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Joachim Witt
POP



Von Antje Rohde

Das Comeback des NDW-Veteranen Joachim Witt („Der goldene Reiter") liegt schon einige Jahre zurück. 6 - um genau zu sein: 1998 feierte er mit dem Album „Beyreuth I" seine musikalische Wiederauferstehung. Die Singleauskopplung „die Flut" wurde damals unter Mithilfe von Peter Heppner (Wolfsheim) zum Chartstürmer. 2 Jahre später folgte „Beyreuth II". Aber das war's dann auch schon wieder mit dem neuen großen Durchbruch. „Beyreuth II" verkaufte sich zwar noch recht gut, hatte aber schon keinen nennenswerten Hit mehr. Die 2002 Veröffentlichung „Eisenherz" fand nur noch wenig Beachtung.

Am 26. Januar erschien nun das 13. Album „POP" des mittlerweile 55jähigen Musikers – erstmals nicht über den Musikriesen Sony, sondern auf seinem eigenen Plattenlabel Ventil, im Vertrieb von SPV.

Die Richtung ist weiterhin Gothic Pop - wuchtige Gitarren, Streicher und teutonische Klänge, gemischt mit elektronischen Dance Beats der 70er.

Aber diesmal setzt er mehr auf Melodien. Zwar ist sein Sprechgesang, mit der leicht gequält klingenden Witt-Grabesstimme geblieben, aber hin und wieder singt er, was auch gar nicht so schlecht klingt. Einige Refrains setzen sich durchaus im Ohr fest.

Während es für ihn zum letzten Album noch eine Qual war, Texte zu schreiben, eine Arbeit, die seine Freundin Nadja für ihn übernahm, stammen sie diesmal wieder fast ausschließlich aus seiner Feder. Die Verse sind zwar weiterhin sehr pathosbeladen und düster, aber bei weitem nicht mehr provokant. Joachim Witt ist persönlich geworden, singt von Dingen, die ihn beschäftigen - Liebe, Trauer, Einsamkeit, Melancholie: „Ich steh mit dem Rücken zur Wand und sehe in die Zukunft, sie glänzt nicht mehr, ich rüttel am Tag, doch er bleibt schwer..." oder „Du wirst bald Geschichte sein, ich lass mich nicht mehr auf dich ein, Briefe an mein Herz sind Altpapier". Die Coverversion von Alexandras Schlager-Hit „Mein Freund der Baum" passt hier ganz gut rein.

Joachim Witt hat nicht den Anspruch, dass seine Musik jedem gefallen muss. Er ist jetzt weit über 20 Jahre im Geschäft und hat seine Erfahrungen gemacht. Er polarisiert und spaltet die Massen, die einen mögen ihn, die anderen finden ihn fürchterlich. Und so wird es wahrscheinlich auch bleiben.

So ganz schlimm ist „POP" nicht. Es sind einige hörbare Stücke drauf, allerdings keins mit Hitpotential. Da wird auch Schauspielerin und Musikerin Jasmin Tabatabai nicht weiterhelfen können. Im Stück „Erst wenn das Herz nicht mehr aus Stein ist" ist sie Witts Duettpartnerin.

Witt Fans wird dieses Album gefallen, alle anderen wird er aber wohl auch damit eher nicht bekehren können. Für die, die die CD zwar hören, aber nicht kaufen würden: Während Witt zum Album „Eisenherz" noch dafür war Kopierschütze zu erfinden, die beim Einlegen der CD in einen Rechner sofort das Betriebssystem zerstören, hat er bei „POP" komplett auf darauf verzichtet, weil viele dieser kopiersicheren CDs nicht von allen Playern gelesen werden können.


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Cover



Joachim Witt:: POP



©2004 Ventil im Vertrieb von SPV


Track Listing:

1. Krieger des Lichts
2. Fluch der Liebe
3. Für den Moment
4. Ich will mehr
5. Du wirst bald Geschichte sein
6. Mein Freund der Baum
7. Später
8. Vorwärts
9. Sag was du willst
10. Erst wenn das Herz nicht mehr aus Stein ist
11. Draussen vor der Tür
12. Immer noch
13. You make me wonder



Da capo al Fine

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