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Bei beiden Interpretationen handelt es sich um spannungsvolle Konzertmitschnitte, in denen Solist und Orchester ihre je nach Werk in unterschiedlicher Weise geforderten Fähigkeiten eindrucksvoll zu überzeugenden Darbietungen vereinigen. In Dvoraks während seiner Zeit am New Yorker Konservatorium geschriebenen Konzert erfüllt das Israel Philharmonic Orchestra die symphonischen Ansprüche der Orchesterbegleitung mit Leichtigkeit. Demgegenüber behauptet sich Maisky mit vollem Ton und nie überanstrengter Virtuosität als vollwertiges Gegenüber.
Anders bei Schumanns Konzert: Die Wiener wirken hier als kongenialer Partner im dicht verflochtenen Zusammenwirken zwischen Solist und Orchester. Genau trifft Maisky jenen Ton romantischer Melancholie und schwelgerischen Ausdrucks, der die Essenz des Schumannschen Werkes ausmacht. Eines Werkes, das gegenüber der rhapsodisch freien Form Dvoraks durch seine zyklische Geschlossenheit und seine nie sinnentleerte Virtuosität den Konzertgedanken letzhin überzeugender verwirklicht.
Eine lohnende Investition demnach für alle, die noch keine Aufnahme dieser bekannten Cello-Konzerte besitzen. Für Kenner bieten sich jedoch keine neuen Einsichten.
Von Bernhard Lücke.
(Dvorak/Schumann: Cellokonzerte. Mischa Maisky/Leonard Bernstein. Deutsche Grammophon Masters Nr. 445 574-2)