenden Eindruck hinterließ. Der ungemein engagierte Valery Gergiev, dem Festspielhaus seit langem persönlich besonders verbunden, zeigte hier zwar die enorme logistische Leistungsfähigkeit seines Hauses, doch als Wagner-Ereignis blieb dieser Ring hinter den Erwartungen zurück.

Bereits im Winter 2003/04 hatte das Mariinsky-Theater seine Ring-Produktion, die erste in Russland seit 100 Jahren, zum ersten Mal in Baden-Baden vorgestellt (siehe OMM-Bericht). Die Regiekonzeption greift erklärtermaßen auf den mythologischen Ursprung des Stoffes zurück und realisiert das Bühnengeschehen in einer Art prähistorischem Multikulturalismus. Dies macht sich vor allem in phantasievoll ausgearbeiteten Kostümen bemerkbar, deren Stilspektrum von den Kulturen asiatischer Steppenvölker über das alte Ägypten und indianische Kulturen bis hin zu Anklängen an Phantasy-Imaginationen reicht. Fast bis zur optischen Ermüdung getrieben dominieren stehende oder schwebende Kolossalfiguren die Bühne. So wird eine geschichts- und gesellschaftslose Archaik suggeriert, die aber alles zurückdrängt, was am Ring uns Heutige interessieren könnte.

Geradezu paradox dazu verhielten sich die Filmausschnitte, welche Alfred Biolek in seinem im übrigen recht uninspiriert abgespulten Einführungsabend in die Ring-Thematik wenige Tage vorher ausgewählt hatte, aus derjenigen Ring-Produktion nämlich, welche den inszenatorischen Paradigmenwechsel heraus aus den mythischen Welten hin zur Verortung der Tetralogie in der gesellschaftlichen Realität 1976 mit eingeleitet hatte, dem Bayreuther "Jahrhundert-Ring" von Patrice Chéreau.

Vergrößerung in neuem Fenster Siegfried
Begegnung Siegfrieds mit dem Wanderer

Unter einem sehr grob gezimmerten Bühnenambiente fand die Regie nur wenige Möglichkeiten, das komplexe und zugleich diffizile Handlungsgefüge von Wagners Welt-Entwurf schlüssig genug zu erzählen und unmittelbar begreifbar zu machen. Zu viele Unzulänglichkeiten in den szenischen Lösungen hinterließen mehr Ratlosigkeit als Einsicht. Beispielhaft sei nur die Nornenszene aus Götterdämmerung genannt, in der ein paar Ballettmädchen hilflos mit einem Seil hantierten, an dem ein paar große Kugeln befestigt waren, nicht aber die Nornen selbst sich das Schicksalsseil zuwarfen um es schließlich zu verlieren. Die große Symbolkraft dieser Szene wurde verkannt und verschenkt. Derart unbedarft ging es allzu oft auf der Bühne zu. Kaum Spannung (Hunding Szene) entstand, wenig Entsetzen (Mord Fafners an Fasolt) und keine großen Gesten (Schmiedeszene im Siegfried) vermochten szenisch erzeugt zu werden. Allerdings war die Interaktion der Personen besonders in den Szenen persönlich-intimer Äußerungen gegenüber dem ersten Gastspiel differenzierter und schlüssiger entwickelt. Es gab zwar immer noch zu viel Herumstehtheater, aber an einigen Stellen drangen die Sängerdarsteller zu genauerer Bühnenkommunikation, sogar zu intensiver Psychologie vor, wie in der Szene Wotans mit Brünnhilde (Walküre II,2). Zumeist aber wurde grob gezeichnet und auf optische Äußerlichkeiten gesetzt.

Vorrangig äußerliche Wirkung entfaltete auch die Musik. Gergiev ließ durchweg sehr laut musizieren. Es krachte gewaltig im Orchestergraben und wo die Partitur allein nicht genug Lärm hergibt, da wurde noch nach zusätzlicher Verstärkung gesucht:: nicht 8 Walküren ritten zur Wal, sondern gleich 13 - und schrieen den Kampfruf heraus: Nicht unbedingt ein musikalischer Genuss und mithin auch kein Gewinn.

