Max Hacker
Who The Heck Is Max Hacker?
Dumme Frage - beeindruckend klare Antwort
Von
Frank Becker
Einen
"verdammten Scheißkerl" (ich versage mir hier den US- O-Ton)
nannte ihn der Pianist Richie Beirach anerkennend, einer seiner Lehrer
neben u.a. dem Tenorsaxophonisten Billy Harper, dem Pianisten Hal
Galper, dem Gitarristen Jim Hall und dem Bassisten Reggie Workman.
Ich tendiere eher dazu, Max Hacker als einen kultivierten,
ideenreichen, disziplinierten, technisch versierten und sehr kreativen
Saxophonisten zu bezeichnen, einen mit 32 noch jungen Jazzer, der
nach gediegener New Yorker Ausbildung mit viel Inspiration und Plänen im Gepäck 1997 wieder in seiner Heimatstadt Berlin Fuß faßte.
Seither
hat sich Hacker in unterschiedlichen Formationen und Stilen (Redux
Orchestra, Di Grine Kuzine, The Toughest Tenors) musikalisch
vervollkommnet, nun endlich wagt er sich mit der eigenen Band und
seinem Debüt-Album vor das interessierte und nach neuen Sounds hungrige
Publikum. Die mit dem Titel des Albums gestellte Frage beantwortet sich
beim Anhören beeindruckend klar und simpel: Ein Klasse-Saxophonist mit
eben diesem frischen, dennoch soliden Sound ist Max Hacker und
vielversprechend zumal. Seine sechs Eigenkompositionen können völlig
gleichberechtigt neben den von Billy Strayhorn adaptierten drei
Standards "Day Dream", "U.M.M.G." und "Lotus Blossom" stehen. Mit
"Before" eröffnet dieses brillante Album rhythmisch kühl und gläsern,
mit Hacker beflügelt am Tenorsaxophon und seinen Freunden Tino Derado
am Klavier und Heinrich Köbberling am Schlagzeug, die er schon aus New
Yorker Zeiten kennt und dem gleichberechtigt mit der Gruppe
verschmolzenen vorzüglichen Bassisten Paul Imm, der auch schon mit Till
Brönner, Wolfgang Engstfeld und Buggy Braune gespielt hat.
Verträumt
können die vier sein, wie Hackers Komposition "Sleep Is A Rose" und
Strayhorns "Day Dream" in 5/4 zärtlich belegen, mitreißend dynamisch
und temporeich virtuos wie in "Graduation" und versonnen cool in
"U.M.M.G." und "Murray Hill". Jedes Stück ist eine Delikatesse, Hackers
Spiel auf Tenor- und Sopransaxophon gleichermaßen bestechend wie der
Einsatz der Baßklarinette im sanften "Lotus Blossom". Zum guten Schluß
dreht das Quartett in "Peegee" noch einmal auf und lockt endgültig, die
Band einmal live zu erleben. Ich werde mir bis dahin mit Genuß das
Album noch einige Male anhören.
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Max Hacker
Who The Heck Is Max Hacker?
Max Hacker - tenor & soprano sax, bass clarinet
Tino Derado - piano Paul Imm - bass Heinrich Köbberling - drums
Produced by Max Hacker & Frank Kleinschmidt
© + (P) 2005 In + Out Records
Track
List:
1. Before 6:48
2. Day Dream 5:21
3. Graduation 6:12
4. Sleep Is A Rose 7:28
5. U.M.M.G. 5:25
6. Murray Hill 5:35
7. To You 5:32
8. Lotus Blossom 6:20
9. Peegee 4:01
Total Time: 53:15
Weitere Informationen unter:
www.inandout-records.com
www.maxhacker.de
www.in-akustik.com
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