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Basis-Diskothek Rock und Pop
bei Reclam (Uwe Schütte)



100 „klassische“ Rock- und Pop-Alben beleuchtet


Von Frank Becker
Dezember 2004


Der gelbe Reclam-Umschlag ist seit jeher eine Weihe für jede Art von Literatur, die es schafft, in diesen Olymp im Taschenformat aufzusteigen. Der promovierte Musikjournalist und Hochschuldozent Uwe Schütte hat das jetzt mit seiner „Basis-Diskothek Rock und Pop“ geschafft, die, noch druckfrisch, 100 Alben der Rock- und Pop-Geschichte vorstellt, welche nach Meinung des Autors als Grundstock in eine gut sortierte Plattensammlung gehören sollten.

Abgedeckt wird die Zeit von 1966-2000, mit zwei Ausreißern: dem zweiten Album von Elvis Presley bei RCA „Elvis“ von 1956 (zwischen Prefab Sprout und Primal Scream zu finden) und „We Love Life“ von Pulp 2001. Immer nur ein Album, auch wenn es Künstler/Bands mit einem ernormen Ausstoß an hochwertigen Produkten sind, hat sich Uwe Schütte vorgenommen, das aber jeweils gründlich. 82 Positionen teilen sich die 70er, 80er und 90er Jahre etwa zu gleichen Teilen, fünfmal punktete das Jahr 2000 und nur elf Alben aus den 60er Jahren hat Schütte für würdig befunden. Darunter allerdings befinden sich die Beatles mit „Sgt. Pepper“, The Doors und Jimi Hendrix Experience mit „Electric Ladyland“. Interessant auch, zu sehen, dass verschiedentlich nur ein Album in einem Jahr (1970, 1974, 1976, 1993, 1995) den Weg in das Bändchen geschafft hat, während 1971 und 1980 recht fruchtbare Jahre gewesen zu sein scheinen.

Zwischen 1956 und 1966 gähnt in der Basis-Diskothek ein schwarzes Loch, abgesehen von wenigen Querverweisen und auch 1969, 1981 und 1989/90 scheinen nichts weltbewegendes hervorgebracht zu haben. Nun, das ist natürlich reine Geschmackssache, sicher hätten Sie oder ich 90 der 100 Positionen ganz anders besetzt und vielleicht 1969 mit dem Soundtrack von „Easy Rider“, mit „Abbey Road“ von den Beatles, „Through the Past, Darkly“ von den Stones, Led Zeppelin mit „Atlantic“, Johnny Cash „At St. Quentin“, „Tommy“ von „The Who“ und „Blood, Sweat and Tears“ zum Pop-und Rock-Jahr schlechthin erklärt.

Mit Can, Kraftwerk, Fehlfarben und Einstürzende Neubauten haben es immerhin vier deutsche Bands in die Auswahl geschafft. Aber Elton John, Jethro Tull, Santana, Simply Red und, na ja, ABBA – sind die nix? Es ist (s.o.) eine ganz persönliche Sicht der Dinge, die keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit erhebt und sich als Experiment sieht. Lesenswert ist allemal, was Uwe Schütte unter anderem über Randy Newman, Throbbing Gristle, Massive Attack, Frankie Goes to Hollywood, Suicide, Yo La Tengo, The Smiths, Van Morrison und 94 andere zu sagen hat. Damit man sich zurecht findet, sind Register, Literaturhinweise, ein Glossar und zu jedem Künstler „Weiterhör-Tipps“ angeschlossen.



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Cover


Uwe Schütte
Basis-Diskothek Rock und Pop
bei Reclam



Philipp Reclam jun., Stuttgart 2004
281 Seiten mit Registern und Glossar
Broschur, 5,- €
ISBN 3-15-018342-1









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