Mit seinen Sängerinnen und Sängern war Gergiev insgesamt nicht besonders gnädig, er scheint zu den Dirigenten zu gehören, die die Wirkung von Wagners Musik vorrangig aus ihrer Lautstärke zu erzeugen suchen, weniger aus ihrer Struktur. Denn das komplexe Motivgeflecht, die Andeutungen, Vorausdeutungen und das Nach-Denken der Leitmotive, blieb gegenüber der musikalischen Energieentfaltung unterentwickelt. Und der hohe Grad musikalischer Energie behinderte die Sängerinnen und Sänger zum Teil beträchtlich. Gerade in den Aufschwüngen der Aktschlüsse gingen die Stimmen nicht selten unter, besonders eklatant Brünnhilde in ihren Schlussgesang in der Götterdämmerung. Auch die von Gergiev gewählten Tempi konnten stellenweise nicht überzeugen. Arg gedehnt wurde Wotans Abschied von Brünnhilde im 3. Walküre-Akt, der gesamte 1. Akt der Walküre entbehrte weitgehend der Spannung. Mit brutaler Wucht dagegen wurde Siegfrieds Trauermarsch zelebriert.

Beachtlich ist sicher, dass das Mariinsky-Theater sich bei der Sängerbesetzung ausschließlich auf eigene Kräfte stützen konnte. Da alle aus dem russischen Sprachraum stammen, hatten sie allein schon eine enorme Sprachbarriere zu überwinden, die durch die dem Wagnerschen Text eigentümliche Diktion nicht erleichtert wird. Ganz unterschiedlich kamen die Sängerinnen und Sänger damit zurecht. Insgesamt haben sich die Frauen hier besser geschlagen, deren für den Wagnergesang unerlässliche Textverständlichkeit zumeist ordentlich war, sofern sie das Orchester nicht zudeckte; hervorragend zu nennen Anastasia Beljajewa als Waldvogel. Auch Svetlana Volkova als Fricka sang idiomatisch sauber und vor allem mit zwar nicht großer Stimme, aber klangschön und voll. Die drei Brünnhilden ließen Wünsche offen, vor allem Olga Sergejewa in der Götterdämmerung drang nicht genügend durch, während Milana Butajewa der Siegfried-Brünnhilde zwar einige Ausstrahlung verleih, in der hohen Lage aber doch zu viel Schärfe mit einmischte. Olga Sawowa, die sich als Brünnhilde in der Walküre ganz passabel geschlagen hatte, übernahm in der Götterdämmerung die Rolle der Waltraute, was ihr nicht zum Vorteil geriet, denn in der tieferen Lage fand sie den Focus der Stimme nicht recht.

Die Sieglinde der Mlada Chudolei war eine solide kantable Leistung, darstellerisch bleib die Figur etwas blass und das erotische Feuer glühte eher auf Sparflamme.

Vergrößerung in neuem Fenster

Götterdämmerung
Hagen und die Mannen von Gibichung

Oleg Balaschovs Tenor wäre der Partie des Siegmund zwar an Stärke gewachsen gewesen, seine Stimme war aber wenig einschmeichelnd ("Winterstürme...."), vor allem folgte er in der Phrasierung nur selten dem Sinn der Textes. Jung-Siegfried Leonid Zachozajev glich mit Druck aus, was an Strahlkraft fehlte und unbekümmert steuerte er die Höhen an, freilich nicht sicher genug. Mit belegter Stimme startete Viktor Luziuk als Siegfried der Götterdämmerung und spätestens hier trat ein, was Wagner selbst als das Schlimmste betrachtete: statt zu singen wurde geschrieen.

Als belkantistischer Sänger dagegen erwies sich im Rheingold Jevgeny Nikitin (Wotan), der als einer von wenigen sich ein schönes Legato erlaubte und ohne Pressen auf dem Atem sang. Doch gegen das mächtige Orchester konnte er sich nicht immer durchsetzen und so musste gerade er, auch als einer von wenigen, einige Buhs einstecken - völlig zu unrecht. Auch die beiden anderen Götterväter (Michail Kit - Walküre und Vadim Kravets - Wanderer) kamen einem angemessenen Wagnergesang recht nahe. Glänzend zu nennen ist Michail Petrenkos Hagen: schön gesungen, fein artikuliert und durchdringend schwarz in der Färbung. Ein Ausfall dagegen: Viktor Tschernomorzev als Alberich am Vorabend und am Schluss. Edem Umerov konnte im Siegfried da mehr überzeugen. Vasily Gorschkov als Mime lieferte darstellerisch allenfalls eine unfreiwillige Karikatur dieser Rolle und bleib gesanglich vieles schuldig.

