Welterstaufführung bei den Internationalen Händel-Festspielen 2001
in Göttingen
Ein bislang unbekanntes Werk des jungen Händel ist im Herbst vergangenen Jahres in der Bibliothek der Londoner Royal Academy of Music von dem Hamburger Musikwissenschaftler Professor Hans Joachim Marx entdeckt worden. Bei dem sensationellen Fund handelt es sich, wie Professor Marx, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Händel-Gesellschaft, und der niedersächsische Kulturminister Thomas Oppermann während einer gemeinsamen Pressekonferenz in Göttingen mitteilten, um eine liturgische Komposition ("Gloria in excelsis Deo") für Solo-Sopran und Streicher, die einer Sammlung von Opernarien Händels beigebunden ist. "Damit präsentieren die Internationalen Händel-Festspiele Göttingen in diesem Jahr eine Aufsehen erregende Neuheit", betonte Oppermann. "Der exzellente weltweite Ruf dieses niedersächsischen Musik-Ereignisses wird erneut bestätigt."
Mehrere führende Händelforscher aus England und den Vereinigten Staaten von Amerika haben nach eingehender Prüfung des Quellenmaterials die Echtheit des Werkes bestätigt. Professor Michael Talbot aus Liverpool, Spezialist für italienische Barockmusik, hat erklärt, er halte das Werk nicht nur für interessant, sondern auch für sehr bedeutend. Seine musikalische Qualität sei so hoch, dass es schon bald zu den beliebtesten Kompositionen für Solo-Stimme von Händel gehören könne.
Die umfangreiche, siebenteilige Komposition wird nach fast dreihundert Jahren während der Internationalen Händel-Festspiele Göttingen 2001 erstmals wieder aufgeführt werden. In dem Galakonzert, das der Künstlerische Leiter der Festspiele, Maestro Nicholas McGegan, dirigieren wird, singt die junge Kanadierin Dominique Labelle die Sopranpartie.
Benedikt Poensgen
Göttinger Händel-Gesellschaft e.V.