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Béla Bartók / Hector Berlioz: Bratschenkonzerte Ungewöhnliche Kombination expressiver ViolamusikVon Monika Jäger
In der seltenen Kombination von Béla Bartóks Violakonzert und Hector Berlioz' Harold en Italie stellt das Label Concordance zwei Einspielungen höchst expressiver Bratschenmusik vor. Stilistisch kaum miteinander vergleichbar, verbindet die beiden Werke dennoch die Deutlichkeit ihrer Ausdruckskraft, zumal in der Interpretation von Csaba Erdélyi.
Die Ausdruckskraft von Berlioz' Harold en Italie liegt hingegen vor allem in dessen explizit programmatischer Anlage. Berlioz verleiht diesem Werk als einer seiner vier dramatischen Symphonien das Stimmungsbild und die literarische Motivik des romantischen Romans "Child Harold" von Lord Byron, angereichert mit seinen eigenen poetischen Erinnerungen an Italien. Die inhaltliche Anlehnung bleibt jedoch eine Andeutung und besteht vor allem in der Übernahme des melancholisch-träumerischen Stimmungsgehalts, getragen insbesondere von der konzertierenden Viola.
Bereits im eindringlich-deklamierenden Beginn des Violakonzerts lotet Erdélyi die Nuancen kantabler wie schroffer Expressivität Bartóks aus. Die Besonderheit der Interpretation liegt in der Vermittlung seiner musikalischen Kontraste, dem verzahnenden Ineinandergreifen der einzelnen gestischen Figuren: Die unterschiedlichen Einheiten, ob perkussive Einschübe, Flageolett-Passagen, rhythmische Schärfe oder lyrische Intensität behalten ein Maximum ihres spezifischen Profils. Der Spannungsbogen reißt nicht ab und drängt nach vorne. Das New Zealand Symphony Orchestra unter Leitung von Marc Taddei übernimmt vor allem in Bartóks Violakonzert die von Erdélyi vorgegebene Diktion. Die Qualität liegt weniger in den Tutti-Passagen, die bisweilen mangelnde Präzision in Artikulation und Klangbalance aufweisen, als im einfühlsamen Zusammenspiel der Orchestersolisten, die letztlich eine übereinstimmende Gesamtinterpretation vermitteln. Ihre Meinung Schreiben Sie uns einen Leserbrief (Veröffentlichung vorbehalten) |
Béla Bartók: Violakonzert Hector Berlioz: Harold en Italie Csaba Erdélyi, Viola New Zealand Symphony Orchestra Marc Taddei, Leitung concordance CCD03 |
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