Prophetz of Time And Space
String Theory
Unter der Sonne Kaliforniens
Von Ricarda Schwöbel
Ein
“s” durch ein “z” zu ersetzen ist vor allem in der Hip-Hop Szene schon fast ein
wenig usus geworden und daher könnte Prophetz of Time & Space durchaus
einige Leute in die Irre führen. Doch der Bandname hält nicht, was er
verspricht – zum Glück. Denn anstelle abgelutschter Raps bekommt man hier eine
Scheibe voll mit groovigen Stücken, die eher im Funk-Bereich einzuordnen sind.
Zwar
ist die Formation, bestehend aus sieben Mannen, ein neuer Stern am
Musik-Himmel, doch eigentlich sind sie doch alle alte Hasen. Steve
Vasconcellos, der hier als Bassist und Komponist fungiert, machte sich bereits
einen Namen als Session-Musiker – bis er jetzt endlich einmal sein eigenes Ding
durchziehen wollte. Seine Mitstreiter sind nicht weniger erfahren: Jerry
Goodman war Mitglied in Projekten wie The Flock und The Mahavishnu Orchestra
und Keyboarder Otmaro Ruiz konnte bereits durch die Veröffentlichung einiger
Solo-Alben glänzen. Doch obwohl alle sieben bereits eine Vielzahl von
Erfahrungen und Engagements vorweisen können, kommen Prophetz of Time &
Space daher wie eine Truppe junger Spunde – und das ist als Kompliment gemeint.
Jedes der Stücke strotzt vor Spielfreude und man ist sich bei weitem nicht zu
schade, neue Ideen auszuprobieren anstatt sich auf altbewärtem auszuruhen. So
findet man bei „SieraRiviera“ mediterane Einflüsse während „Milesaway“ ein eher
dahinfliessendes Stück ist, das mit dem Keyboard-Sound eine perfekte Basis für
allerlei Experimente bietet. Alle Beteiligten beweisen durch diverse Soli und
dem Zusammenspiel, dass sie echte Vollblutmusiker sind, doch vor allem das
Saxophon-Spiel von Brandon Fields sollte besonders herausgehoben werden, denn
hufig erzeugt sein gefühlvolles und zugleich energisches Spiel den Effekt einer
Stimme, und das auf einem vollständigen Instrumental-Album.
Es ist
defintiv eine Wohltat zu sehen, dass es in der heutigen Zeit noch
experimentierfreudige Musiker gibt, die trotz des Risikos noch etwas
erfrischendes und großartiges auf die Beine stellen. Man kann nur hoffen, dass
dieses Werk nun auch die Beachtung bekommt, die es verdient. Prophetz of Time
& Space überzeugen auf ganzer Linie. Bereits beim Opener „Boo Jee Woo Gee“
bessert sich die Laune das Zuhörers erheblich aufgrund des sonnigen Spiels.
Kein Wunder, die Formation stammt aus Kalifornien. Übrigends haben die Prophetz
bereits zumindest in den USA unzählige Komplimente für ihre Liveperformances
geerntet. Einen kleinen Vorgeschmack auf die energiegeladene Show bietet
immerhin das letzte Stück der CD: „Footprints“ in einer über 14-minütigen
Live-Fassung.
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Prophetz of Time And Space
String Theory
Steve Vasconcellos
– bass
Jerry Goodman – violin
Brandon Fields – sax
Otmaro Ruiz – piano
Tadashi Namba – keyboards
Lean “Ndugu” Chancler – drums
Munyungo Jackson - percussion
Produced by Ulrich Vormehr
© + (P) 2006 ESC Records
Track List:
1. Boo Jee Woo Gee 5:31
2. Finnigan’s Dream 3:59
3. Milesaway 7:25
4. Tranzplacement Of The Underbearing
5:26
5. SieraRiviera
5:54
6. Healing And Revealing 4:27
7. Reminiscence
7:36
8. Tangashaka
4:35
9. Gem 3:57
10. Footprints(live)
14:14
Total
Time: 63:26
Weitere Informationen unter:
www.escrecords.de
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