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17. bis 20. Mai 2002
18.
Tage Alter Musik Regensburg

Ein internationales Pfingstfest des historischen Aufführungspraxis
Die 18. Tage Alter Musik in Regensburg

Von Ingo Negwer

Bereits zum 18. Mal fanden über Pfingsten in Regensburg die Tage Alter Musik statt. Künstlerinnen und Künstler aus Italien, Russland, der Tschechischen Republik, Finnland, Norwegen, Irland, aus den USA, England und Deutschland waren an die Donau gereist, um an historischen Stätten der ehemaligen Reichsstadt Musik vom Mittelalter bis zur Wiener Klassik darzubieten.
Das große Interesse an Musik in historischer Aufführungspraxis und speziell an diesem Festival zeigte sich zum einen an den gegenüber dem Vorjahr nochmals gestiegenen Besucherzahlen: über 7000 Musikfreunde, so Stephan Schmid vom Veranstalter Pro Musica Antiqua, kamen an den vier Tagen in die 13 Konzerte. Zum anderen wurden drei Konzerte live vom Rundfunk übertragen und alle weiteren vom Bayerischen Rundfunk, vom DeutschlandRadio Berlin und vom Deutschlandfunk Köln aufgezeichnet. Auch das Online Musik Magazin berichtet nun bereits zum vierten Mal von den Tagen Alter Musik Regensburg.

Wieder einmal zu Gast in Regensburg war die Akademie für Alte Musik Berlin. Im renovierten Neuhaussaal fand das Orchester das ideale Ambiente für seine Interpretationen von Konzerten und Sinfonien der Bach-Söhne. Ein Schwerpunkt des Programms bildete die kontrastreiche Musik von Johann Christian, dem "Londoner" Bach. Seine Sinfonien - hier erklangen aus Opus 6 die Nummern 2 (Es-Dur) und 6 (g-moll) - leben von überraschenden Affektwechseln. Dem temperamentvollen, musikantischen Stil der Akademie kommt diese Musik sehr entgegen, obgleich die Berliner unter der engagierten Leitung ihres Konzertmeisters Stephan Mai beim Eröffnungskonzert der Tage Alter Musik nicht immer mit der gewohnten Präzision auftrumpfen konnten. Raphael Alpermann setzte als Solist in Johann Christian Bachs Cembalokonzert B-Dur op. 13/4 mit brilliantem Spiel in den Ecksätzen, geschmeidiger Kantilene im Andante und stets nuancenreicher Tongebung Maßstäbe. Virtuos und souverän meisterte auch Peter Bruns seine Solopartie in Carl Philipp Emanuel Bach Konzert für Violoncello und Orchester a-moll Wq 170. Doch wollte sich eine rechte Homogenität zwischen Solist und Orchester nicht einstellen. Insgesamt jedoch ein gelungener Festivalauftakt, dem leider der entscheidende Funke Esprit fehlte.

"Klassisch" ging es im Nachtkonzert weiter: Der Oboist Alfredo Bernardi hatte Auszüge aus Wolfgang Amadeus Mozarts Da-Ponte-Opern "im Stile des 18. Jahrhunderts" für Harmoniemusik bearbeitet. Vorbild seiner Besetzungswahl war Mozarts "Gran Partita" für dreizehn Instrumente. Mit dem Ensemble Zefiro führte Bernardi seine Arrangements nun im Reichssaal auf. Das Ergebnis war ein überaus unterhaltsames und kurzweiliges Wunschkonzert mit den beliebtesten Melodien aus "Le Nozze di Figaro", "Don Giovanni" und "Così fan tutte". Frisch und akzentuiert, vor allem aber mit einer gehörigen Portion Humor vorgetragen, zogen die Italiener das Publikum mit ihrer nächtlichen Serenade in ihren Bann. Mit drei Zugaben - u. a. mit Puccinis "Nessun dorma", gesungen(!) vom Hornisten ("Big P" hätte sicherlich gestaunt) - bedankten sich die Musiker von Zefiro für den begeisterten Applaus.

