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Herbert von Karajan
Pfingstfestspiele 2005


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Festspielhaus Baden-Baden
(Homepage)
Die Kulinarik eines Festivals

Von Christoph Wurzel

Mit Superlativen wird in Baden - Baden nicht gerade gegeizt. Der Anspruch, mit dem Allerbesten aufzuwarten, macht ja gerade den diskreten Charme der Kurstadt am Rande des Schwarzwalds aus: Spitzengeschäfte, Spitzenrestaurants, und Spitzenhotels sind wie auf einer Perlenkette aufgereiht. Der Slogan lautet schließlich "Baden-Baden - ihr Niveau". Und in den allermeisten Fällen werden die Erwartungen auch nicht enttäuscht.

Unter lauter Höchstgenüssen, die in der Sparte Haute-Culture übers Jahr verteilt im Festspielhaus offeriert werden (das OMM berichtet regelmäßig), sind als nochmals gesteigerte Leckerbissen eine Reihe von mehrtägigen "Festspielen" gestreut: im Sommer (dieses Jahr vom 13. - 19. Juli: Gastspiele des Mariinsky-Theaters St. Petersburg), neu auch im Herbst (29.September - 2. Oktober: mit Mozart - Schwerpunkt, u. a. "Titus" als Übernahme aus Aix-en-Provence) und schließlich die Winterfestspiele (22. bis 26. Februar 2006 u.a. mit einer Übernahme der Wilson/Ono-Produktion "Aida" aus Brüssel).

Herzstück und traditionellen Höhepunkt bilden über Pfingsten immer die Herbert-von-Karajan-Festspiele, die heuer zum achten Mal über die Bühne des Festspielhauses gegangen sind.

Es sind die Stars der Klassik - Branche, die den Reiz dieses Festivals ausmachen. Einen programm -dramaturgischen Schwerpunkt strebt man weniger an. Messen muss man den Erfolg an der Zugkraft der Namen und das Erfolgskriterium ist primär die gute Auslastung des mit privaten Geldern bespielten Hauses. Die künstlerische Qualität stellt sich ob der Prominenz der Künstler meist ebenfalls ein - nicht automatisch freilich. Und auch in diesem Jahr fällt die Bilanz ein bisschen gespalten aus.

Als Opernproduktion gab es wirklich eine Besonderheit, nicht wegen des Stücks ( "Zauberflöte"), sondern wegen des Dirigenten, denn Claudio Abbado (72) sollte zum ersten Mal dieses Werk dirigieren. Es geriet musikalisch auch tatsächlich zu einem ganz großen Ereignis, wogegen die Regie seines Sohnes Daniele eher enttäuschte.

Als zweiter Spitzenstar stand Anne-Sophie Mutter auf dem Podium und bot zwei reine Mozart-Programme in ihrer Eigenart.
In der Sparte Solistenkonzert besang Matthias Goerne auf anrührende Weise des Gesellen "Schöne Müllerin", der ungarische Pianist Dezsö Ránki spielte detailverliebt Beethoven, Brahms und Haydn und Krystian Zimerman bot zum Abschluss Mozart, Ravel und Chopin. Joseph Haydns "Jahreszeiten" waren mit vitaler Lebendigkeit durch das Freiburger Barockorchester unter René Jacobs zu erleben. Schließlich setzten Alfred Brendel, Hans Zender und das SWR Sinfonieorchester ihre vor Jahren begonnene Zusammenarbeit mit einem Schumann-Mozart- Mendelssohn - Programm fort.

Es ist mit den Pfingstfestspielen wie mit den zahlreichen Spitzen-Restaurants, der Haute Cuisine im Badischen: Man orientiert sich an dem guten Namen, der schon für Qualität bürgt. Allerdings gibt es auch mal die Erfahrung, dass die gepriesenen Menues den eigenen Geschmack nicht ganz ins Zentrum treffen.

Die Rezensionen:

Die Zauberflöte unter Claudio Abbado

Die Pfingstmatineen

Haydns Jahreszeiten

Anne Sophie Mutter spielt Mozart

Foto
Festspielhaus Baden-Baden
Foto: Christoph Wurzel









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