Konrad Beikircher singt Celentano
Una festa sui prati
Auf der Suche nach einer schöneren Zeit
Von
Frank Becker
Adriano
Celentano, seit mehr als 45 Jahren einer der ganz Großen des
italienischen
Musikmarktes - Sänger gefühlvoller Balladen, poetischer und kritischer
Chansonnier und fetziger Rock `n´ Roller - hat hierzulande, obgleich zu
Hause
ein Superstar, nie so recht die Beachtung gefunden, die ihm gebührt.
Zwar zogen einige Titel
auch in deutsche Hitparaden ein, denken wir an "Azzurro", "Una festa
sui
prati", "La coppia piu bella del mondo" oder "Il ragazzo della Via
Gluck" - und
sind unvergesslich geworden. Um im übrigen das Versäumnis zumindest ein
wenig wettzumachen, präsentiert Konrad Beikircher ein neues Programm
und die dazugehörige CD "Una festa sui prati" mit
Erfolgen des italienischen Poeten und Rock `n´ Rollers.
Gemeinsam mit Matthias Raue
(Mandoline, Bratsche, Geige, Gitarre), Martin Wagner (Akkordeon) und Hanns Höhn
(Kontrabaß) stellt er 66:20 Minuten die Zeit
zurück in die Jahre 1958 bis 1968 und nimmt mit einer Auswahl repräsentativer Titel des italienischen Barden mit
auf die Sehnsuchtsreise in eine in manchem schönere Zeit. Beikircher zeigt sich wieder einmal als Kenner und glänzender Interpret der anspruchsvollen italienischen Pop-Musik. Celentano
gehört zu Beikirchers Südtiroler Jugend wie Ruth Elcosta, die Monroe des
Kindergartens, wippende Petticoats und Strumpfnähte - und seine Gitarre, mit
der er als 14-jähriger durch die Lokale von Bruneck und Bozen zog und mit dem
Hit "24.000 baci" bekannt wurde wie ein bunter Hund.
All die
wundervollen Lieder vom waschechten Rock `n´ Roll "Pitagora", in dem
sich Celentano/Beretta/Beikircher mit dem Zusammenhang des Lehrsatzes
des Pythagoras und der Liebe beschäftigen, über den Tango "Grazie,
prego, scusi" bis
"Basta (con le tango)", vom Cha-Cha-Cha "Auli Ulé" und der
zärtlichen Ballade "Sei rimasta sola" (mit Matthias Raues Solo an der
Mandoline)
bis zum explosiven "Furore" singt, rockt und seufzt er – und wenn man
genau hinhört und die Augen schließt, steckt da unter dem grauem Haar
wieder der 14-jährige Junge mit der Gitarre wie damals
daheim in Bruneck. Das rührt an, mindestens so sehr wie die herrlichen
Lieder Luciano Berettas, Vito Pallavicinis und Paolo Contes, die
Celentano
neben seinen eigenen zur Ewigkeit erhoben hat und die jetzt durch
Konrad Beikircher und seine Freunde fröhliche Urständ´ feiern können.
Besonders das versonnen
zärtliche Liebeslied "Soli" mit den traumhaften Solo-Parts von Hanns
Höhn am
Bass und Matthias Raue (Bratsche) geht ganz tief.
Das vorbildlich umfangreiche Booklet zum Album mit allen Texten in
Italienisch und Deutsch (von Konrad Beikircher übersetzt) unterschlägt
wie die Titel-Liste ein Stück, das wenn es auch nur 1:39 dauert und
"Piccola" heißt, so doch hier erwähnt werden soll. So schön die
Zeitreise per CD und die seelenvolle Interpretation Beikirchers und
seiner Freunde auch ist - ich empfehle jedem, der die Musik Adriano
Celentanos liebt, unbedingt auch eins der Konzerte Beikirchers und
seiner Band zu besuchen. Da nämlich springt der Funke endgültig
über, wird die Sache rund.
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Konrad Beikircher
singt Celentano
Una festa sui prati
Konrad Beikircher - Gesang, Gitarre
Matthias Raue - Mandoline, Bratsche, Geige, Gitarre
Martin Wagner - Akkordeon
Hanns Höhn - Kontrabaß
© + (P) 2005 ROOF Music GmbH
Titel-Liste:
1. Una festa sui prati 3:36
2. Il ragazzo della via Gluck 3:55
3. 24.000 baci 2:20
4. Basta 3:02
5. Nata per me 3:20
6. Susanna 5:18
7. Sei rimasta sola 4:03
8. A New Orleans 2:23
9. Soli 5:09
10. Una sole caldo 2:23
11. Si è spento il sole 3:13
12. Pitagora 1:49
13. Azzurro 4:41
14. Il ribelle 2:08
15. Furore 3:07
16. Grazie prego scusi 2:38
17. Impazzivo per te 2:43
18. Non esiste l´amor 1:54
19. Piccola 1:39
20. Auli Ulè 2:25
21. Forse forse 3:51
Total Time: 66:20
Weitere Informationen unter:
www.roofmusic.de
www.beikircher.de
www.eichborn.de
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