Des Mariinsky-Theaters Verdienst um eine Renaissance von Wagners Ring in St. Petersburg in allen Ehren, doch rundum überzeugend war dieser Zyklus erneut nicht.

Dass Gergiev zu Beginn der anstrengenden Festspielwoche (nach dem Ring folgte noch ein konzertanter Tristan) mit dem Herbert-von-Karajan-Preis des Festspielhauses geehrt wurde, hebt seine außergewöhnliche Künstlerpersönlichkeit hervor und in dem aus diesem Grund veranstalteten Galakonzert, das die Festspielwoche einleitete, zeigten sich besonders im zweiten Programmteil seine wahren Qualitäten als Dirigent. Die musikalischen Tableaus von Igor Strawinskys Feuervogel-Musik (in vollständiger Ballett-Fassung) wurden in enormer Farbigkeit, angespannter Lebendigkeit und ziselierter Feinzeichnung ausgebreitet. Wogegen das als Reverenz an die deutsche Musik gedachte Violinkonzert von Johannes Brahms wohl mit viel Temperament und Atmosphäre dargeboten wurde, aber an struktureller Tiefe und polyphoner Durchsichtigkeit vermissen ließ. Der Orchesterpart wurde insgesamt zu schwer und zu fett präsentiert, ganz im Gegensatz zum Ton des atemberaubend guten Geigers Nikolaj Znaider, der den Solopart mit schwebender Leichtigkeit in phänomenaler Technik und äußerst feinfühlig anging. Stets äußerst präsent, aber ohne jede Vordergründigkeit ließ er seine Stradivari förmlich singen.

Vergrößerung in neuem Fenster Valery Gergiev

In einer ziemlich verplauderten Laudatio hob der SWR-Intendant und Stiftungsrats-Vorsitzende Peter Voss Gergievs Qualitäten als Theaterleiter hervor, der "sein" Opernhaus mittlerweile an die Weltspitze gebracht habe und unter der - ausschließlich sprechenden - Assistenz von Anna Netrebko lobte er Gergievs Erfolge in der Förderung junger Operntalente (der Weltstar gehört zu seinen Entdeckungen). Diesen, genauer der Petersburger Sängerschule, wird auch das Preisgeld von 50.000 € zufließen, welches einer privaten Spende des russischen Honorarkonsuls in Baden-Württemberg, Dr. Klaus Mangold, zu verdanken ist. Daher ließ auch der Ministerpräsident des Landes Gerhard Oettinger es sich nicht nehmen, den Preis persönlich an Gergiev zu übergeben. Dessen Karriere ist beeindruckend: 1976: Sieger beim Herbert von Karajan Dirigentenwettbewerb, 1996: Intendant des Mariinsky-Theaters St. Petersburg, regelmäßige Dirigate an der MET, an Covent Garden, Scala, La Fenice, in Paris... Dem Festspielhaus in Baden-Baden verbunden seit Beginn, als er mithalf, den drohenden Untergang kurz nach der Eröffnung aufzuhalten, auch weiter durch langfristige Verträge für Gastspiele verpflichtet. Gergiev ist im Festspielhaus ein artist in permanence.

Das wahre Wagner - Ereignis in Baden-Baden hatte sich aber bereits zu Pfingsten ereignet: Lohengrin in dem Bühnenbild von Stephan Braunfels.

Vergrößerung in neuem Fenster

Lohengrin
Elsa im Zentrum der Gefahr.
Links: Ortrud, rechts: Telramund,
Mitte: König Heinrich

Braunfels ist einer der renommiertesten Architekten der Gegenwart, Bauten im Berliner Regierungsviertel gehören zu seinen Entwürfen und als besonderes Highlight die Pinakothek der Moderne in München. Mit dem Entwurf für diesen Lohengrin entwarf er erstmals ein Bühnenbild für eine Opernproduktion. Und so einfach dieses erscheint, so bühnenwirksam und eindrucksvoll ist es: im 1. und 3. Akt ein amphitheatralisches Rund, Symbol für die sich öffentlich ereignende Tragik der Geschichte Elsas und im 2. Akt eine über die ganze Bühnenbreite angelegte Treppe als Symbol für den gesellschaftlichen Auf- und Abstieg, der sich rasant in dieser Oper vollzieht.

