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Giuseppe Verdi
Il Forza del Destino 
(Die Macht des Schicksals)
Oper in vier Akten
Erstfassung (St. Petersburg 1862)


Als Verdi 7 Jahre nach der Uraufführung von Il Forza del Destino in St. Petersburg - auf Grund zahlreicher Kritik und vergleichsweise geringer Resonanz - seine Oper einer grundlegenden Überarbeitung unterzog, wurden nicht nur vorhandene Teile der Partitur verändert, sondern in mehreren Fällen völlig neu geschrieben. Abgesehen von kleineren Bearbeitungen handelt es sich vor allem um die vervollständigung des Vorspiels zu einer regelrechten Ouvertüre, die weitgehende Neuinstrumentierung des 3. Aktes und vor allem um die gänzliche Neufassung der Schlussszene. Aus der melodramatischen Schlusskatastrophe (mit Fluch auf die Menschheit) wurde ein vergleichbar versöhnlich-friedvoller Vereinigungsabgesang:

Version von 1862
  1. im Duell verwundet Alvaro
    Don Carlos tödlich

  2. (auf der Bühne)
  3. der herbeigerufene Eremit
    ist Leonora
  4. Leonora läutet die Glocke
    um Hilfe herbeizuläuten
  5. Don Carlos erdolcht Leonora
    (auf der Bühne)

  6. als Pater Guardian und die
    Mönche erscheinen

  7. verflucht Alvaro die Menschheit
    und stürzt sich in eine Schlucht
Version von 1869
  1. im Duell verwundet Alvaro
    Don Carlos tödlich
    (hinter der Bühne)
  2. der herbeigerufene Eremit
    ist Leonora
  3. Leonora läutet die Glocke
    um Hilfe herbeizuläuten
  4. Don Carlos verwundet Leonora
    tödlich mit seinem Dolch
    (hinter der Bühne)
  5. Pater Guardian mahnt Alvaro
    zur Ehrfurcht;
    Leonora verheisstAlvaro
    im Sterben die Vergebung Gottes
Mit diesen beiden Versionen von 1862 und 1869 liegen uns nun sowohl musikalisch wie dramaturgisch unterschiedliche Fassungen vor, die jede für sich seine Reize hat. Der bis heute immer vorgezogenen letzten Fassung stellt die Erstfassung allerdings eine beachtenswerte Alternative dar, vor allem, wenn Valery Gergiev mit seinem Kirov-Ensemble für die musikalische Ausführung verantwortlich zeichnet.

 Es ist wirklich nicht verwunderlich, dass Valery Gergiev auch die Musik Verdis in all seinen Fassetten zum Erglühen bringt. Der Chor und das Orchester des Kirov Theaters St. Petersburg musizieren (fast immer) mit grösster Präzision und musikalischer Ausdruckskraft. 

Unter den durchweg hervorragenden Solisten glänzen vor allem GALINA GORCHAKOVA als Donna Leonora, GEGAM GRIGORIAN als Don Alvaro, NIKOLAI PUTILIN als Don Carlo di Vargas und MIKHAIL KIT als stimmgewaltiger Padre Guardiano. Auch OLGA BORODINA in der Partie der Preziosilla bleibt ihrem Temperament nichts schuldig.

FAZIT: Absolut empfehlenswert! Eine nicht nur aus musikwissenschaftlicher Sicht ganz hervorragende Produktion, die auch langjährigen Opernkennern noch spannende Momente beschert.

Von Gerhard Menzel



Il marchese di Calatrava  ASKAR ABDRAZAKOV 
Donna Leonora  GALINA GORCHAKOVA 
Don Carlo di Vargas  NIKOLAI PUTILIN 
Don Alvaro  GEGAM GRIGORIAN 
Preziosilla  OLGA BORODINA 
Padre Guardiano  MIKHAIL KIT 
Fra Melitone  GEORGY ZASTAVNY 
Curra  LIA SHEVTZOVA 
Un alcade  GENNADY BEZZUBENKOV 
Maestro Trabuco  NIKOLAI GASSIEV 
Un chirurgo  YURI LAPTEV 


Chor und Orchester des Kirov Theaters St. Petersburg 

Dirigent: VALERY GERGIEV

 © 1997 Philips Classics Productions 


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