Am Samstagmorgen stellte sich das Ensemble Musica Antiqua Russica aus St. Petersburg vor. Es brachte Musik russischer und ukrainischer Komponisten des 18. Jahrhunderts mit - Werke, die z. T. erst vor kurzem in Archiven wiederentdeckt wurden. Die Sopranistin Victoria Evtodyeva sang Arien aus Motetten von Dimitry Bortnyansky, die ihre klare, weiche Stimme leider nicht wirklich forderten. Erst mit dem Schluss-Stück, der an Koloraturen reichen Arie "Ah, non credi, amato bene" aus Bortnyanskys Oper "Alkid", durfte sie ihre hörenswerten Fähigkeiten unter Beweis stellen. Dass die russische Barockmusik noch manch unbekanntes Kleinod bereithält, zeigte auch die im italienischen Stil geschriebene Sonate für Violine und Basso continuo von Maxim Berezovsky sowie Ivan Khandoshkins Rondo a-moll für Violine solo, das Vladimir Shulyakovsky erst als Zugabe komplett spielen konnte. Ein Saitenriss zwang ihn zunächst zum Abbruch; die so entstandene Pause überbrückte Vladimir Radchenkov mit einem ad hoc dargebotenen Solo am Cembalo.
Musica Antiqua Russica hinterließ in Regensburg insgesamt einen guten Eindruck. Das Ensemble ist offensichtlich noch auf der Suche nach der eigenen Identität. Und sicherlich ist den sympathischen Musikern der Anschluss an bestehende Standards noch nicht vollends geglückt, doch zeigte sich, dass die Alte Musik auch aus Osteuropa auf weitere Bereicherungen hoffen darf.

Diesen Eindruck bestätigte auch das Prager Orchester Musica Florea, das nach 2000 zum zweiten Mal in Regensburg gastierte. Die durchweg noch recht jungen Musiker um den Cellisten Marek Stryncl beeindruckten mit homogenem, transparenten Spiel. Ihre in der St.-Oswald-Kirche dargebotenen frischen Interpretationen von Werken Georg Philipp Telemanns, Jan Dismas Zelenkas und Johann David Heinichens brauchen den Vergleich mit jenen der bereits renommierten Konkurrenz nicht zu scheuen. Mit Telemanns Concerto A-Dur (Tafelmusik, Teil 1) und Heinichens "Concerto a sei" setzte Musica Florea, nicht zuletzt dank des ausgezeichneten Flötisten Marek Spelina, Akzente bei den diesjährigen Tagen Alter Musik. Telemanns beliebte Wassermusik "Hamburger Ebb' und Flut" bildete den farbenreichen Abschluss eines umjubelten Konzerts.

Das Freiburger Barockorchester gab mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart in Regensburg seine musikalische Visitenkarte ab. Ob die Minoritenkirche mit ihrer bekannten Überakustik der geeignete Raum für dieses Konzert war, darf bezweifelt werden. Manch musikalisches Detail ging im Nachhall des großen Sakralbaus leider verloren. Die Freiburger bewiesen dessen ungeachtet, dass sie zu den auch international besten Orchester der historischen Aufführungspraxis gehören. Mit rhythmisch federnder Spannung musizierten sie in den Divertimenti D-Dur KV 131 (hervorragend: die vier Hornisten!) und F-Dur KV 138. Mit klarem, perlendem Ton gestaltete Karl Kaiser die Solopartie des Flötenkonzerts D-Dur. Die sogenannte "kleine" G-Moll-Sinfonie Nr. 25 interpretierte das Freiburger Barockorchester unter der Leitung seiner Konzertmeisterin Petra Müllejans dramatisch zupackend quasi als einen Vorläufer der Musik des "Don Giovanni".

