Online Veranstaltungen & Kritiken
Musiktheater
Homepage zur&uumlck e-mail Impressum



Aida

Oper in vier Akten
Libretto von Antonio Ghislanzoni
Musik von Giuseppe Verdi
in italienischer Sprache

Premierenveranstaltung der 15. Xantener Sommerfestspiele
in der römischen Arena am 20.6.97

Besetzung
Rezension
Fazit


Von Peter Schulz




Besetzung

Musikalische Leitung: Ewa Michnik
Inszenierung: Viktor Nagy
Choreographie: Antal Fodor
Bühnenbild: Attila Csicós
Kostüme: Nelly Vágó
Technische Leitung: Thomas Jannssen
Choreinstudierung: Malgorzata Orawska
Ballettleiterin: Maria Kiak
Aida		-	Hasmik Papian
Amneris		-	Ewa Bancel
Radames		-	Miro Solman Busolin
Pharao		-	Wiktor Gorelikow
Ramphis		-	Radoslaw Zukowski
Amonasro	-	Zbigniew Kryczka
Pristerin	-	Ewa Czermak
Bote		-	Andrzej Kalinin
Ballett, Chor und Orchester der Staatsoper Wroclaw (Breslau)



Wenn man von Oper spricht, meint man Verdi, Italien, ... Verona. Ein kleines Verona bietet sich auch in dieser Gegend in der römisch-rekonstruierten Arena von Xanten, in der dieses Jahr die 15. Sommerfestspiele zelebriert werden. Den Auftakt bot Verdis wohl bekannteste Oper Aida, die dieses Jahr auch den 125. Jahrestag ihrer Uraufführung erlebt.

Der musikalischen Bedeutung der Oper entsprechend wurde dem Publikum eine pompöse Kulisse, 400 mitwirkende Schauspieler und Statisten, eine Pferde- und Kamelkaravane geboten.

Während des 1. Aktes beweist Hasmik Papian, die die Rolle der Aida mimt, direkt ihre gesangliche Stärke, als ihr Geliebter Radames (Miro Solman Busolin) als ägyptischer Heerführer in den Krieg gegen ihr Volk, die Äthiopier, ziehen will, um nach dem Krieg bei dem Pharao die Freiheit für die Sklavin zu erbitten. Aida bleibt alleine auf der Bühne zurück und kämpft mit ihren Gefühlen. Die Arie „Ritorna vincitor“ wird hier mit einer enormen Leidenschaft vorgetragen, daß man in dieser Stimme das wirkliche Leiden zu entdecken meint. Der Tragik der Handlung entspricht es, daß auch Amneris, des Pharaos Tochter, in Radames verliebt ist.

Das Orchester, das im ersten Akt noch nicht seine Stärke ausspielen konnte, mußte ab dem 2. Bild des 1. Aktes leider wegen Regens in den Orchesterpavillon umziehen, von wo aus eine technische Übertragung auf die Bühne und in den Zuschauerraum stattfand. Die klangliche Qualität litt leider an einige Stellen unter Pannen, was zum Teil auch die Darsteller irritierte.

Triumphal ist der siegreiche Einzug Radames mit seinen Truppen. Bis zu 250 Statisten stehen auf der Bühne, während Krieger mit Schätzen, gefolgt von Pferden und Kamelen zu Füßen des Pharaos vorüberziehen. Der große Chor der Krieger, Priester, Pharaonenanhänger und Tänzerinnen war in diesen Massenszenen vom gesanglichen her präzise und fügte sich „harmonisch“ mit dem unumstrittenen Höhepunkt der Oper, dem Gefangenenchor, zusammen.

Zum Dank für seinen Sieg soll Radames die Pharaonentochter Amneris heiraten. Nur noch einmal will Radames sich vor der Hochzeit mit seiner Geliebten treffen, wobei es zum Verrat an Ägypten kommt, der von Amneris und dem Hohenpriester entdeckt wird.

Radames stellt sich und wird verurteilt, obwohl Amneris ihn nochmals bittet sie zu heiraten, wenn sie ihm Absolution vor dem Pharao verschafft. Radames schweigt vor dem Rat der Priester, was diesem Teil der Oper eine besondere Spannung verleiht.

Radames wird bei lebendigem Leib eingemauert. Aida, die für Radames genauso viel empfindet, wie er für sie, möchte ohne ihn nicht mehr leben und schleicht sich ebenfalls vor der Urteilsvollstreckung in die Gruft, um mit ihrem Geliebten zu sterben. In der Umarmung vereint und bis zu ihrem Tod erklinge das letzte Duett der Beiden „O terra, addio“.




Fazit

Die Atmosphäre, die alleine das Amphitheater trägt macht wohl ein mittelklassiges Assemble um Klassen besser.- Wenn aber die Darsteller und Solisten eine solche Stärke haben, wie bei dieser Inszenierung gezeigt, so grenzt es an, für Deutschlands Opernlandschaft gewöhnte Betrachter, ein unvergeßliches Erlebnis, das mit Picknick im Theater begonnen werden sollte um die Qualität der Inszenierung in der vollen Länge zu würdigen.

Kartenvorbestellung und weitere Informationen über weitere Veranstaltungen Telefon: 02801/777777



impressum zur&uumlck e-mail zur&uumlck
©1997 - Online Musik Magazin
http://www.bergnetz.de/omm
*****"