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The Grandmothers: Eating the AstoriaZappa lebt, oder?Nachdem Frank Zappa im Jahre 1993 gestorben ist, wird immer mehr die Bedeutung klar, die er für den Rock´n´Roll hatte und noch immer hat. Und nicht nur für den Rock´n´Roll. Die "klassischen" Werke, die er schon seit Beginn seiner musikalischen Karriere schrieb, sind erst nach seinem Tod so richtig bekannt geworden. Dieser Verdienst ist vor allem den außerordentlichen Aufnahmen des Ensemble Modern zuzuschreiben. Diese sind ja gerade auch wieder mit einem Zappa-Programm auf Tour. Die "Grandmothers" sind auch auf Tour, allerdings mit einem Programm, das aus den Anfängen Zappas Karriere stammt. Jimmy Carl Black und Bunker Gardner, beides Urmitglieder der "Mothers of Invention" sorgen in regelmäßigen Abständen dafür, daß der Zappa-Mythos weiterlebt. Mit ihrer Freak-Show sind sie der legitime Vertreter der Anarcho-Phase in Zappas Werk. Die "Mothers of Invention", die erste Band Zappas, war die erste Formation, die Rock mit dem Dadakonzept und dem Surrealismus verband. Zuzuschreiben ist dies vor allem der Person Zappa. Mit seinen skurrilen Witzen, die meist deutlich unter die Gürtellinie gingen und seinen konzeptionel durchdachten Live Gigs, den Freak Shows, erbrachte er den Beweis seines eigenen Postulats: "Humor does Belong in Music". In dieser Tradition sehen sich die "Grandmothers". Die CD bietet ein Wiederhören der Songs aus den ersten Mothers Alben "Freak Out", "Uncle Meat" und "Absolutely Free". So sind etwa "Peaches En Regalia", "Hungry Freaks Daddy" und "Uncle Meat" genauso vertreten, wie "The Great White Buffalo", das aus dem Fundus der Band "Geronimo Black" - mit denen Jimmy Carl Black in den 70ern aufnahm - stammt. Aber man hört doch, daß die Zeit an den Akteuren nicht spurlos vorüber gegangen ist. Die eigenen Stücke der Bandmitglieder fallen im Vergleich zu denen von Zappa doch stark ab. Gerade Bunk Gardners Saxophonspiel hat über die Jahre mächtig eingebüßt. Auch der Sound ist gewöhnungsbedürftig. Die Synthi-Sounds von Mauro Andreoni haben sich schon selbst überlebt. Die undankbare Aufgabe die Gitarre zu bedienen, hat Sandro Oliva übernommen. Und er schlägt sich ganz gut, wenn als Vergleich immer Zappa selbst herangezogen wird, was bei einem gitarristischen Ausnahmetalent wie Zappa eines war, schon einiges heißen will. Die Klasse der CD zeigt sich zweifelsohne in der relativen Authentizität der Darbietung zappaesker Musik. Es wird wieder einmal vorgeführt, daß intelligente Rockmusik machbar ist, ein 13/9 Takt durchaus rockkompatibel sein kann. Und das ist ja schon einiges für diese Altherren-Mannschaft, die in der Vergangenheit herumkramt. Von Andreas Höflich |
The Grandmothers: "Eating the Astoria "
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