Das finnische Ensemble Retrover ließ zur nächtlichen Stunde im Reichssaal weltliche Musik der norditalienischen Renaissance erklingen. Mit Kompositionen von Bartolomeo Tromboncini, Marchetto Cara, Silvestro Ganassi u. v. a. widmeten sich die sieben Musiker um den Gambisten Markus Tapio dem quasi allgegenwärtigen Thema "Liebesfreud - Liebesleid". Die im Beitrag zur Programmzeitung von Markus Tapio ausführlich dargelegte Bedeutung der "Emotion" für diese Musik gelangten im Konzert von Retrover leider nicht zu ihrem Recht. Viel zu brav, ja, geradezu nordisch kühl kamen die Frotolle und Barzelette daher. Insbesondere Annemieke Cantors Altstimme, die teilweise gar im "Tutti" der Lauten und Gamben unterzugehen drohte, nahm man ein nur annähernd italienisches Espressivo nicht ab. Diesem Gesamteindruck konnten auch die mit rhythmisch-tänzerischen Elan vorgetragenen Instrumentalstücke (ein Lichtblick: Jonte Knif am Virginal) nicht wirklich entgegenwirken. Schade!

Die Entdeckung der Tage Alter Musik 2002 war das norwegische Trio Mediaeval. Die Debüt-CD "Words of the Angel" ist bereits ein beachtlicher Verkaufserfolg. Nun stellten sich Anna Maria Friman, Ane Carmen Roggen und Torunn Östrem Ossum in der erstmals als Konzertort mit einbezogenen Schlosskirche St. Georg im Kloster Prüfening dem Regensburger Festivalpublikum vor.
Offenkundig scheinen sich Frauenstimmen in ganz besonderem Maße für die Interpretation geistlicher ein- und mehrstimmiger Musik des Mittelalters zu eignen, obgleich die (Kirchen-)Musik in jener Zeit eine Domäne der Männer war. "Historisch" ist diese Besetzung also nicht. Doch in solcher Perfektion dargeboten, kann man sich dem Zauber der Musik kaum entziehen.
Im Zentrum des Konzerts stand die anonyme Messe von Tournai aus dem 14. Jahrhundert, außerdem erklangen Kompositionen aus der sogenannten "Berkley Castle Select Roll 55", italienische Laude des 13. Jahrhunderts sowie - an Stelle der ursprünglich geplanten "Words of the Angel" (1998) von Ivan Moody - das "Salve mater" eines anonymen englischen Komponisten. Das Trio Mediaeval verlieh diesen Werken einen bewusst femininen Ton, der bei aller "engelsgleichen" Klarheit eine deutlich sinnliche Nuance hatte: mittelalterliche geistliche Musik quasi als "geerdete" Meditation.

Irish Folk erfreut sich heutzutage großer Beliebtheit. Doch wo liegen die Wurzeln der inzwischen von zahlreichen Elementen der Popmusik beeinflussten Musik von der "grünen Insel"? Dieser Frage sind die irische Sängerin Caitríona O'Leary und das Ensemble Dúlra (Irland/USA) nachgegangen. Auf Sammlungen irischer Musik aus dem 17. und 18. Jahrhundert ebenso wie auf mündliche Überlieferungen zurückgreifend, haben die fünf Musiker ein bemerkenswert stimmiges Programm entwickelt, das sie am Sonntagnachmittag im Reichssaal aufführten. Im Mittelpunkt standen Klagelieder in gälischer Sprache, die Caitríona O'Leary mit schönem, dunkel timbriertem Mezzo vortrug. Teilweise solistisch gesungen, gewannen diese melancholischen Weisen bei aller Schlichtheit eine große Intensität, die förmlich "unter die Haut" ging. Christopher Layer (Dudelsack, Flöte), Robert Mealy (Fidel), Jay Elfenbein (Viola da Gamba) und Mel Mercier (Percussion) heiterten mit traditionelle Tanzweisen den mit Trauerwolken verhangenen musikalischen Himmel zeitweilig auf. Dass O'Leary ihre Auftritte gleichsam esoterisch in Szene zu setzen weiß und das vermeintlich Magische der traditionellen irischen Musik betonte, passte gut in das Gesamtbild dieses beeindruckenden Konzerts.

