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Håkan Lidbo
Tech Couture



Von der Entdeckung minimalistischer Klangwelten im Techno

Håkan Lidbo, geboren 1966 in der südschwedischen Industriestadt Malmö, gilt in seinem Heimatland schon lange als unbestrittene Größe der elektronischen Tanzmusik. Als Produzent von über 70 Produktionen im Zeitraum der letzten zehn Jahre unterstrich er seine Ausnahmestellung innerhalb des Genres, nicht zuletzt auch durch die Zusammenarbeit mit schillernden Persönlichkeiten wie Andy Hughes oder Smith & Mighty .

Mit dem Album "Tech Couture", das nun auf Steve Bugs Minimal-TechHouse-Label "Power Flat Recordings" erschienen ist, präsentiert Håkan sich endlich auch den deutschen Zuhörern.

"Tech Couture" ist eine äußerst eigensinnige Produktion, die weniger den Weg Håkans von Pop hin zu experimenteller elektronischen Tanzmusik zeigt, sondern dem Hörer eine eigenständige und in sich geschlossene Klangwelt eröffnet, wenn auch nicht unbedingt gleich beim ersten Hören. Denn auch wenn der Computer schon lange die Aufnahmetechnik beherrscht, so ist das Ergebnis bis heute doch zumeist eine elektronisierte Kopie eingängiger Melodien, ohne die Grenzen des Experimentellen beim Klang wirklich auszuloten.

Håkan Lidbo hingegen verlässt sich ganz darauf, alleine mit dem Computer gänzlich neue Klangwelten zu schaffen, die wie eine unheilige Allianz von Techno, Industrial und Electronica anmutet. Was beim ersten Hören noch befremdlich, fast wie der Ton gewordene Männertraum einer unendlich freien Datenautobahn klingt, entwickelt sich zunehmend zu einer spannenden, in sich geschlossenen Dimension einer innovativen und erfrischenden Klangwelt. Das Intro, in Klammern als "multifunctional" angekündigt, zeigt bereits sehr präzise den Anspruch einer minimalistisch gehaltenen, experimentellen Platte. Anders als in seinen früheren Produktionen verzichtet Håkan bei "Tech Couture" gänzlich auf Gesang oder Einflüsse aus dem cheesy Pop, sondern konzentriert sich vollends darauf, neue musikalische Dimensionen zu schaffen. Diese Hyperkomprimierung geht einher mit äußerst komplexer Programmierung, so gelingt es ihm immer wieder, den herkömmlichen Rahmen zu sprengen und einzutauchen in eine künstliche, abstrakte Ebene des Klangraumes.

Innerhalb der Stücke gibt es immer wieder zunächst verwirrende, doch höchst clever arrangierte Brüche, so daß es dem hypnotischen Effekt der sich wiederholenden Lines nie an Körper fehlt, was besonders bei den Stücken "Telepaths", aber auch bei "Kiki de Montparnasse" und "Coming clean" zu Tage tritt.

Alles in allem ist "Tech Couture" eine minimalistisch- experimentelle Techno-Platte aus einer abstrakten Datenwelt, die doch um einiges eigensinniger und eigenständiger ist als zum Beispiel Daftpunk, kreiert sie doch eine Welt, die nicht nur von der Ausschöpfung hämmernder Beats lebt oder von der Imitierung des Organischen, sondern die vielmehr ein minimalistisches, reduziertes Soundexperiment ist, bei dem Klangfetischisten voll auf ihre Kosten kommen.





Von Claudia Koestler








Håkan Lidbo: "Tech Couture"


Label:
Poker Flat Recordings
©2001 Poker Flat Recordings
PFR LP03 D12
Komponist: Håkan Lidbo





Track Listing:

1. intro (multifunctional)
2. windy city
3. telepaths
4. bilingual
5. kiki de montparnasse
6. coming clean
7. missing link
8. backwards principle
9. rochelle rochelle
10. wiretripping
11. the kinsey report
12. shift service



Da capo al Fine

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