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Jimi Tenor
Utopian Dream



Weg vom Pomp

Jimi Tenor, der Master-Mind des Pop, ist wieder zurück bei seinem alten Label Sähkö. Nachdem er bei Warp sein letztes Album "Out of Nowhere" herausgebracht hatte, trennte man sich freundschaftlich. Nun ist er wieder dort, wo er angefangen hatte. Auf PUU, dem Sublabel von Sähkö; hat er nun "Utopian Dream" veröffentlicht. Anscheinend hat der finnische Superstar bei seinem alten Laden mehr Freiheiten. Das zeigt sich auch in der neuen Platte. Die ganze Produktion ist nicht mehr so bombastisch und aufgeblasen wie die Vorgänger bei Warp. Großes Sinfonieorchester sucht man hier vergebens. Die Reduktion - so kann man nach dem Hören sagen - hat Tenors Musik hörbar gut getan.

Tenor zeigt sich hier von der Lo-Fi Seite und kehrt schon allein vom Sound her zu seinen Stücken der Anfangszeit zurück. Trotzdem sind immer noch eine Menge Groove und Vibes in die Tracks eingearbeitet. Die Reise geht definitiv wieder in den Space der Musik. Ein gehörige Portion Sci-Fi-Atmosphäre ist in jedem Fiepen zu hören. Hat Sun Ra schon in den 60ern die Reise zu anderen Sternen in seine Musik einbezogen - so z.B. in "Nubians of Plutopia" -, so hat sich der Einfluss der Science Fiction auf die Musik nicht nur im Free Jazz über die Jahre bewahrt, man denke nur an die vergangene Tour von Herbie Hancock, er manifestiert sich auch im gegenwärtigen Pop. Gerade die elektronische Techno Szene arbeitet immer wieder mit emblematischen Versatzstücken der futuristischen Technik. Dies muss nicht immer nur nach vorne deuten. Hat schon in den 70er-Jahren das Design wegweisende Tendenzen vorweggenommen, so ist die heutige Musik auch schon als Referenz zu sehen. Da passt es wunderbar ins Bild, dass Tenor die technoid futuristischen Synthies neben schmalzige Flöten-Eskapaden ("Gentle Afternoon") stellt. Mittlerweile lässt sich auf einen breit gefächerten Stil-Kanon zurückgreifen.
Schon vor einiger Zeit ist Tenor der Enge Finnlands entflohen und lebt und produziert seine Musik nun im polyglotten Barcelona. Dabei sind auf "Utopian Dream" Stücke herausgekommen, die ebenso ins Universum ("Natural Cosmic Relief") weisen, wie an den heimischen Kamin zum Kuscheln ("Paint The Stars").

Wieder erweist sich der Finne als ein Meister seines Faches. Wie ein Schwamm saugt er die unterschiedlichsten Musikstile in sich auf und verarbeitet das alles zu seiner eigenen zeitlosen Mischung. Jimi Tenor, der Musiker, Showman, Produzent und Songwriter wird die neue Scheibe ab Ende Oktober live vorstellen. Wahrscheinlich wieder mit verrückten Kostümen und einigem Schnickschnack, der dieses mal wohl in ferne Galaxien weisen wird. Man sollte sich von so viel Firlefanz nicht von der Musik ablenken lassen, denn die ist auch rein auditiv ein echter Leckerbissen.





Von Andreas Höflich








Jimi Tenor: "Utopian Dream"



©2001 Sãhkõ Recordings
Vertieb: EFA-Medien
CD 50176
VÖ: 05.10.2001
written, produced and performed by Jimi Tenor




Track Listing:

1. Utopian Dream
2. Moonfolks
3. New World
4. Natural Cosmic Relief
5. Neumatico Rojo
6. Gentle Afternoon
7. Better Than Ever
8. Paint The Stars
9. 24-Hour Madness
10. Grilli Iloa (Barbecue Pleasure)
11. Sinking Ships
12. Mammon
13. Väinä Boy
14. Bacon Alive
15. Paradise Can Wait



Da capo al Fine

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