Die Auftritte italienischer Barockorchester bei den Regensburger Tagen Alter Musik gehörten stets zu den Höhepunktien des pfingstlichen Konzertreigens - man denke nur an Il Giardino Armonico, an die Sonatori de la Giososa Marca oder an Modo Antiquo. Entsprechend hoch war die Erwartungshaltung, mit der man dem Konzert mit dem Orchestra Barocca di Bologna entgegensah.
Zusammen mit der Mezzosopranistin Gloria Banditelli gestalteten die Bologneser ein Programm quasi ausschließlich mit Werken von Antonio Vivaldi. Schon im eingangs gespielten Konzert d-moll für Streicher und Basso continuo wurde deutlich, dass das Orchestra Barocca di Bologna und sein Leiter Paolo Faldi die extravagante, bisweilen auch "ruppige" Gangart der o. g. Interpreten nicht mitgehen wollen. Man pflegt einen weichen, geschmeidigen, eher eleganten Ton. Dennoch sind die Tempi durchweg frisch. Eine etwas manierierte Art, die Schlüsse zu spielen, wirkt auf die Dauer jedoch störend. Insgesamt fehlte dem Orchester die Brillianz und virtuose Perfektion, mit denen Musiker von jenseits der Alpen das Publikum in ihren Bann zu ziehen vermögen. Vieles klang hier einfach zu glatt und brav. Beindrucken konnte lediglich Gloria Banditelli, die in zwei Vivaldi-Kantaten ("Amor hai vinto" und "Cessate omai cessate") mit auch in heiklen Koloraturen sicher geführtem, kernigem Mezzossopran unter Beweis stellte, dass sie zu den führenden Repräsentantinnen ihres Fachs zählt. Schade nur, dass sie zu offensichtlich die Musik aus den Noten ablas. Dies minderte ihre Bühnenpräsenz trotz der großen Expressivität ihrer Stimme doch erheblich. Der Gesamteindruck, dass es diesem Konzert an innerer Spannung fehlte, wurde dadurch noch verstärkt.

Der Pfingstsonntag klang aus mit einem kurzweiligen, originellen Konzert mit Paul Shipper - inzwischen gleichsam ein Regensburger Festival-Urgestein - und einem Programm mit Kompositionen u. a. von Hans Sachs und Michael Beheim. Der amerikanische Bariton traf sowohl im Gesang als auch rezitierend bestens den derb bodenständigen Humor des Meistersangs aus der Reformationszeit. Begleitet wurde er von Grant Herreid (Laute, Blockflöte) und Tom Zajac (Dudelsack, Drehleier, Blockflöte). Instrumentale Einlagen anonymer Komponisten, bei denen Shipper gleichfalls mitwirkte, dienten als heitere Intermezzi. Hauptsächlich durch ein organisatorisches Missgeschick wurde einzig Beheims "Vom Voiwoden Trakle" etwas langatmig, hatte man es doch versäumt, dem Publikum auf den Textblättern eine "moderne" Übersetzung darzureichen. So war die Schreckensmähr vom Grafen Dracula für den im Spätmittelhochdeutschen nur wenig geübten Konzertbesucher nur mühsam oder gar nicht zu verfolgen.

Der letzte Festivaltag wurde von Piffaro, The Renaissanceband eröffnet. Die sieben amerikanischen Musiker, die auf einer Vielzahl historischer Blas-, Zupf- und Schlaginstrumenten norditalienische Musik vom späten 15. bis zum frühen 17. Jahrhundert darboten, waren bereits mehrfach in Regensburg zu Gast. Und der restlos ausverkaufte Reichssaal war ein deutlicher Beleg für ihre große Popularität. Das reiche Instrumentarium, auf das Adam und Rotem Gilbert, Grant Herreid, Greg Ingles, Joan Kimbell, Robert Wiemken und Tom Zajac zurückgreifen, die hohe Professionalität mit der sie es beherrschen und nicht zuletzt die Homogenität, mit der man - z. B. im Blockflötenkonsort - zusammenspielt, machten auch in diesem Jahr den Auftritt von Piffaro wiederum zu einem hörens- und sehenswerten Erlebnis. Ob im volltönenden Bläserklang der Schalmeien und Posaunen oder im intimen Zusammenspiel von Laute und Harfe, erreicht das Septett stets ein Höchstmaß an Vitalität, mit der es das Publikum von Neuem begeisterte. Piffaro bedankte sich mit drei Zugaben für die Ovationen.

