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Cover

Aus der Buchhaltung des Teufelsgeigers


Itzhak Perlman bewältigt Paganinis Violin-Capricen


"Obwohl die Capricen bei ihrem Erscheinen einen Eindruck von dem musikalischen und geigerischen Stil Paganinis gaben, das Geheimnis vermochten die Notenbilder nicht zufriedenstellend zu erklären; denn es dürfte nur teilweise auf den rein instrumentaltechnischen Mitteln beruht und überwiegend in der musikalischen Suggestivkraft des gerühmten und geschmähten Teufelsgeigers gelegen haben."

Wenn EMI diese Worte Sigurd Schimpfs im Booklet zur vorliegenden Aufnahme Itzhak Perlmans mit den Paganini-Capricen abdruckt, wird dem Solisten viel abverlangt: Solcherart zwischen dem genialischen Phänomen Paganini einerseits und den von ihm erhaltenen Notenzeilen andererseits zu unterscheiden bedeutet auch jeden heutigen Interpreten mit dem fabulösen Teufelsgeiger zu vergleichen.

Ob Perlman diesem Vergleich standhalten kann in dieser Aufnahme von 1972 mag der Rezensent nicht entscheiden, zumal ich gerne gestehe, Niccolo Paganini (1782-1840) niemals live gehört zu haben. Perlman spielt jedenfalls auf einem technisch hervorragenden Niveau und vermag schon zu Ohren zu bringen, daß die fünf Viertelstunden mehr sein können als bloße Fingerübungen für Geigenakrobaten.

Lebendige Musik in enormer Präzision und beachtlichem Tempo erfreut die Ohren - jedenfalls über weite Strecken des ersten Hördurchgangs. Anschließend dient die CD vielleicht mehr, um den staunenden Nachbarn durch alle Mauern hindurch die enormen Fortschritte der geigenden Tochter vorzugaukeln...

Von Tilman Lücke.

(Niccolo Paganini: 24 Capricen für Violine solo op. 1 - Itzhak Perlman. EMI Classics Nr. 7 47171 2)


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