Elsas Erlösungshoffnung als tragische Handlung, ebenso wie Lohengrins Retterrolle als unmögliches Versprechen - dieser rote Faden zieht sich konsequent durch die Entwicklung der überaus genauen Personenregie Langhoffs hindurch. Zwei Schichten der Handlung webt Langhoff ineinander: den schnöden Realismus der öffentlichen Anklage Elsas, die aus kaltem Eigeninteresse inszenierte Intrige Ortruds und Telramunds einerseits - und andererseits die schwärmerische Tagtraumwelt Elsas, in welcher Lohengrin als ein außerwirkliches Idealbild erscheint. Dieser steckt in einem silbern glitzernden Anzug und tritt in einem überirdischen Lichtstrahl ins Geschehen ein. Als Paar erscheinen Elsa und Lohengrin immer sonderbar entrückt und in geheimnisvolles Licht getaucht. Das ergibt zum sonstigen Geschehen einen harten Kontrast und Elsas Geschichte erscheint als Projektion einer unwirklichen Realität. Dass diese an den ganz irdischen Realitäten von Misstrauen, Neid und Verrat unweigerlich zerplatzen muss, weil Elsa dies nicht erkennt, macht eben deren Tragik aus.

Dass aber in der 2. Szene des 3. Aktes ("Wir sind allein, zum ersten Mal allein") Lohengrin ausgerechnet komponierenderweise am Flügel sitzen muss, diese Parallelität zu Wagners Selbstverständnis (Erlösung durch die Kunst?) erschien doch ein bisschen weit hergeholt und in diesem Zusammenhang als isoliertes Detail recht aufgesetzt.

Kent Nagano ließ das Deutsche Symphonie-Orchester differenziert und klangschön spielen. Viele Nuancen wurden hörbar, weil auch dem Fluss der Musik ruhig nachgespürt wurde, ohne zu forcieren oder nach Effekten zu haschen. Dass auch in Baden-Baden bei offenem Orchestergraben sängerfreundlich musiziert werden kann, bewies Nagano eindringlich. Und er hatte großartige Sängerinnen und Sänger zur Verfügung, die diesen Lohengrin zum Ohrenschmaus machten: für den erkrankten Klaus Florian Vogt war an dem besuchten Abend der australische Tenor Stuart Skelton so kurzfristig eingesprungen, dass er die darstellerischen Einzelheiten nicht mehr lernen konnte. So spielte Vogt eine stumme Rolle des Lohengrin, während Skelton vom Bühnenrand aus ganz unangestrengt einen blendenden Ritter sang, dessen Gralserzählung das Publikum verzauberte: absolut sicher intoniert mit kerniger Stimme und in feinstem Legato, ein Heldentenor mit reichen lyrischen Facetten. Auch Solveig Kringelborns Elsa triumphierte als Muster romantischer Gestaltungskunst. Zutiefst verinnerlicht war ihr Gesang, mit schönen Ausdrucksvaleurs hielt sie sich fern von äußerlichen Effekten und gestaltete intensiv durch Gesang.

Beeindruckend Tom Fox als Telramund, ein intensiver Darsteller mit fester, ausdrucksstarker Stimme. Als Heerrufer vom Dienst wirkte einmal mehr Roman Trekel, der dieser Rolle einen zentralen Platz in der Oper zu verleihen vermochte. Etwas blass dagegen blieb Reinhard Hagen als König Heinrich. Für die ebenfalls erkrankte Waltraud Meier, die in der Premiere die Ortrud gesungen hatte, war die dänische Mezzosopranistin Anette Brod eingesprungen, die allerdings nicht ganz so überzeugend wie Skelton ihre Chance nutzen konnte.

Dass Lohengrin in nicht geringem Maße auch eine Choroper ist, machten die beiden beteiligten Formationen aus Mainz und Lyon aufs Schönste hörbar. Dieser Lohengrin konnte in Baden-Baden gewaltig punkten.


FAZIT

Vielgestaltige Zugänge zu Wagner machen den Vergleich reizvoll. Allerdings schneidet der moderne, genau durchgearbeitete schlank und präzise musizierte Lohengrin viel besser ab als der szenische Rückgriff auf eine ungefähre Archaik in musikalisch-monumentalem Pathos.

