Elnara Ismailova
Klavierwerke
von Bewethoven, Liszt, Ravel, Prokofjew
Perfekt - so schön kann Klaviermusik sein!
Von
Frank Becker
Mit leichtem, ja sachtem Anschlag legt
Elnara Ismailova den Beginn von Beethovens Es-Dur-Sonate op. 31/3 an.
Für den Hörer ein "Hineingleiten" in das sehr unterhaltsame Stück aus
dem Jahr 1802, dessen Tempo die Virtuosin bald forciert und wie blank
poliert und mit viel Humor bis zum Parforceritt des Ecksatzes Presto
con fuoco in unnachahmlicher Eleganz vorführt. Da sprüht hörbar die
Lebensfreude - eine wunderbare Eröffnung für ein hervorragend
eingespieltes Album der Künstlerin aus Baku/ Aserbeidschan.
In schillerndem, perlendem Fluß scheint Franz Liszts "Les jeux d´eaux á la Villa d´Este" zu plätschern,
inspiriert von den Wasserspielen der Villa unweit Roms, in der er auf
Einladung des Kardinals von Hohenlohe häufig weilte. Elnara Ismailova
illustriert delikat die Bilder, mit denen Liszt - so der begleitende
Text der CD nachvollziehbar - dem Impressionismus hell und weit die Tür
aufgestoßen hat. Traummusik mit höchstem Genußwert, brillant mit
höchster Delikatesse interpretiert. Das ist Musik "zum Hineinlegen".
Wasserspiele, sicher auch die Liszts, haben 1901 übrigens auch Ravel
zu einem Stück in dessen Folge angeregt. Hier aber hören wir im
Anschluß an die römischen Impressionen Liszts einen berauschten,
taumelnden Walzer Ravels, kompromißlos wuchtig, kraftvoll, ja brachial.
Elnara Ismailova hat Ravels Intention perfekt umgesetzt, wo mit sie
seine Komposition "La Valse" in seinem Sinne zum beeindruckenden Fanal
werden läßt.
Sergej Prokofjews Sonate Nr. 2 hat die Schwere russischen Gemüts. 1912
geschrieben und 1914, nach dem Selbstmord des Pianisten und Freundes
Maximilian Schmidthof diesem gewidmet, repräsentiert sie die junge
russische Musik ihrer Zeit wie kaum ein anderes Stück. Aufschäumendes
Temperament, Schwermut, dann wieder helle Lebensfreude sprechen aus den
vier Sätzen, die mit einem bewegten Vivace und mutigen satztechnischen
Wechseln abschließen. Auch hier zeigt Elnara Ismailova nicht nur
Virtuosität in Perfektion, sondern auch das tiefe Verständnis für die
Musik des damals 21-jährigen Komponisten.
Sören Leopold und Georg Schneider haben die Einspielung aus dem Jahr
2003 im Kammermusiksaal der Musikhochschule Köln mustergültig
aufgenommen und geschnitten.
Am 14. Juni
begleitet Elnara Ismailova im Wuppertaler Von der Heydt-Museum die
Mezzosopranistin Silke Hartstang in dem Programm "Lieder der Romantik".
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Elnara Ismailova
spielt Klavierwerke von Beethoven, Liszt, Ravel und Prokofjew
Produziert 2003 von der GEDOK, Gruppe Wuppertal
1. Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Sonate Nr. 18, Es Dur, op. 31 Nr. 3
23:41
2. Franz Liszt (1811-1866)
Les jeux d´eaux á la Villa d´Este
8:05
3. Maurice Ravel (1898-1937)
La Valse 13:35
4. Sergej Prokofjew (1891-1953)
Sonate Nr. 2, d-moll, op. 14
21:03
Gesamtzeit: 66:24
Weitere Informationen unter:
www.ismailova.de
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