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Richard Wagner: Konzertouvertüre Nr. 2 C-Dur Wesendonck-Lieder Symphonie C-Dur Ein kleines JuwelVon Erik BuchheisterFrühwerke genießen bei Forschern meistens besondere Sympathie, lässt sich an ihnen nicht selten der sich langsam etablierende Personalstil entdecken. Bei Komponisten, die über ihre Zeit hinaus wirken, steigt das Interesse natürlich dementsprechend. Beispiel Wagner: Bei Coviello Classics ist nun eine CD mit zwei frühen Orchesterwerken Wagners sowie den Wesendonck-Liedern mit der Jenaer Philharmonie unter Paulus Christmann und als Solistin Birgit Schmickler erschienen. Wagnersche Musik ist meistens eine Entdeckung wert, umso mehr, wenn es sich solche Werke handelt, die seit langem nicht auf dem Spielplan stehen bzw. standen. So hat beispielsweise die Konzert-Ouvertüre Nr. 2 in C-Dur, WWV 27, (1832) Beethoven zum Vorbild und stellt eine der ersten Orchesterkompositionen des jungen Wagner dar. In der Literatur wird das Werk auch als Gesellenstück oder kontrapunktische Studie bezeichnet. Jetzt, nach jahrzehntelanger Abstinenz auf dem Konzertmarkt folgt durch die Jenaer die Weltersteinspielung. Auch das zweite Frühwerk, die Symphonie C-Dur, WWV 29, folgt genau diesem Schema das Vorbild Beethoven ist nicht zu leugnen - und ist als Einspielung gelungen mit der Konzertouvertüre kombiniert. Wagner zeigt sich bereits hier als Komponist, der auch die große Form beherrscht, sicherlich ohne die faszinierende Melodiefülle und Eingebungskraft seiner Spätwerke, aber dennoch durchaus hörenswert. Die Jenaer spielen auf ordentlichem Niveau, ohne allerdings das auditive Sahnehäubchen zu bieten. Dennoch sind gerade die Orchesterwerke nicht zu unterschätzende kleine Juwele. Ohne Zweifel der musikalische Höhepunkt der CD sind aber die Wesendonck-Lieder. Die schlanke Stimme der jungen Sopranistin Birgit Schmickler dringt bis ins Mark, lässt Seele erahnen, wo Worte versagen. Eine echte Entdeckung! Zurückgenommen, fast nüchtern wird hier deklamiert, ohne auf Tiefe und Eleganz zu verzichten. Das Orchester, orchestriert von Hans Werner Henze, begleitet unter der sorgsamen Führung von Paulus Christmann hervorragend im Dienste der Musik, überlässt sich ganz dem Fließen und zeigt eine gute Mischung zwischen Süffigkeit und elegantem Strömen. Ein ordentliches Booklet mit englischer und französischer Übersetzung sowie den Liedtexten entspricht der Qualität der Aufnahme. Insgesamt eine CD, die wieder einmal zeigt, dass es sich lohnt, Frühwerke die das sinfonische Repertoire bereichern sollten - zu entdecken. Ihre Meinung Schreiben Sie uns einen Leserbrief (Veröffentlichung vorbehalten) |
Richard Wagner: Konzertouvertüre Nr. 2 C-Dur WWV 27 Wesendonck-Lieder WWV 91 ( instrumentiert von Hans Werner Henze) Symphonie C-Dur WWV 29 Birgit Schmickler, Sopran Jenaer Philharmonie Paulus Christmann, Leitung coviello classics CCD03 |
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