Lohengrin

Musikalische Leitung
Kent Nagano

Inszenierung
Nikolaus Lehnhoff

Bühnenbild
Stephan Braunfels

Kostüme
Bettina Walter

Licht
Duane Schuler

Choreografie
Denni Sayers

Chorleitung
Joshard Daus


Heinrich der Vogler, deutscher König
Reinhard Hagen

Lohengrin
Stuart Skelton (Gesang)
/ Klaus Florian Vogt (Spiel)

Elsa von Brabant
Solveig Kringelborn

Friedrich von Telramund
Tom Fox

Ortrud
Anette Bod

Heerufer
Roman Trekel

Vier brabantische Edle
Markus Ahme
Volker Neitmann
Dominik Hosefelder
Michael Dries

Vier Edelknaben
Pei-Min Yu
Sharona Applebaum
Marie-Lys Langlois
Corinne Marquet

EuropaChorAkademie Mainz
Chor der Opéra National de Lyon

Deutsches Symphonie-Orchester
Berlin

Eine Koproduktion des Festspielhauses
Baden-Baden, der Opéra de Lyon und
dem Teatro alla Scala di Milano


Der Ring des Nibelungen

Musikalische Leitung
Valery Gergiev

Konzept
Valery Gergiev und George Tsypin

Inszenierung
Julia Pevzner
("Rheingold" und "Walküre")
Vladimir Mirzoev
("Siegfried" und "Götterdämmerung")

Bühnenbild
George Tsypin

Kostüme
Tatjana Noginowa

Licht
Gleb Filtschinsky

Design
Joseph Jusupov

Musikalische und sprachliche Einstudierung
Richard Trimborn

Chor und Orchester des
Mariinsky-Theaters St. Petersburg


Das Rheingold

Wotan
Jevgeny Nikitin

Alberich
Viktor Tchernomorzev

Loge
Vasily Gorschkov

Freia
Tatiana Borodina

Fricka
Svetlana Volkowa

Mime
Nikolai Gassiev

Woglinde
Margarita Alaverdian

Wellgunde
Lia Schevzowa

Flosshilde
Nadeshda Serdiuk

Fasolt
Vadim Kravets

Fafner
Michail Petrenko

Donner
Edurad Tsanga

Froh
Jevgeny Akimov

Erda
Zlata Bulytcheva


Die Walküre

Wotan
Michail Kit

Hunding
Gennady Bezzubenkov

Siegmund
Oleg Balaschov

Sieglinde
Mlada Chudolei

Fricka
Svetlana Volkowa

Brünnhilde
Olga Sawowa

Helmwige
Tatiana Kravzowa

Gerhilde
Lia Schevzowa
Ekaterina Schimanowitsch

Ortlinde
Liudmlla Kasianenko
Irina Vasiliewa
Rossweiße
Elena Vitman
Elisavela Zacharowa

Siegrune
Nadesda Vasiliewa
Milena Kotlyar

Grimgerde
Anna Kiknaze

Schwertleite
Liudmila Kanunikowa


Siegfried

Siegfried
Leonid Zachosajew

Der Wanderer
Vadim Kravets

Mime
Vasily Gorschkov

Alberich
Edem Umerow

Fafner
Fedor Kusnezov

Erda
Zlata Bulytcheva

Brünnhilde
Milena Butajeva

Waldvogel
Anastasia Bejajewa


Götterdämmerung

Siegried
Viktor Luziuk

Gunther
Andrei Spekhov

Alberich
Viktor Tchernomorzev

Hagen
Michail Petrenko

Brünnhilde
Olga Sergejewa

Waltraute
Olga Sawowa

Gutrune
Valeria Stenkina

Woglinde
Margarita Alaverdian

Wellgunde
Irina Vasiliewa

Floßhilde
Anna Kiknaze

Drei Nornen
Liudmila Kanunikowa
Svetlana Volkowa
Tatiana Kravzova


Außerdem:

7.Juli 2006
Der Ring des Nibelungen
vor Gericht


Dr. Alfred Biolek, Moderation

Dame Gwyneth Jones
Dr. Marianne Reißinger, Gäste

Mit Filmausschnitten aus der
Bayreuther Inszenierung des
Ring des Nibelungen
von Patrice Chérau (Regie)
und Pierre Boulez (Musikalische Leitung)


12. Juli 2006
Galakonzert
anlässlich der Verleihung
des Herbert von Karajan
Preises an Valery Gergiev

Orchester des Mariinsky-Theaters
St. Petersburg

Nikolaj Znaider, Violine
Valery Gergiev, Dirigent

Johannes Brahms
Violinkonzert D-Dur Op. 77

Igor Strawinsky
L`oiseau de feu
(Der Feuervogel)
Märchen-Ballett in zwei Bildern




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