Andrew Parrott zählt neben Joshua Rifkin zu den prominentesten Verfechtern einer solistischen Besetzung der Chöre im Werk Johann Sebastian Bachs. Zusammen mit "seinem" Taverner Consort und dem Norsk Barokkorkester gastierte er nun in der Minoritenkirche. Auf dem Programm standen ausschließlich Werke des Thomaskantors, u. a. die erste Orchestersuite C-Dur und das Konzert E-Dur BWV 1053 mit dem nicht immer hundertprozentig konzentrierten Ketil Haugsand am Cembalo. Dessen ungeachtet warteten die Norweger mit ausgezeichneter Orchesterkultur und Spielfreude auf.
Die Kantate "Ich geh und suche mit Verlangen" BWV 49 für Sopran und Bass war wenig geeignet, um neue Einsichten in die Interpretation Bachscher Musik zu erlangen, zumal Emily van Everas leichter Sopran neben dem souveränen Christian Hilz (Bass) Mühe mit der Raumakustik hatte: Manches Wort verhallte unverstanden. Schluss- und Höhepunkt des Konzerts sollte jedoch die Motette "Jesu meine Freude" werden. Unter der Leitung von Andrew Parrott gestaltete das Taverner Consort (Emily van Evera und Tessa Bonner - Sopran, Caroline Trevor - Alt, Warren Trevelyan-Jones - Tenor, Christian Hilz - Bass) das Werk mit subtiler Transparenz. Das Norsk Barokkorkester begleitete dezent und aufmerksam. Insgesamt war man aber auch hier zuwenig um eine Ausgestaltung der sprachlichen und musikalischen Metaphorik bemüht, so dass die Interpretation wenig aussagekräftig blieb. Die schon in der Kantate aufgetretenen Probleme mit der Textverständlichkeit multiplizierten sich in der Fünfstimmigkeit.

Die Tage Alter Musik gingen mit geistlicher Musik von Johann Pachelbel, arrangiert zu einer festlichen Ostervesper, zuende. Unter der Leitung von Roland Wilson nahmen sich die beiden Kölner Ensembles La Capella Ducale und Musica Fiata der weitgehend unbekannten Werke an. Wer Pachelbel bislang lediglich mit Orgelmusik und mit dem berühmten "Kanon und Gigue" in Verbindung gebracht hatte, konnte staunen über die Klangpracht der großbesetzten Sakralmusik, wie etwa das "Deus in adiutorium" oder "Lobet den Herrn in seinem Heiligtum". Über 250 Jahre währte der Dornröschenschlaf in einer englischen Privatsammlung, ehe ein Großteil von Pachelbels geistlichen Werken der Öffentlichkeit wieder zugänglich wurde. In der Dreieinigkeitskirche, wo - so Stephan Schmid von Pro Musica Antiqua - Pachelbel selbst gewirkt hatte, durfte man Zeuge einer lohnenswerten Renaissance dieser hervorragenden Kompositionen werden.
Monika Mauch, Constanze Backes (Sopran), Ralf Popken (Altus) - dessen Stimme erst allmählich in Schwung kam -, Harry van Berne (Tenor) - für den erkrankten Wilfried Jochens - und Harry van der Kamps (Bass) sangen als Concertisti der La Capella Ducale durchweg auf sehr hohem Niveau. Gela Birckenstaedt, Rannveig Sif Sigurdardottir, Beat Duddeck, Lothar Blum und Thomas Sorger standen ihnen als Ripieni quasi ebenbürtig zur Seite. Musica Fiata musizierte akzentuiert und mit viel Schwung, mit feinem Gespür für den Affektgehalt der Musik. Klaus Eichhorn sorgte mit einer Ciacona d-moll und "Christ lag in Todesbanden" an der großen historischen Orgel der Dreieinigkeitskirche für instrumentale Intermezzi.
Fazit zum Finale der Tage Alter Musik in Regensburg: Es gibt immer noch Neues in der Alten Musik zu entdecken, zumal wenn es so erstklassig wie hier interpretiert wird. Dass Pachelbels nicht länger bloß ein "Geheimtipp" bleibt, dafür mag dieses Konzert den Anstoß gegeben haben. Wünschenswert wäre, dass die in Vorbereitung befindlich CD von La Capella Ducale und Musica Fiata das Ihre dazu beiträgt.




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